Huchen: Alle Infos zum Fisch

Der unumstrittene König alpiner Fischlandschaft gilt als stark gefährdet und wurde von IUCN in die Rote Liste der bedrohten Tierarten aufgenommen.

Allgemeines über Huchen

  • Name: Huchen (auch Donaulachs genannt). Engl.: Danube salmon
  • Wissenschaftlicher Name: Hucho hucho
  • Familie / Unterfamilie: Lachsfische / Salmoninae
  • Vorkommen: Voralpenregion in Europa
  • Habitat: schnell fließende und sauerstoffreiche Flüsse
  • Max. Größe / Gewicht: 140cm / 35kg
  • Max. Lebenserwartung: 30 Jahre
  • Gefährdung: sehr stark gefährdet
Huchen

Huchen

Lebensraum des Huchens

Huchen (Hucho hucho) gelten mit einer maximalen Größe von bis zu über 1,50 m und einem Gewicht von mehr als 20 kg als größte Salmoniden-Art Europas. Sie leben ausschließlich im Süßwasser. Der schwerste Huchen mit einem Gewicht von 58 kg wurde im Jahr 1938 in Bosnien gefangen. Das Verbreitungsgebiet des Huchens liegt in den Haupt- und Nebenarmen der Donau. In den Barben- und Äschenregionen, also allen Gebieten mit schwacher bis starker Strömung, klarem Wasser und sandigem, kiesigem Boden gedeihen auch Huchen sehr gut.

Die optimale Wassertemperatur für Huchen liegt zwischen 15°C und 20°C, aber bei guter Sauerstoffversorgung fühlt sich der Fisch auch bei 22°C wohl. Der Donaulachs gehört zu den territorialen Fischen und ist ein ausgeprägter Einzelgänger. Jedes ausgewachsene Exemplar jagt in dem von ihm beanspruchten Flussabschnitt und schützt es sehr eifersüchtig vor seinen Artgenossen. Der Huchen bevorzugt tiefe Flussbereiche mit felsigem Grund.

Lebensweise des Huchens

Huchen ist ein ausgesprochen starker Fisch, der über enorme Kraft verfügt. In seinem Habitat hat er keine Schwierigkeiten, die schnellen Strömungen des Flusses flussaufwärts zu bewältigen. Er jagt das ganze Jahr über und hört nur während des Laichens zu fressen auf.

Der Huchen greift seine Beute am liebsten plötzlich aus dem Hinterhalt an, obwohl er in der Lage ist, sie auch auf langer Strecke zu jagen. Während der Verfolgung ähnelt er einem Torpedo, der stark beschleunigt und herumspritzt. Nachdem das Raubtier seine Beute in Ufernähe gebracht hat, zwingt es sie zum Sprung und fängt sie im Flug.

Anatomische Merkmale

Der Huchen besitzt einen lang gestreckten und im Querschnitt fast runden Körper. Sein Maul ist sehr groß und bis hinter die Ohren gespalten. Seine Schuppen sind verglichen mit anderen Salmoniden verhältnismäßig klein. Der Rücken des Huchen ist bräunlich- bis grünlich-grau gefärbt. Sein gesamter Körper ist mit kleinen, dunklen und unregelmäßig angeordneten Punkten besetzt, die sich an den Seiten verdichten.

Der Huchen braucht kaltes, strömendes und sauerstoffreiches Wasser mit hartem Untergrund. In seinem Lebensraum wird er häufig mit Forellen und Bachsaiblingen verwechselt. Dabei kann er durch seinen im Querschnitt fast drehrunden Körper sowie fehlenden roten Flecken, die für viele in Europa vorkommende Lachsfische typisch sind, relativ einfach identifiziert werden.

Wie ernährt sich der Huchen?

Junge Huchen ernähren sich hauptsächlich von Insekten und deren Larven. Sobald sie zwei Jahre alt sind, fressen sie am liebsten kleine Fische, auch die ihrer eigenen Art. Auf dem Speiseplan der Huchen stehen Elritzen, Maränen, Äschen und andere Fische. Ausgewachsene Exemplare mit einem Körpergewicht von mehr als 2 kg fressen gelegentlich auch diverse kleinere Tiere wie zum Beispiel Küken, Frösche, Mäuse, Schlangen und sogar Nagetiere.

Fortpflanzung des Huchens

Huchen

Huchen

Die Laichzeit des Huchen beginnt im März bis April. Zur Laichzeit verformt sich der Unterkiefer der Milchner zu einem sogenannten und unverwechselbaren „Laichhaken“. Die Fische begeben sich stromaufwärts in die kleinen Nebenbächen und laichen dort im sauerstoffreichem Wasser an den durchströmenden flachen Kiesgründen. Die Rogner legen bis zu 10.000 Eier ab, aus denen nach ca. 30 bis 40 Tagen die Jungfische schlüpfen.

Besondere Gefährdung

Der Huchen gehört zu den standorttreuen Salmoniden, die keine langen Wanderstrecken überwinden müssen, wie man es z.B. beim Lachs kennt. Lediglich zu Laichzeit verlässt er seinen Standort und wandert maximal 100 km flussabwärts zu den seichten und kiesigen Flussstellen.

Doch selbst diese kurzen Wanderungen wurden dem König der Alpen zu Verhängnis. Denn die Donau sowie ihre Nebenflüsse sind inzwischen durch zahlreiche Wasserkraftwerke versperrt. Allein in der Isar sind inzwischen 35 Kraftwerke in Betrieb. Durch diesen massiven industriellen Verbau wurden die Fortpflanzungsmöglichkeiten des Huchen nachhaltig eingeschränkt.

Während Huchen Anfang des 20. Jahrhunderts in der Donau noch bis Ingolstadt und in zahlreichen Donauzuflüssen wie Lech, Isar und Regen anzutreffen war, verringerte sich seine Population insbesondere in der Nachkriegszeit dramatisch. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren einige Zuchtprogramme eingeleitet, die seine Bestände im Donau-Gebiet verbessern sollen.