Moderlieschen ist ein kleiner, flinker Friedfisch, der bevorzugt in den oberen Wasserschichten lebt und sich ebenfalls dort ernährt.
Allgemeines über Moderlieschen

Moderlieschen. Bild: LeucaspiusDelineatusMale
- Name: Moderlieschen. Engl.: Sunbleak
- Wissenschaftlicher Name: Leucaspius delineatus
- Ordnung / Familie: Karpfenfischähnliche / Weißfische
- Vorkommen: europäische Binnengewässer
- Habitat: stehende und schwach fließende Gewässer
- Max. Größe: 14 cm
- Gefährdung: moderat gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Das Moderlieschen ist die einzige Art der Gattung Leucaspius in der Familie der Karpfenfische. Sie ist in europäischen Flusseinzugsgebieten weit verbreitet, darunter Rhein, Elbe, Donau, Wolga und andere. Die Moderlieschen fehlen in Großbritannien, Südwestfrankreich, auf der Iberischen Halbinsel, in Italien, weitgehend auf der Balkanhalbinsel, sowie in Norwegen und Schweden.
Obwohl Moderlieschen in vielen Ländern und Regionen in großer Zahl verbreitet ist, ist dieser Fisch wegen seiner geringen Größe als Nahrungsmittel nicht gefragt, wenn auch sein Fleisch fett und zart ist. Gleichzeitig bilden die Mitglieder der Gattung Leucaspius die Nahrungsgrundlage für viele Raubfische.
Lebensweise des Moderlieschens
Die bevorzugten Lebensräume des Moderlieschens sind langsam fließende Flüsse, Seen, künstliche Teiche sowie Baggerseen mit sandigem, leicht verschlammtem Boden. Es ist ein Schwarmfisch, der sich im Sommer in der warmen Wasseroberflächenschicht aufhält und tagsüber, zum Teil auch nachts, aktiv ist. In der kalten Jahreszeit taucht er in die Tiefe ab. Im Frühjahr und Herbst hält sich Moderlieschen in Bodennähe auf, im Winter vergräbt er sich im Schlamm.
Wie alt wird ein Moderlieschen?
In der freien Wildbahn erreichen Moderlieschen nur selten das Alter von 5 Jahren. Für gewöhnlich werden sie viel früher von Raubfischen gefressen.
Anatomische Merkmale

Moderlieschen. Bild: Moderlieschen
Der Rücken des Moderlieschens ist blassgrünlich, die beiden Flanken hellsilbrig. Alle Flossen sind farblos. Ein leicht bläulicher Streifen zieht sich an den Seiten entlang, besonders im hinteren Teil des Körpers. Die Färbung des Moderlieschens kann je nach Art des Bodens heller oder dunkler sein. Zur Laichzeit erscheinen am Kopf der Männchen ein Epithelknötchen, während die Weibchen eine knorrige Verdickung um die Harnröhre herum aufweisen.
Wie unterscheidet sich Moderlieschen von Laube?
Obwohl Moderlieschen der Laube (Ukelei) sehr ähnlich aussieht, gibt es dennoch klare Unterscheidungen: Der Körper des Moderlieschens ist schmal und länglich, die Augen sind groß und befinden sich an der Spitze des Kopfes. Der Körper der Ukelei hingegen ist breiter und auf beiden Seiten abgeflacht. Die Augen sind konvex und befinden sich unterhalb der Stirnlinie.
Wie ernährt sich Moderlieschen?
Das Moderlieschen ist ein kleiner aber für seine Größe sehr gefräßiger Fisch. Nach dem Schlüpfen ernähren sich die Jungfische zuerst von kleinem Zooplankton. Mit zunehmendem Alter wechselt der Fisch zu größerer Nahrung – den Zuckmückenlarven, Eintagsfliegen sowie auch zu anderen Insekten wie z.B. kleine Käfer. Das Moderlieschen frisst aber gerne auch Fischeier und Fischlarven. Tagsüber schwimmt er in Oberflächennähe und ernährt sich von Fluginsekten.
Fortpflanzung des Moderlieschens
Das Moderlieschen wird früh geschlechtsreif – im Alter von 2 Jahren und einer Länge von etwa 4 cm. Das Laichen erfolgt in Etappen. Der erste Wurf schlüpft im Mai und Juni bei einer Wassertemperatur von etwa 15-20 °C, der zweite im Juli bei 22-25 °C. Die Weibchen legen ihre Eier in einer Tiefe von 1-1,5 m ab.
Die Eier heften sich an die Unterseite schwimmender Blätter von Seerosen, Algen und anderen Pflanzen, oft auch an Äste, Baumstümpfe und andere Gegenstände. Die Eier brauchen etwa 5-6 Tage, um sich zu entwickeln. Die Larven sind 5 mm lang und können sofort schwimmen und nach Nahrung suchen.