Rotzunge entstammt der Plattfisch-Familie und ist ein wertvoller Speisefisch mit schmackhaftem und gesundem Fleisch.
Steckbrief Rotzunge
- Name: Rotzunge (auch Limande genannt). Engl.: Lemon sole
- Wiss. Name: Microstomus kitt
- Ordnung: Carangiformes
- Familie: Schollen (Pleuronectidae)
- Gattung: Microstomus
- Verbreitung: Nordostatlantik
- Lebensraum: steinige Böden in Tiefen von 10 bis 200 m
- Nahrung: kleine wirbellose Tiere
- Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
- Maximale Größe: 65 cm
- Maximales Gewicht: 3 kg
- Maximales Alter: 23 Jahre
- Körperform: oval, flach und asymmetrisch, mit Augen auf der rechten Kopfseite
- Körperfarbe: von braun bis rötlich, mit Marmorierungsmuster
- Maul: für Plattfischverhältnisse recht klein
- Schuppen: klein und mit viel Schleim bedeckt
- Geschlechtsreife: Männchen mit 3-4 Jahren, Weibchen mit 4-5 Jahren
- Laichzeit: April bis Juli
- Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speisefisch, wird meist im Winter mit Schleppnetzen gefangen
- Kulinarische Qualität: schmackhaftes, weißes und mittelfestes Fleisch, optimal geeignet zum Braten, Backen, Grillen und Räuchern
- Nährwert (100 g Fisch): 87 kcal / 18,5 g Eiweiß / 1,4 g Fett
- Angelsport: wird meist beim Bootsangeln an dänischen und norwegischen Küsten beangelt
- Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft
Herkunft und Lebensraum
Die Rotzunge gehört zur Fischfamilie der Schollen und ist im Nordostatlantik weit verbreitet. Sie kommt entlang der norwegischen Küste, um die britischen Inseln bis zu Biskaya vor. Darüber hinaus gibt es Rotzungen-Populationen im Ost- und Nordsee sowie vor Island und vor der Südküste Grönlands. Diese Plattfischart bevorzugt flache Küstengewässer mit sandigen oder steinigen Böden. Meist hält sie sich in den Tiefen von 10 bis 200 m auf. Die Rotzunge unternimmt keine Wanderungen und führt eine sesshafte Lebensweise.
Wichtige Merkmale
Die Rotzunge ist ein rechtsäugiger Plattfisch, das bedeutet, dass ihre beiden Augen sich auf der rechten Kopfseite befinden. Sie hat einen oval-förmigen Körper, einen kleinen Kopf und im Vergleich zu anderen Plattfischen ein fast schon winziges Maul. Ihr Körper ist mit kleinen und rauen Schuppen bedeckt und weist eine rötliche bis gelb-braune Färbung mit hell abzeichnendem Marmorierungsmuster auf. Letzteres setzt sie zur Tarnung sehr geschickt ein. Auf ihrer Blindseite ist die Rotzunge weiß.
Wie ernährt sich die Rotzunge?
Die Nahrung der Rotzunge umfasst hauptsächlich diverse wirbellose Tiere, wie zum Beispiel Polychaeten. Seltener erbeutet sie auch Krebstiere und kleine Weichtiere. Das Nahrungsspektrum kann sich jedoch bei Individuen aus verschiedenen Lebensräumen unterscheiden.
Fortpflanzung der Rotzunge
Die Fortpflanzung der Rotzunge findet je nach Region im Frühjahr und Sommer stat. Dafür ziehen die Fische in Tiefen von 50 bis 150 Metern. Die Eier werden im freien Wasser freigesetzt und sind etwa 1,2 mm groß. Nach einer Woche schlüpfen die Larven und sind dann etwa 4 bis 5 Millimeter lang. Nach etwa einem Jahr sinken junge Rotzungen auf den Meeresboden ab und werden zu Bodenfischen ganz wie ihre Eltern. Die Männchen werden im Alter von 3-4 Jahren geschlechtsreif, die Weibchen mit 4-5 Jahren.
Kulinarische Bedeutung
Die Rotzunge zählt zu gefragten Speisefischen. Ihr Fleisch ist weiß, behält auch nach Wärmebehandlung seine Struktur und hat eine leicht süßliche Note. Sie wird meist im Winter mit Schleppnetzen gefangen. Die größten Fangquoten haben Großbritannien, Frankreich und Dänemark. Ziel der Schleppnetzfischerei. Meist wird die Rotzunge frisch oder in gefrorener Form vermarktet.
Die Rotzunge und die Seezunge werden häufig miteinander verwechselt. Manchmal wird die Rotzunge im Handel sogar als die wertvollere Seezunge angeboten. Wenn die Unterscheidung beim Filet nur den Profis vorenthalten ist, kann man Fische, die im Ganzen verkauft werden, leicht voneinander halten. Die Rotzunge hat einen spitz zulaufenden Kopf, während dieser bei Seezungen rundlich ist. Auch ist die Rotzunge schlank, wohingegen Seezunge dicker und fleischiger ist.