Hecht: Alle Informationen zum Fisch

Hecht ist der ultimative Raubfisch und steht unter der Wasseroberfläche in den meisten Gewässern an der Spitze der Nahrungskette.

Allgemeines über Hecht

Hecht

Hecht

  • Name: Hecht (English.: Pike)
  • Wissenschaftlicher Name: Esox lucius
  • Familie / Gattung: Esociadae/ Hechte
  • Vorkommen: Europa, Sibirien, Nordamerika
  • Habitat: Stehende und langsam fließende Binnengewässer, Brackwasser
  • Max. Größe / Gewicht: 140cm / 30kg
  • Max. Lebenserwartung: 65 Jahre
  • Gefährdung: nicht gefährdet

Lebensraum des Hechtes

Der Hecht lebt in zahlreichen Regionen der nördlichen Hemisphäre unseres Planeten. Obwohl er zu einer Süßwasser-Spezies gehört, fühlt er sich auch im Brackwasser wohl. An der Ostsee wurden sogar in einigen Kilometern Entfernung von der Küste mehrmals Hechte gefangen. Seine Population entwickelt sich vor allem in solchen Gewässern prächtig, wo die Wassertemperatur im Hochsommer nicht die 20 Grad überschreitet.

Lebensweise des Hechtes

Der Hecht befindet sich in der Unterwasserwelt ganz klar an der Spitze der Nahrungskette, vorausgesetzt er hat die gefährlichen Strapazen seines Erwachsenwerdens heil überstanden. Generell kann ein Hecht erst ab 80 cm Größe nicht mehr von seinen eigenen Artgenossen gefressen werden. Für alle Exemplare darunter kann es unter Umständen immer noch einen viel größeren Esox geben, der den 75 cm „kleinen“ Artgenossen zum Fressen gerne hätte und ihn auch ohne zu zögern attackieren und verschlingen würde.

Anatomische Merkmale

Hecht

Hecht

Wenn man sich die Anatomie eines Hechtes genauer unter die Lupe nimmt, fällt auf, dass sein Kopf knapp ein Drittel des gesamten Körpers ausmacht. Betrachtet man dann auch noch den Ausmaß der Ausdehnung seines Mauls und die unzähligen messerscharfen Zähne, wird einem schnell klar, dass dieser Fisch eine nahezu perfekte Fressmaschine sein muss.

Der Körper eines Hechtes ist verglichen mit den meisten anderen einheimischen Fischarten auffällig langgestreckt. Sein Kopf ist sehr lang und die Schnauze flach, wodurch sie eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Entenschnabel aufweist. Das Hechtmaul ist im vorstehenden Unterkiefer mit großen Zähnen und im Gaumendach mit zahlreichen nach hinten gekrümmten Zähnen versehen. Auch die Rückenflosse ist beim Hecht unverkennbar – sie ist anders als bei den meisten Fischen weit nach hinten verlagert und knüpft fast schon an die Schwanzflosse an.

Wie groß kann ein Hecht sein?

Hechte werden je nach Art des Gewässers unterschiedlich groß. Gibt es in einem Gewässer viel Platz und Nahrung, so wachsen sie schnell und erreichen dabei beachtliche Ausmaße. Ein gutes Beispiel dafür, wie groß die Hechte beim guten Platz- und  Nahrungsangebot werden können, sind die Fische aus den Bodden-Gewässern der Ostsee. Die Mittelgröße bei den Bodden-Hechten liegt bei unschlagbaren 80 cm und 4-5 kg Gewicht. Selbst Fische über 120 cm und 15 kg sind dort keine Seltenheit.

Der Grund für solch dynamischen Wachstum der Boddenhechte liegt am reichhaltigen Nahrungsangebot: Neben den typischen Süßwasser-Beutefischen gibt es in Bodden einige Fischarten aus dem Ostsee (wie z.B. Heringe), die bei ihren laichbedingten Wanderungen das Gewässer durchqueren und regelrechte Fressorgien bei Hechten auslösen.

Größen-Tabelle für Hecht

Hecht

Hecht

Folgende Tabelle gibt Richtwerte, wie schnell die Hechte wachsen und wie viel sie dabei je nach Alter wiegen können. Wegen der oben genannten verschiedenen Wachstum-Aspekte und dem unterschiedlichen Körperbau der Fluss- und Seehechte können diese Werte vor allem bei kapitalen Fischen relativ stark variieren.

Alter Länge Gewicht
1 Jahr 24 cm 150 g
2 Jahre 38 cm 400 g
3 Jahre 52 cm 900 g
5 Jahre 72 cm 2.500 g
7 Jahre 80 cm 4.200 g
9 Jahre 88 cm 5.000 g
11 Jahre 93 cm 6.000 g
13 Jahre 97 cm 7.000 g
15 Jahre 100 cm 8.000 g
20 Jahre 110 cm 11.000 g
25 Jahre 125 cm 17.000 g
30 Jahre 140 cm 25.000 g

Wachstumsfaktor Strömung

In ihrer Körperform können sich die Hechte je nach Gewässer stark unterscheiden. Während ein ausgewachsener Flusshecht z.B. einen kurzen und bulligen Körper hat, besitzt sein typischer Artgenosse aus einem See einen etwas längeren und schmaleren Körper.

Der Grund dafür liegt in den natürlichen Begebenheiten: Der Flusshecht muss oft gegen die Strömung ankämpfen und ein kürzerer Körper bietet hierbei entsprechend weniger Angriffsfläche fürs Wasser. Aus diesem Grund wiegt ein Meterhecht aus dem Fluss um einiges mehr als sein meterlanger Artgenosse aus einem See.

Interessante Fakten über den Hecht

  • Ein kapitaler Hecht von 120 cm Größe kann seinen Artgenossen von 70 cm Länge problemlos verspeisen.
  • Über 90 % alle Hechte werden durch ihre eigene Spezies gefressen.
  • Hechte haben ihre berüchtigten Beißphasen, die viele Angler zum Wahnsinn treiben. So beißen sie manchmal abrupt und sehr aggressiv auf jeden Köder, als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte. Andersrum gibt es manchmal keinen einzigen Biss über viele Tage hinweg, auch wenn die Witterungsbedingungen scheinbar perfekt sind.

Methoden und Ausrüstung fürs Hechtangeln

Flusshecht

Flusshecht

Angelindustrie produziert inzwischen unzählige Kunstköder, die gezielt für den Hecht konzipiert wurden. Allerdings kommt es beim Hechtangeln nicht ausschließlich auf den Köder sondern auch auf den Angelplatz und das richtige Timing an. Man kann sowohl mit einem typischen Zander- als auch Rapfenköder zuverlässig Hechte fangen, vorausgesetzt man weiß, wo sich Räuber aufhalten und wie man sie durch die passende Köderpräsentation zum Biss provoziert. Die fürs Hechtangeln typischen Angeltechniken sind: Jiggen mit den Gummiködern, Twitchen mit Wobblern, Spinnangeln mit Blinkern.

Ganz wichtig beim Hechtangeln ist die richtige Angelrute. Sie muss sehr robust sein und über eine schnelle Aktion verfügen. Erst dadurch wird man die voluminösen und nicht selten über 30 Gramm schweren Köder sicher führen und den berüchtigten Kopfschlägen des Hechtes beim Drillen standhalten können. Hechte wehren sich vehement gegen die Gefangennahme, wenn auch nicht von Dauer. Diese ein paar Minuten im Drill wird eine Hechtrute allerdings starker Belastung ausgesetzt und darf nicht knicken.

Unterwasseraufnahmen von Hechten

In folgenden Aufnahmen wird das typische Fressverhalten eines Hechtes dokumentiert: Der Raubfisch schnappt sich eine Schleie, die knapp die Hälfte seiner eigenen Körpergröße ausmacht.

Im nächsten Artikel finden Sie alle Informationen über den Zander.

Fischlexika und -Atlanten

Falls Sie sich für die mannigfaltige Tierfauna der Meere, Seen oder Flüsse interessieren, empfehlen wir Ihnen folgende Bücher*, die neben herausragenden Fotos und detailgetreuen Zeichnungen auch Informationen über die einzelnen Fisch- und Tierarten anbieten:
  1. Gefährliche Meeresfische
  2. Was lebt im Mittelmeer?
  3. Süßwasserfische Europas
  4. Fische Krebse Muscheln
  5. Heimische Gewässer