Strömer: Biologie, Lebensraum und Artenvielfalt

Der Strömer gehört zur Fischgruppe der Weißfische und kommt in der Gebirgsgewässern bis in die Höhen von 800 m vor.

Strömer

Strömer. Bild: Telestes souffia, CC BY 3.0

Steckbrief Strömer

  • Name: Strömer (auch Rißling genannt). Engl.: Western vairone
  • Wiss. Name: Telestes souffia
  • Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
  • Familie: Weißfische (Leuciscidae)
  • Gattung: Pelecus
  • Verbreitung: Gebirgsregion in Mitteleuropa
  • Lebensraum: Bergflüsse und Bergseen
  • Nahrung: Insekten, wirbellose Tierchen, Algen
  • Natürliche Feinde: Forellen
  • Verhalten: Friedfisch, Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 25 cm
  • Maximales Gewicht: 1,8 kg
  • Maximales Alter: 5 Jahre
  • Körperform: langgestreckt und spindelförmig
  • Körperfarbe: dunkelgrauer Rücken mit metallischem Schimmer, silbergraue Flanken
  • Maul: klein und oberständig
  • Schuppen: klein und zart
  • Schuppenformel: 53-59 SL
  • Flossenformel: D II–III/7–9, A III/9–10, C 17–21
  • Geschlechtsreife: mit 2-3 Jahren
  • Laichzeit: von März bis Mai
  • Wirtschaftliche Bedeutung: aufgrund geringer Populationen und kleiner Größe als Speisefisch unbedeutend
  • Angeln: wurde früher mit leichter Stipprute beangelt
  • Gefährdung: durch Querbauwerke werden Laichplätze des Strömers unzugänglich und die Spezies selbst akut gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der Strömer ist eine zu den Karpfenfischen gehörende Fischart. Er bewohnt mitteleuropäische Gebirgs- und Mittelgebirgsgewässer bis in eine Höhe von ca. 800 m. Anders als die meisten Karpfenfische braucht er zum Überleben reines und sauerstoffreiches Wasser. Diese Spezies ist ein Schwarmfisch, der oft zusammen mit dem Schneider die Äschenregionen bewohnt. In den Seen bevorzugt er größere Tiefen.

Besondere Gefährdung

In der Vergangenheit war der Strömer in erheblichen Mengen in den Flüssen des Rhein-Neckar-Gebiets in Baden-Württemberg und in den Nebenflüssen der bayerischen Donau anzutreffen. Doch aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten in den Gewässern, darunter die Errichtung von Wehren und Staustufen, hat sich der Lebensraum des Strömers drastisch verändert. Als Folge dessen sind seine Bestände heute sehr gefährdet.

Im Jahr 1998 erhielt der Strömer vom Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) die Auszeichnung Fisch des Jahres. Im Jahr 2010 wurde er auch vom Schweizerischen Fischerei-Verband zum „Fisch des Jahres“ gekürt. Obwohl der Strömer in der Roten Liste Österreichs als „stark gefährdet“ aufgeführt ist, gibt es in der Alpenrepublik immer noch gesunde Populationen, insbesondere in der Mur.

Wichtige Merkmale

Der Körper des Strömers ist langgestreckt und seitlich leicht zusammengedrückt. Sein Kopf ist lang und stumpf, das Maul unterständig. Die Seitenlinie besteht aus 53-59 Schuppen. Sein Rücken ist dunkelgrau mit olivfarbenem, grünlichem oder metallischem Schimmer. Die Flanken sind silbergrau, der Bauch silbrig-weiß. Vom Ende des Mauls bis zum Beginn der Schwanzflosse zieht sich durch seine Flanken je ein breites dunkles Band.

Wie groß wird der Strömer?

Durchschnittlich wird der Strömer 13-18 cm. Manche Exemplare erreichen eine Körperlänge von bis zu 25 cm. Die Lebenserwartung des Strömers beträgt in etwa 5 Jahre.

Wie ernährt sich Strömer?

Algen

Algen

Der Strömer ernährt sich von tierischer (Würmer, Krebstiere, Larven, Fischeier und ins Wasser fallende Insekten) und pflanzlicher Nahrung (Kieselalgen, Fadenalgen, Pflanzensamen).

Fortpflanzung des Strömers

Die Geschlechtsreife erreicht der Strömer im Alter von 2-3 Jahren, wobei die Körperlänge der Männchen mehr als 5-7 cm, die der Weibchen mehr als 9 cm beträgt. Der Strömer laicht in den Monaten März bis Mai. Das Weibchen legt seine 6.000 bis 8.000 Eier auf feinkörnigen Kies.

Unterarten des Strömers

Es gibt insgesamt 14 Unterarten des Strömers. Die vier wichtigsten sind:

  • Telestes souffia agassizi, der eigentliche Strömer, der vor allem im oberen Rheingebiet von Baden-Württemberg aufwärts bis in die Schweiz und im Donaueinzugsgebiet von Rumänien bis Bayern, und in den Alpen und Karpaten bis in einer Höhe von 850 Metern, vorkommt.
  • Telestes souffia muticellus (it. Strigione), lebt in Nord- und Mittelitalien, in Frankreich und im Tessin der Schweiz.
  • Telestes souffia souffia (frz. Soufie oder Seufe), lebt im Gebiet der Rhône und des Var.
  • Telestes souffia montenegrinus (serb. Mekiš oder Moračke Jelšovke), lebt in den südlichen Dinariden.

Quellenhinweise