Heilbutt ist ein räuberischer Plattfisch, der drei Unterarten umfasst und in den nördlichen Gefilden zuhause ist.
Allgemeines über Heilbutt
- Name: Heilbutt. Engl.: Halibut
- Wissenschaftlicher Name: Hippoglossus hippoglossus
- Ordnung / Familie: Plattfische / Schollen
- Vorkommen: Nord-Atlantik und -Pazifik
- Habitat: Wassertiefen von 200 bis 2000 m
- Max. Größe / Gewicht: 3 m / 400 kg
- Gefährdung: stark gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Heilbutts ist der nördliche Atlantik und die angrenzenden Meere des Arktischen Ozeans. Er kommt nördlich von Golf von Biskaya entlang der norwegischen Küste bis Spitzbergen und der östlichen Barentssee vor. Es gibt beachtliche Heilbutt-Populationen vor der Südküste Grönlands, Islands, der Färöer Inseln bis zur arktischen Kaltwassergrenze.
Heilbutt ist der größte Plattfisch und erreicht eine Körperlänge von bis zu 3 Metern. Es gibt insgesamt drei Heilbutt-Arten, die allesamt geschätzte Speisefische sind: Weißer Heilbutt, Pazifische Heilbutt und Schwarzer Heilbutt.
Lebensweise des Heilbutts
Während junge Heilbutte sich in relativ geringen Tiefen aufhalten, bevorzugen ausgewachsene Tiere tiefere Gewässer. Die Wassertemperaturen in ihrem Lebensraum schwanken zwischen 3 und 8 °C. Der Heilbutt unternimmt lange Wanderungen von bis zu 900 km. Die Fische überwintern vor den Lofoten und wandern im Sommer nach Norden zur Bäreninsel und nach Osten ins Weiße Meer. Normalerweise schwimmen Heilbutte waagerecht, aber bei der Verfolgung von Beute können sie sich vom Grund abheben und in aufrechter Position bis an die Oberfläche gelangen.
Interessante Fakten über Heilbutt
- In der Wildbahn kann ein Heilbutt das stolze Alter von 50 Jahren erreichen.
- Die Weibchen dieser Art wachsen langsamer, werden deutlich größer und leben länger als die Männchen.
- Die Bestände des Heilbutts sind stark gefährdet, sodass sein Fang strengen Auflagen unterliegt.
- Heilbutt hat hohe kulinarische Bedeutung. Er ist ein geschätzter Speisefisch und gilt als Delikatesse.
- In Norwegen und Schottland wird der Heilbutt künstlich gezüchtet.
Wie schmeckt der Heilbutt?
Das Fleisch des Heilbutt ist weiß, zart, fettreich und hat einen sehr delikaten Geschmack mit einer subtilen salzigen Note. Er schmeckt mehr nach einer Languste als nach einem Fisch.
Anatomische Merkmale
Der Körper des Heilbutts ist spitz-oval, sein Kopf hat mittlere Größe und das Maul ist sehr groß. Beide Kiefer sind symmetrisch. Die Zähne an beiden Kiefern auf beiden Augenseiten sind gut entwickelt. Das obere Auge befindet sich in der oberen Kopfhälfte. Beide Augen sind weit auseinanderliegend und von oben nicht beschuppt, lederartige Fortsätze sind ebenfalls nicht vorhanden.
Die Rückenflosse beginnt am oberen Profil des Kopfes oberhalb der Mitte des oberen Auges oder etwas davor. Die Seitenlinie ist gut entwickelt und bildet einen Bogen über der Brustflosse. Der Körper des Heilbutts ist beidseitig mit feinen Schuppen bedeckt. Die Färbung der Körperoberseite ist dunkelbraun bis graugrünlichbraun mit weißen Flecken, Unterseite ist weiß.
Wie ernährt sich Heilbutt?
Heilbutt ist ein räuberischer Fisch und frisst Würmer, Krebse, Tintenfische, Stachelhäuter und zahlreiche Fischarten. Im Gegensatz zu seinen Verwandten, den Plattfischen, jagt er nicht nur am Boden sondern auch im Freiwasser.
Fortpflanzung der Heilbutte
Im Nordostatlantik befinden sich die Laichgründe des Heilbutts vor der nordwestlichen Küste Norwegens, in der Nähe von Norland und Tromsø, in den Fjorden und im offenen Meer in Küstennähe. Die Laichzeit ist langwierig und findet im Winter und Frühjahr von Ende Dezember bis Mai in Tiefen von mehr als 300 m bei Temperaturen von mindestens 5-7 °C statt. In Nordnorwegen ist die Laichzeit von Ende Dezember bis April, in Island – von Februar bis April.
Die Heilbutt-Eier sind 3,0-4,3 mm im Durchmesser. Deren Entwicklung dauert bei Wassertemperatur von 6 °C etwa 16 Tage. Die schlüpfenden Jungfische sind 6 bis 8 mm lang. Bei einer Größe von 32-40 mm wechseln die Jungfische von der pelagischen zu einer bodennahen Lebensweise. Die Geschlechtsreife tritt bei den Männchen im Alter von 7 bis 14 Jahren ein mit einer Länge von etwa 100 cm; bei den Weibchen – im Alter von 10 bis 15 Jahren.
Industrielle Bedeutung
Der Heilbutt ist eine wertvolle kommerzielle Grundfischart. Der Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren in ihrem Fleisch ist sehr hoch und beträgt ca. 1 Gramm pro 100 Gramm Filet, darüber hinaus sind die Fische sehr reich an Vitamin D. Der Fettanteil beträgt ca. 5%, Eiweiß 18% und Energiewert beläuft sich auf 118 kcal. Diese Fische werden frisch oder gefroren als Filets oder im Ganzen vermarktet. Das weiße Fleisch ist sehr schmackhaft und kann gebraten, gekocht, gegart oder gegrillt werden.
Langsames Wachstum und späte Geschlechtsreife machen den Heilbutt anfällig für Überfischung. Die Fischerei ist sehr streng reguliert. Zusätzlich zu den Größenbeschränkungen gibt es von Dezember bis März ein jährliches Moratorium für den Fang von Heilbutt mit Netzen, Schleppnetzen oder anderen stationären Fanggeräten. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) hat diese Art als „gefährdet“ eingestuft.