Wenn ein anderer Name nicht schon vergeben worden wäre, hätte man die Brasse auch Mondfisch nennen können.
Allgemeines über Brasse
- Name: Brasse (auch Blei, Brachse, Brassen, Pliete genannt). Engl.: Bream
- Wissenschaftlicher Name: Abramis brama
- Familie / Unterfamilie: Karpfenfische / Weißfische
- Vorkommen: Europa, Zentralasien, Neuseeland
- Habitat: Stehende und langsam fließende Binnengewässer
- Max. Größe / Gewicht: 90cm / 9kg
- Max. Lebenserwartung: 20 Jahre
- Gefährdung: nicht gefährdet
Lebensraum der Brasse
Die Brasse ist eine Friedfischart, die zu der Familie der Karpfenfische gehört. In Europa kommt er nördlich der Alpen bis zum Ural überall vor. Brassen bevorzugen langsam fließende Abschnitte in den Flüssen und tiefere Regionen in den Seen. Je schlammiger und nährstoffreicher der Grund desto wohler füllen sie sich. Besonders große Vorkommen von Brassen gibt es in Deutschland in großen Stauseen, wie z.B. an der Möhnetalsperre oder im Vilstalsee.
Lebensweise der Brasse
Die Brasse ist ein ausgesprochener Schwarmfisch: Sowohl die Jungtiere als auch ausgewachsene Exemplare halten sich am liebsten in Schwärmen unter den gleichaltrigen Artgenossen auf. Während Jungbrassen auch tagsüber in Ufernähe zwischen den Pflanzen oder in den Steinpackungen nach Nahrung suchen, halten sich ausgewachsene Tiere beim Sonnenlicht bevorzugt in den tiefen Gewässerbereichen und kommen erst mit der einbrechenden Dunkelheit in die Flachwasserzonen.
Anatomische Merkmale
Die Brasse hat einen unverwechselbaren Körperbau, der vor allem durch einen stark abgeflachten und zugleich sehr hohen Rücken gekennzeichnet ist. Im Verhältnis zu dem Körper hat er einen kleinen Kopf mit unterständiger vorstülpbarer Maulöffnung. Seine Schwanzflosse ist tief eingeschnitten und die Brustflossen haben annähernd dieselbe Größe wie die Bauchflossen. Die Afterflosse ist auffällig lang und reicht bis zum Ansatz der Schwanzflosse. Während kleine Brassen eine silberne Färbung haben, weisen ausgewachsene Tiere einen oliven Rücken mit hellgrauen Flanken auf. Die Flossen einer Brasse sind dunkelgrau bis schwarz und niemals rötlich.
Wie ernährt sich die Brasse?
Anatomische Beschaffenheit seines Mauls gibt Hinweise auf die Nahrung der Brasse. So ist diese Spezies durch ihr unterständiges und vorstülpbares Maul perfekt für die Nahrungsaufnahme direkt vom Boden des Gewässers ausgestattet. Allerlei Wasserinsekten und Muscheln sind seine bevorzugte Nahrung, die er im weichen Schlamm ausfindig macht. Darüber hinaus nehmen die Brassen gelegentlich auch Wasserpflanzen und Plankton zu sich.
Fortpflanzung der Brassen
Sobald die Wassertemperatur im Frühling ca. 15° erreicht hat, beginnt die Laichzeit der Brassen, die bis Juni hineinreichen kann. Da die Brachse ein Krautlaicher ist, legt das Weibchen zwischen 50.000 und 100.000 Eier in den mit Pflanzen bewachsenen flachen Stellen des Gewässers ab. Die Brassen-Larven schlüpfen nach vier bis zwölf Tagen und heften sich mit speziellem natürlichem Klebesubstrakt an Wasserpflanzen fest. Nach drei bis vier Jahren sind die Tiere geschlechtsreif.
Unterwasser-Aufnahmen
Ist die Brasse ein guter Speisefisch?
Wegen der zahlreichen Gräten sind Brassen als Speisefisch öfters mal verpönt. In manchen europäischen Regionen (wie z.B. in Norddeutschland) gelten sie jedoch als beliebter Speisefisch und werden bevorzugt zu Fischfrikadellen verarbeitet. Bei der Zubereitung sollte man das Hack auf jeden Fall ordentlich mit Salz und Pfeffer würzen und frischen Schnittlauch mit klein geschnittenen Zwiebeln hinzufügen, so schmecken Brassen-Frikadellen besonders lecker!
Im nächsten Artikel verraten wir wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema Brassen angeln.