Zope: Biologie, Verhalten und Lebensraum im Detail

Vom Aussehen her kann man die Zope leicht mit der Brasse verwechseln. Der Hauptunterschied ist die Größe: Die Zope ist deutlich kleiner als Brasse.

Zope

Zope. Bild: Harka, Akos, Ballerus ballerus Hungary, CC BY 3.0

Steckbrief Zope

  • Name: Zope (auch Schwuppe, Zoop und Schwopen genannt). Engl.: Blue bream
  • Wiss. Name: Ballerus ballerus
  • Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
  • Familie: Weißfische (Leuciscidae)
  • Gattung: Ballerus
  • Verbreitung: Mittel- und Osteuropa
  • Lebensraum: Fließgewässer mir mittlerer bis starker Strömung
  • Nahrung: Würmer, Insektenlarven, Kleinkrebse
  • Natürliche Feinde: Zander, Hecht
  • Verhalten: friedlicher Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 45 cm
  • Maximales Gewicht: 1,5 kg
  • Maximales Alter: 10 Jahre
  • Körperform: hochrückig, auf beiden Seiten stark abgeflacht
  • Körperfarbe: grauer Rücken mit blauem Schimmer, silbrige Flanken
  • Maul: klein und endständig
  • Schuppen: klein und zart
  • Schuppenformel: SL 67-73
  • Flossenformel: D III/8, A III/36,43, P I/15, V II/8
  • Geschlechtsreife: Männchen mit 3-4, Weibchen mit 4-5 Jahren
  • Laichzeit: März-Mai
  • Wirtschaftliche Bedeutung: aufgrund von geringen Fischmengen und bescheidener Fleischqualität als Speisefisch unbedeutend
  • Kulinarische Qualität: knochiges und trockenes Fleisch mit vielen Gräten, in Osteuropa als Stockfisch beliebt
  • Angelsport: beliebter aber nicht einfach zu fangender Fisch beim Posenangeln im Fluss
  • Gefährdung: in manchen Regionen durch Umweltverschmutzung gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Die Zope ist in Europa relativ weit verbreitet. Sie kommt in den Flusssystemen der Ost- und Nordsee, des Asowschen und des Schwarzen Meeres. Auch in manchen Stauseen gibt es ihre Populationen. Hierzulande gibt es jedoch kaum ein Gewässer, in dem dieser Fisch in großer Zahl vorkommt. In Russland hingegen, wachsen ihre Bestände kontinuierlich an. Sie führt eine pelagische, gesellige Lebensweise und bildet ähnlich wie die Brasse große Schwärme. Im deutschsprachigen Raum wird sie je nach Region Schwuppe, Schwopen, Pleinzen, Zoop, Swoop, oder Spitzer genannt.

Lebensweise der Zope

Am liebsten fühlt sich die Zope in langsam fließenden Flüssen oder in Stauseen mit leichter Strömung, selten kommt sie in kleinen geschlossenen Seen vor. Sie hält sich in Schwärmen an ruhigen, tiefen Stellen mit vielen Pflanzen auf, gerne auch auf Schlammböden, wo sie nach Nahrung sucht. Die Zope gilt als ein scheuer Fisch, der frühmorgens und vor Einbruch der Dunkelheit auf Nahrungssuche ist. Mit dem Einsetzen der kalten Jahreszeit ziehen die Zopen in die tief gelegenen Überwinterungsgruben.

Wichtige Merkmale

Die Zope ähnelt in ihrem Aussehen einer jungen Brachse. Sie hat einen flachen, hohen Körper, der mit feinen silbrigen Schuppen bedeckt ist. Ihr Rücken schimmert bläulich und der Bauch ist weiß. Der Kopf und das Maul sind klein, die Augen mittelgroß. Die Flossen sind dunkel gefärbt. Die Afterflosse zeichnet sich durch ihre überdurchschnittliche Länge aus und endet fast am Schwanz des Fisches. Von der Brachse unterscheidet sich die Zope durch feinere Schuppen und eine längere Afterflosse. Darüber hinaus hat sie ein einziehbares, halboberständiges Maul.

Wie groß wird eine Zope?

Je nach Lebensraum variiert die Größe der Zope. In der Regel kann ein ausgewachsener Fisch eine Länge von 30 bis maximal 45 cm erreichen und bis zu 1,5 kg auf die Waage bringen.

Wie ernährt sich Zope?

Die Zope ernährt sich hauptsächlich von allerlei kleinen wirbellosen Tieren und Würmern. Im Sommer frisst sie darüber hinaus zahlreiche Fluginsekten, die ins Wasser geraten. Wenn es in ihrem Lebensraum aus irgendeinem Grund nicht genügend Proteinnahrung gibt, verschmäht sie auch die Wasserpflanzen nicht.

Fortpflanzung der Zope

Unter Wasser

Unter Wasser

Die Zopen werden relativ spät geschlechtsreif. Männchen – im Alter von 3-4 Jahren, Weibchen – mit 4-5 Jahren. Die Laichzeit beginnt Ende März bis Anfang Mai, wenn sich das Wasser auf 8-10 °C erwärmt. Zu dieser Zeit steigen die Fischschwärme aus ihren Winterquartieren auf und begeben sich in die flachen Küstengewässer. Sie ziehen in die überschwemmten Wiesen, wo es keine Strömung aber viel Nahrung gibt. Hier legen die Weibchen ihre Eier ab, die sich an die Vegetation kleben.

Die Fruchtbarkeit eines erwachsenen Fisches ist relativ gering – bis zu 50.000 Eier. Die Inkubationszeit hängt von der Wassertemperatur ab – je wärmer, umso schneller schlüpfen die Larven. Im Durchschnitt dauert es 2-3 Wochen. In den ersten Lebenstagen sind die Jungfische sesshaft und halten sich in dem Dickicht auf, in dem sie geschlüpft sind. Sie ernähren sich vom Dottersack, der sich bis zum Ende der ersten Lebenswoche auflöst. Dann beginnt die selbstständige Nahrungsaufnahme. Bereits am Ende des Sommers sind die Jungfische 4-7 cm groß.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Zope hat keinen besonderen wirtschaftlichen  Wert. Ihre Bestände sind nicht so zahlreich, und der Fisch selbst ist eher klein und knochig. Aber für den Hobbyangler ist die Zope ein überaus interessanter Zielfisch. Weil sie sehr scheu ist, muss der Angler mit besonderem Geschick vorgehen. Die beste Jahreszeit fürs Angeln auf Zope ist der Sommer. Man kann sie sowohl mit einer Grund- wir auch Posenrute überlisten. Als Köder eignen sich Maden, Würmer, Brot, Teig und Erbsen optimal.

Schonzeiten und Mindestmaße für Zope in Bundesländern

Fischschonzeiten und Mindestmaße dienen in Deutschland dem Schutz der Fischbestände, indem sie gewährleisten, dass sich bestimmte Arten (z.B. die Zope) ungehindert fortpflanzen können und erst ab einer bestimmten Größe gefangen werden dürfen.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024

Bundesland Schonzeiten Mindestmaß
Bayern ganzjährig entfällt
Baden-Württemberg keine Schonzeit kein Mindestmaß
Berlin 1. März bis 31. Mai 20 cm
Brandenburg 1. März bis 31. Mai 20 cm
Bremen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Hamburg keine Schonzeit kein Mindestmaß
Hessen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Mecklenburg-Vorpommern 1. April bis 31. Mai kein Mindestmaß
Niedersachsen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Nordrhein-Westfalen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Rheinland-Pfalz keine Schonzeit kein Mindestmaß
Saarland keine Schonzeit kein Mindestmaß
Sachsen ganzjährig entfällt
Sachsen-Anhalt keine Schonzeit kein Mindestmaß
Schleswig-Holstein ganzjährig entfällt
Thüringen keine Schonzeit kein Mindestmaß