Schneider: Alle Infos zum Fisch

Der Schneider wird oft mit dem Ukelei verwechselt. Beide Spezies sind kleine und flinke Friedfische, die sich gerne nahe der Wasseroberfläche aufhalten.

Allgemeines über Schneider

  • Name: Schneider (Alburnoides bipunctatus). Engl.: Spirlin
  • Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
  • Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
  • Familie: Weißfische (Leuciscidae)
  • Gattung: Alburnoides
  • Vorkommen: Flüsse in Europa
  • Max. Größe/Gewicht: www
  • Gefährdung: stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Schneider

Schneider. Bild: Alburnoides bipunctatus

Der Schneider ist in Frankreich, Belgien, England, Deutschland, Süd-, West- und einem Teil von Mittelrussland verbreitet, scheint aber in Schweden und Finnland zu fehlen. In Flüssen mit mittlerer und schneller Strömung hält sich der Schneider meist in der Nähe der Wasseroberfläche auf und reagiert auf alles, was ins Wasser fällt.

Der kurze Lebenszyklus des Schneiders umfasst maximal 5-6 Jahre. Er wächst sehr langsam und erreicht am Ende des ersten Jahres eine Länge von nur 2 – 3,5 cm, mit dem zweiten Jahr 5 – 7,5 cm. Später verlangsamt sich diese geringe Wachstumsrate noch mehr und die Gewichtszunahme beschränkt sich auf wenige Gramm pro Jahr.

Lebensweise des Schneiders

Der Schneider bevorzugt Gewässer mit steinigem Grund, beschleunigter Strömung und sauberem Wasser. Beim warmen Wetter werden die Fische von Insekten angelockt, die ins Wasser fallen, so dass sie sich meist in den oberen Wasserschichten aufhalten. Obwohl sich der Schneider durch seine Schwimmgeschwindigkeit auszeichnet, entgeht er dennoch nicht den Raubfischen und steht bei vielen Räubern ganz hoch auf der Speiseliste. Auch die Vögel picken sich die kleinen Schneider von der Wasseroberfläche immer wieder gerne.

Anatomische Merkmale

Der Schneider gilt als ein sehr schöner Fisch. Sein Rücken ist bräunlich-grün und dunkel, der Bauch ist silbrig-weiß. Die Rücken- und Schwanzflossen sind fast schwarz, alle anderen – gräulich. Vor dem Laichen wird seine Färbung noch kontrastreicher, manchmal mit einem rötlichen Stich.

Der Schneider wird 7 bis 10 cm groß, gelegentlich bis zu 15 cm beim Gewicht bis zu 13 g. Die Seitenlinie hat 44-50 Schuppen. Die Schuppen sind dünn, zart und fallen leicht ab. Die Schlundzähne sind zweireihig. Die Kiemenstacheln sind kurz.

Wie unterscheidet sich Schneider vom Ukelei?

Der Schneider ist dem Ukelei sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von ihm durch zwei dunkle Streifen, die entlang der Seitenlinie verlaufen. Weitere Unterscheidungsmerkmale: Sein Kopf ist dicker, der Unterkiefer ragt nicht über den Oberkiefer hinaus, die Rückenflosse liegt näher am Kopf und die Anzahl der Rachenzähne ist geringer als beim Ukelei.

Wie ernährt sich der Schneider?

Wasseroberfläche

Wasseroberfläche

In den ersten Entwicklungsstadien ernährt sich der Schneider hauptsächlich von kleinen Krebstieren, in späteren Lebensabschnitten – von Insekten und deren Larven. In der warmen Jahreszeit ist er in der Lage, fast vollständig auf Fluginsekten umzusteigen, die teilweise massiv ins Wasser fallen.

Fortpflanzung der Schneiders

Die Geschlechtsreife tritt beim Schneider im Alter von 2 Jahren ein. Das Laichen findet im Mai-Juni statt. Das Einläuten der Laichzeit ist auf Wassertemperaturen von mindestens 15-16 °C abgestimmt. Die üblichen Laichplätze sind schnell fließende Flüsse mit felsigem Grund.

Die Fruchtbarkeit des Schneiders ist relativ hoch, aber die Überlebensrate von Eiern, Larven und Jungfischen ist gering, was der Grund für ihre geringe Verbreitung ist. Das Weibchen brütet in mehreren Anläufen bis zu 7.000 kleine Eier aus, die an Kieselsteinen kleben. Bereits im ersten Jahr erreichen die Jungtiere die halbe Länge der Erwachsenen, was allerdings nur 3-4 cm bedeutet.

Wirtschaftliche Bedeutung

Der Schneider ist weder von kommerziellem noch von sportlichem Interesse. Er ist sehr schön, hat aber wegen seines geringen Gewichts keinen kulinarischen Wert. Viele Petrijünger geben ihn an ihre Haustiere ab. Erfahrene Angler wissen jedoch, dass er als Köderfisch für die Räuber unschlagbar ist.