Grundel: Alle Informationen zum Fisch

Die Grundel gilt als sehr anpassungsfähige und sogar invasive Art, die sich langsam aber beständig in ganz Europa ausbreitet.

Allgemeines über Grundel

Grundel

Grundel

  • Name: Grundel. Engl.: Goby
  • Wissenschaftlicher Name: Gobiidae
  • Ordnung / Familie: Grundelartige / Grundeln
  • Vorkommen: Europa
  • Habitat: Flüsse mit steinigem Untergrund
  • Max. Größe / Gewicht: 25 cm / 120 g
  • Max. Lebenserwartung: 10 Jahre
  • Gefährdung: nicht gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Obwohl die Grundel inzwischen auch in Süd- und Mitteleuropa verbreitet ist, kommt sie ursprünglich in den Flussmündungen des Schwarzen und des Asowschen Meeres vor. Dort gedeiht sie auch im Brackwasser. Sie bevorzugt feste Böden mit steinigen oder sandigen Untergründen, wo sie den Insekten, Krusten- und Weichtieren nachstellt.

Neben der in Deutschland verbreiteten Kessler- und Schwarzmund-Grundel umfasst die gesamte Grundel-Familie über 200 verschiedener Gattungen und rund 2.000 Unterarten, wovon die Mehrheit im Meer lebt. Bei den meisten Grundeln handelt es sich um bodenlebende Kleinfische.

Interessante Fakten über Grundel

Schwarzmund-Grundel

Schwarzmund-Grundel

  • Obwohl in Deutschland als Speisefisch verschmäht, gehört die Grundel in ihrem ursprünglichen Lebensraum – dem Asowschen und Schwarzen Meer – zu den beliebtesten Speisefischen. Sie wird gebraten, gekocht, als Stockfisch verarbeitet oder auch als Zusatz bei der Herstellung von Pasteten verwendet.
  • In dem berühmten ukrainischen Kurort Berdjansk schätzt man den Fisch so sehr, dass ihm sogar ein Denkmal gesetzt wurde. Der Fisch wird nicht nur gerne vor Ort verspeist sondern auch in Öl oder in Tomatensauce in Konserven verarbeitet und in viele Länder exportiert.
  • Die Grundel enthält zahlreiche Spurenelemente, die das Knochengewebe des Menschen regenerieren und vor altersbedingten Erscheinungen schützen sollen. Der Fisch ist auch reich an Mineralstoffen, die vom menschlichen Körper sehr gut absorbiert werden.

Anatomische Merkmale der Grundel

Grundel (Neogobius kessleri)

Grundel (Neogobius kessleri)

Charakteristisch für Anatomie der Grundel ist ein langgestreckter zylindrisch geformte Körper und auffällig bulliger Kopf. Der Unterkiefer des Mauls ist vorstehend. Die Augen der Grundel sind obenstehend und verhältnismäßig groß. Von Kopf bis zum Schwanz ist sie braun-grau-marmoriert.

Obwohl Kessler-Grundeln sehr stark unserer heimischen Koppe ähneln, gibt es dennoch einen eindeutigen Unterscheidungsmerkmal: Ihre Bauchflossen sind zusammengewachsen und bilden eine Saugscheibe. Die Anzahl der Schuppen entlang der Seitenlinie beträgt bei der Grundel 65-79 Stück.

Wie ernährt sich Grundel?

Grundeln leben am Gewässergrund, wo sie sich von allerlei Wasserinsekten, kleinen Krebstieren, Weichtieren und von der Fischbrut ernähren. Im Frühling stürzen sie sich auch gerne auf den Fischlaich anderer Arten.

Fortpflanzung der Grundel

Grundel

Grundel

Geschlechtsreif wird die Grundel im Durchschnitt mit 2 – 4 Jahren. Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife deutlich schneller als die Männchen. Die Laichzeit der Kessler-Grundel ist von April bis September. Gewöhnlich legt das Weibchen von 300 bis 1000 Eier ab, die sich anschließend an Steine kleben und durch das Männchen bewachst werden, bis sie schlüpfen.

Grundeln als invasive Arten

Seit den 80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts beobachten Ichthyologen eine regelrechte Invasion der Kessler-Grundel sowohl in Süd- als auch in Mittel-Europa. Seit dem sie im Jahr 1984 zum ersten mal im ungarischen Abschnitt der Donau entdeckt wurde, setz sie ihren Anmarsch gen Norden fort. So gilt sie inzwischen als eine invasive Spezies, die einheimische Arten gefährden kann. In Deutschland gibt es inzwischen in allen großen Flüssen Grundel-Populationen.

Auch die Schwarzmund-Grundel hat sich hierzulande in den letzten Jahren fast explosionsartig verbreitet. Ihr ursprüngliches Habitat umfasst Brack- und Süßwasser der Asowschen und Schwarzen Meere. Mit der vorschreitender Industrialisierung und Zunahme am Schiffsverkehr gelangte sie immer weiter Richtung Westeuropa. Die zunehmend strengeren Auflagen in Bezug auf das Wasserqualität hierzulande hat sich ihr Anmarsch noch beschleunigt, da sie reines Wasser bevorzugt.

Fischlexika und -Atlanten

Falls Sie sich für die mannigfaltige Tierfauna der Meere, Seen oder Flüsse interessieren, empfehlen wir Ihnen folgende Bücher*, die neben herausragenden Fotos und detailgetreuen Zeichnungen auch Informationen über die einzelnen Fisch- und Tierarten anbieten:
  1. Gefährliche Meeresfische
  2. Was lebt im Mittelmeer?
  3. Süßwasserfische Europas
  4. Fische Krebse Muscheln
  5. Heimische Gewässer