Finte stammt aus der Fischfamilie der Heringe und war in der Vergangenheit ein bedeutender Speisefisch. Heute steht sie unter Schutz.
Allgemeines über Finte
- Name: Finte (Alosa fallax). Engl.: Twait shad
- Ordnung: Heringsartige (Clupeiformes)
- Unterordnung: Clupeoidei
- Familie: Alosidae
- Gattung: Alosa
- Vorkommen: Küstengewässer im Nordost-Atlantik
- Max. Größe: 60 cm
Herkunft und Lebensraum

Finte. Bild: Alosa fallax
Die Finte ist im Nordost-Atlantik und den angrenzenden Meeren zu finden. Sie kommt an den nördlichen Küsten Europas sowie in Nord- und Ostsee vor. Die Finte ist eine anadrome Art: Sie brütet in Flussmündungen, anschließend schwimmt sie ins Meer zurück, auch ihre Larven gelangen mit der Strömung ins Meer. Diese Spezies ist leicht an einer Reihe schwarzer Punkte an den Seiten ihres Körpers zu erkennen.
Die Finte hat einige Unterarten. Alosa fallax nilotica ist zum Beispiel im Mittelmeer und im Schwarzen Meer beheimatet. Es gibt auch zwei Finten, die im Süßwasser leben. So bewohnt Alosa fallax killarnensis die Seen in der Nähe von Killarney in Irland, während Alosa fallax lacustris im Lago Maggiore, im Luganersee, im Comer See, im Gardasee und im Iseosee vorkommt.
Anatomische Merkmale
Die Finte gehört zu der großen Heringsfamilie und erreicht eine Länge von bis zu 60 cm und 2 kg Gewicht. Ihr Körper ist seitlich abgeflacht, hat eine fast ovale Form und ist mit feinen Schuppen bedeckt. Der Kopf ist niedrig und schmal. Der Rücken der Finte ist dunkelgrün, mit einem metallischen Glanz, die Seiten sind golden und die Flossen grau bis schwarz. Von dem Hering lässt sich die Finte durch schwarze runde Flecken an beiden Körperseiten unterscheiden.
Wie ernährt sich die Finte?
Auch wenn die Finte nicht wie ein typischer Raubfisch aussieht, ernährt sie sich räuberisch. Zu ihrer Lieblingsnahrung gehören hauptsächlich kleine Fische und pelagische Krustentiere, wobei letztere die Grundlage ihrer Ernährung bilden.
Fortpflanzung der Finten
Sobald die Finte eine Länge von 30 cm und das Alter von zwei bis vier Jahren erreicht hat, wird sie geschlechtsreif. Die Weibchen werden ein Jahr später geschlechtsreif als Männchen. Im April sammeln sich die Finten in den Flussmündungen und, nachdem sich das Wasser auf 15 °C erwärmt hat, beginnen sie im Mai-Juni bis zu 200 km flussaufwärts zu wandern. Die Finte laicht nachts und sucht sich dafür felsigen Grund aus. Während der gesamten Laichzeit frisst sie nicht.
Das Weibchen brütet 80 bis 200 Tausend Eier aus, aus denen nach neun Tagen Jungfische schlüpfen. Wenn sie heranwachsen, steigen die Jungtiere zur Mündung des Flusses hinab und ernähren sich unterwegs von Plankton. Nach Erreichen der Mündung mit dem brackigem Wasser, bleiben die Jungfische mehrere Monate dort, um sich an das Leben im Salzwasser anzupassen.
Kommerzielle Bedeutung
Noch in den 1950er Jahren war die Finte zahlreich vertreten und wurde kommerziell genutzt. Heute sind ihre Bestände überfischt, sodass sie in Europa fast überall zu geschützten Arten gehört. Manchmal wird die Finte allerdings auch heute noch kommerziell gefangen – als Beifang beim Heringsfischen. Auf diese Weise gefangene Fische gelangen als Heringe in den Handeln, ohne dass man es bemerkt.
Schwärme von Finten halten sich gerne im küstennahen Bereich in den Mündungen großer Flüsse auf. Von Zeit zu Zeit dringen sie in die Flüsse ein und können dort von Anglern gefangen werden.