Nasen gehören zu den typischen Schwarmfischen, die stark strömendes Wasser bevorzugen und vor allem in Mittel- und Ost-Europa weit verbreitet sind.
Allgemeines über Nase
- Name: Nase (auch Näsling und Schnabel genannt). Engl.: Common Nase
- Wissenschaftlicher Name: Chondrostoma nasus
- Familie / Unterfamilie: Karpfenfische / Weißfische
- Vorkommen: Mittel- und Osteuropa
- Habitat: Fließgewässer mir starker Strömung
- Max. Gewicht / Größe: 2kg / 50cm
- Max. Lebenserwartung: 20 Jahre
- Gefährdung: geringfügig gefährdet
Lebensraum der Nase
Nasen bevorzugen stark fließende Gewässer, wo sie sich direkt in der Strömung überwiegend an den Kiesbänken aufhalten. Als Flussfische sind sie sauerstoffbedürftig und stellen Ansprüche an die Wasserqualität. Sie sind sehr gesellige Tiere, die sich oft in großen Schwärmen aufhalten, die nicht selten noch auf lange Distanz auszumachen sind. In Deutschland kommen Nasen sehr oft in Barben- sowie in Äschen-Regionen vor. Weiterhin gelten Rhein und Donau als Nasen-Flüsse, wohingegen Elbe fast Nasen-frei ist.
Anatomische Merkmale
- Der Körper der Nase hat eine für Fließgewässer-Bewohner typische spindelförmige Form, die im Querschnitt oval ist.
- Der Kopf ist kegelförmig und der Mund unterständig. Die Oberlippe ist vorspringend und die Unterlippe mit hornartigen Überzug versehen.
- Die Nasenspitze ist über dem Mund auffällig verlängert. Dieser morphologischen Eigenschaft verdankt der Fisch seinen Namen. Sie macht das Erscheinungsbild der Nase einmalig und einfach zu identifizieren.
- Alle Flossen haben grau-rote, manchmal auch gelb-rote Farbe. Entlang der Seitenlinie beträgt die Schuppenanzahl 55 bis 65 Stück.
- Der Bauch ist weiß und die Flanken silbrig. Der Rücken der Nase ist je nach Gewässer hell-grau bis dunkel-grau gefärbt.
Wie ernährt sich die Nase?
Die Schnauze dieser Spezies gibt eindeutige Indizien auf ihre Nahrungsgewohnheiten. Mit ihrem scharfkantigen und unterständigen Maul ist sie für das Abweiden der Algen von kleinen Kieselsteinen am Gewässergrund perfekt ausgestattet. Dabei verschmähen die Fische auch die Kleintiere und Insekten, die sich am Grund aufhalten, nicht ganz. Dennoch gelten die Nasen als reine Vegetarier. Das liegt daran, dass sie sich verglichen mit anderen Arten relativ selten an der Fischbrut vergreifen.
Fortpflanzung der Nase
Sobald sich das Wasser im Frühling etwas erwärmt und die Tage länger werden, ziehen die Nasen im März-Mai in Schwärmen stromaufwärts, um sich geeignete Laichplätze in den Nebenflüssen und Bächen zu suchen. Am besten mag diese Spezies flache Kiesbänken am Grund, wo sie direkt an den Steinen ihre Eier (bis zu 100.000 Stück) anklebt. Beim Laichen platschen die Nasen lautstark mit ihren Schwänzen, sodass dieses Geräusch noch auf lange Distanz zu hören ist. Anschließend wandern die Fische zu ihren gewohnten Habitaten zurück.
Interessante Fakten über Nase
Nasen sind zwar nicht als akut gefährdet eingestuft, reagieren dennoch sehr sensibel auf Wasserverschmutzung und gelten aus diesem Grund als Indikator für sauberes Wasser. In Deutschland war die Nase Fisch des Jahres 1994, in Österreich – 2015.
Obwohl die Nase als wenig schmackhaft und grätenreich gilt, ist sie dennoch unter Sportfischern sehr beliebt. Denn, um eine Nase zu überlisten, verlangt es nach viel Feingefühl und Erfahrung. Im nächsten Beitrag geht es ums Thema Nasen angeln.