Meerforelle: Alles über den Fisch

Die Meerforelle (Salmo trutta trutta) zählt zu den Lachsfischen und gilt als die Stammform der Art Forelle (Salmo trutta).

Allgemeines über Meerforelle

  • Name: Meerforelle (Salmo trutta trutta). Engl.: Sea trout
  • Kohorte: Euteleosteomorpha
  • Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
  • Familie: Lachsfische (Salmonidae)
  • Gattung: Salmo
  • Vorkommen: Meeresküsten im Nordwesten Europas
  • Max. Größe/Gewicht: 130 cm / 20 kg

Herkunft und Lebensraum

Meerforelle (Salmo trutta trutta)

Meerforelle (Salmo trutta trutta)

Die Meerforelle kommt an den Küsten Europas vom Nordmeer bis zur Ostsee und Biskaya vor. Sie ist ein anadrom lebender Wanderfisch, der in seiner Lebensweise und seinem Verhalten dem Atlantischen Lachs sehr ähnlich ist. Im Meer unternimmt sie ausgedehnte Wanderungen und steigt zum Laichen hoch bis in kleine Flüsse hinauf. Im Unterschied zum Atlantischen Lachs stirbt sie nach dem Ablaichen nicht.

Weitere Namen der Meerforelle sind: Ostseelachs (marketingtechnischer Phantasiename), Strandlachs, Weißforelle, Trump, Silberlachs, Schwarzlachs, Möllitz, Breden, Sülberlaß. Früher wurde aufgrund ihrer Lebensweise für die Meerforelle auch der Begriff Lachsforelle verwendet. Heute bezieht sich dieser Begriff jedoch auf eine große Regenbogenforelle, die durch spezielle Fütterung rotes Fleisch hat.[1]

Lebensweise der Meerforelle

Erwachsene Meerforellen bevorzugen die küstennahen Meergewässer in der Nähe von Flussmündungen als Lebensraum. Ihre Wanderungsruten im Meer sind zwar geringer als bei den Lachsen, aber immer noch beachtlich. Die Fische ziehen die Küste entlang auf der Suche nach Nahrung und halten sich gerne in Bereichen auf, wo sie sich tarnen und der Beute auflauern können. Dazu gehört vor allem Abschnitte mit Übergängen zwischen Algenwäldern, Steinen und sandigen Flächen.

Der gesamte Lebenszyklus einer Meerforelle ist komplex und vielschichtig. Sie ist viel in Bewegung und legt lange Strecken zurück. Da die Fische auch anstrengende Laichwanderungen unternehmen, sind sie ausgezeichnete Schwimmer, die schnell fließende Gewässer problemlos durchqueren. Dabei überwinden sie oft natürliche oder künstliche Wasserfälle mit erheblichen Höhenunterschieden durch Sprünge.[2]

Anatomische Merkmale

Meerforelle (Salmo trutta trutta)

Meerforelle (Salmo trutta trutta)

Das charakteristische Merkmal der Meerforelle ist der lang gestreckte torpedoförmige Körper. Die Seiten sind grausilbern und der Rücken graugrün, beides sind mit wenigen schwarzen Punkten versehen. Der Bauch ist weiß. In der Regel besitzt die Meerforelle 3 bis 4 Rücken- und Afterflossenstrahlen, die Schwanzflosse weist zwischen 18 und 19 Strahlen auf. Wie alle Forellenartigen besitzt auch die Meerforelle eine Fettflosse.

Wie groß wird eine Meerforelle?

Die Durchschnittsgröße der Meerforelle liegt bei 60 cm, Längen bis 130 cm und Gewichte bis zu 20 kg sind unter günstigen Lebensbedingungen möglich.

Was ist der Unterschied zwischen Lachs und Meerforelle?

Die Meerforelle wird oft mit Lachs verwechselt, zugleich hat sie eindeutige Unterscheidungsmerkmale. So endet die Maulspalte bei der Meerforelle hinter dem Auge, während sie beim Lachs kurz vor oder unterhalb des Auges endet. Darüber hinaus weist die Schwanzflosse des Lachses eine leichte Einbuchtung auf. Die Schwanzflosse der Meerforelle ist hingegen gerade geformt und weist insbesondere bei größeren Exemplaren eine nach außen gewölbte Kontur auf.

Wie ernährt sich Meerforelle?

Die Meerforelle zeigt im Allgemeinen keine besondere Nahrungspräferenzen und ist in der Lage, sich rasch an das verfügbare und wechselnde Nahrungsangebot anzupassen. Sie ernährt sich von verschiedenen Fischen, die in ihrem Lebensraum vorkommen, wie z.B. von Heringen, Sandaalen, Grundeln, Sprotten usw. Darüber hinaus verschmäht sie kleine Krebse, Garnelen und Wattwürmern keineswegs.

Fortpflanzung der Meerforellen

Im Fluss unter Wasser

Im Fluss unter Wasser

Zum laichen steigt die Meerforelle die Flüsse auf. Während des Aufstiegs sind die fische meist abgemagert und müssen viel Nahrung aufnehmen um ihre Vitalität schnellstmöglich zu steigern. Nach Beendung des Laichvorgangs kehren die Fische zurück ins Meer. Massensterben nach dem Ablaichen, wie bei einigen Lachsarten üblich, bleibt aus. Zurück im Meer, legen die Fische erneut an Gewicht zu und verlieren ihr braunes Laichkleid.

Die Ablaichung erfolgt im Winter auf kiesigem Untergrund in der Barben- und Äschenregion. Die Eier werden in Laichgruben abgelegt. Die Jungfische bleiben 1 bis 5 Jahre im Süßwasser und wandern dann ins Meer ab. Die „innere Uhr“ signalisiert den Fischen, wann sie den Rückweg ins Meer anzutreten haben. Bei dieser Wanderung können sie Strecken bis zu 40 km am Tag zurücklegen.

Bedrohung der Meerforellen

In vielen Fließgewässern Mitteleuropas ist die Meerforelle ausgestorben, da Kraftwerke ihre Laichwanderung verhindern. Zudem sind durch die Rückstauung viele Laichplätze verschwunden. In neuerer Zeit gelang es, die Meerforelle an einigen Gewässern wieder heimisch zu machen, indem Fischtreppen und Umgehungsgewässer um Kraftwerke gebaut wurden. Dadurch wurde die Laichwanderung wieder in beschränktem Rahmen ermöglicht.

Wirtschaftliche Bedeutung

Meerforelle

Meerforelle

Die Meerforelle ist ein beliebter Angel- und Speisefisch. Unter Anglern gilt sie als „Der Fisch der tausend Würfe“, was darauf hindeutet, dass dieser Spezies alles andere als einfach zu fangen ist. Es bedarf sehr viel Ausdauer und fundiertes Wissen über die Standorte und das verhalten der Fische, um eine Meerforelle an den Haken zu bekommen. Im nächsten Beitrag werden die einige der besten Techniken fürs Angeln von Meerforellen vorgestellt und erläutert.


Einzelnachweise

  1. Meeforelle (Salmo Trutta trutta) in Wikipedia.org. Abgerufen am 27.08.2023
  2.  Niedersächsische Strategie zum Arten- und Biotopschutz: Meerforelle (Salmo trutta). Abgerufen am 27.08.2023