Alles über Brasse: Steckbrief, Biologie, Lebensraum

Wenn ein anderer Name nicht schon vergeben worden wäre, hätte man die Brasse auch Mondfisch nennen können.

Brasse (Brachse)

Brasse (Brachse)

Steckbrief Brasse

  • Name: Brasse (auch Blei, Brachse, Brassen, Pliete genannt). Engl.: Bream
  • Wiss. Name: Abramis brama
  • Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
  • Familie: Weißfische (Leuciscidae)
  • Gattung: Abramis
  • Verbreitung: Europa, Zentralasien, Neuseeland
  • Lebensraum: Stehende und langsam fließende Binnengewässer
  • Verhalten: Friedfisch, bildet große Schwärme
  • Nahrung: Weichtiere, Würmer, Wasserpflanzen, Insektenlarven
  • Maximale Größe: 90 cm
  • Maximales Gewicht: 9 kg
  • Maximales Alter: 20 Jahre
  • Körperform: sehr hochrückig, seitlich abgeflacht
  • Körperfarbe: oliver Rücken, hellgraue Flanken
  • Maul: klein, unterständig, rüsselartig vorstülpbar
  • Schuppen: groß und glatt
  • Schuppenformel: 50-57 SL
  • Flossenformel: D 0/12, A 0/26-31, P 0/16, V 0/10, C 0/19
  • Geschlechtsreife: mit 3 bis 4 Jahren
  • Laichzeit: April bis Juni
  • Wirtschaftliche Bedeutung: in Mittel- und Westeuropa als Speisefisch wenig bedeutend, in Osteuropa überaus gefragt
  • Kulinarische Qualität: weißes, mageres Fleisch mit vielen Gräten / eignet sich zum Braten, Kochen, Grillen und als Stockfisch
  • Nährwerte: 121 kcal / 19 g Eiweiß / 5 g Fett
  • Angelsport: Brasse ist beliebter Zielfisch beim Grundangeln (Tipps fürs Brassen-Angeln)
  • Gefährdung: z.T. lokal durch Umweltverschmutzung gefährdet

Lebensraum der Brasse

Die Brasse ist eine Friedfischart, die zur Familie der Karpfenfische gehört. In Europa kommt sie nördlich der Alpen bis zum Ural vor. Brassen bevorzugen langsam fließende Abschnitte in den Flüssen und tiefere Bereiche in den Seen. Je schlammiger und nährstoffreicher der Grund, desto wohler füllen sie sich. Besonders große Vorkommen von Brassen gibt es in Deutschland in großen Stauseen, wie z.B. an der Möhnetalsperre oder im Vilstalsee.

Lebensweise der Brasse

Brasse

Brasse

Die Brasse ist ein ausgesprochener Schwarmfisch: Sowohl die Jungtiere als auch ausgewachsene Exemplare halten sich am liebsten in Schwärmen unter den gleichaltrigen Artgenossen auf. Während Jungbrassen tagsüber in Ufernähe zwischen den Pflanzen oder in den Steinpackungen nach Nahrung suchen, halten sich ausgewachsene Tiere beim Sonnenlicht bevorzugt in den tiefen Gewässerbereichen und kommen erst mit der einbrechenden Dunkelheit in die Flachwasserzonen.

Wichtige Merkmale

Die Brasse hat einen unverwechselbaren Körperbau, der vor allem durch einen seitlich stark abgeflachten und zugleich sehr hohen Rücken gekennzeichnet ist. Im Verhältnis zum Körper hat er einen kleinen Kopf mit unterständiger vorstülpbarer Maulöffnung. Seine Schwanzflosse ist tief eingeschnitten und die Brustflossen haben annähernd dieselbe Größe wie die Bauchflossen. Die Afterflosse ist auffällig lang und reicht bis zum Ansatz der Schwanzflosse. Während kleine Brassen eine silberne Färbung haben, weisen ausgewachsene Tiere einen oliven Rücken mit hellgrauen Flanken auf. Die Flossen einer Brasse sind dunkelgrau bis schwarz und niemals rötlich.

Wie ernährt sich die Brasse?

Algen

Algen

Anatomische Beschaffenheit seines Mauls gibt Hinweise auf die Nahrung der Brasse. So ist diese Spezies durch ihr unterständiges und vorstülpbares Maul perfekt für die Nahrungsaufnahme direkt vom Boden des Gewässers ausgestattet. Allerlei Wasserinsekten und Muscheln sind die bevorzugte Nahrung von Brasse, die sie im weichen Schlamm ausfindig macht. Darüber hinaus nehmen die Brassen gelegentlich auch Wasserpflanzen und Plankton zu sich.

Fortpflanzung der Brassen

Sobald die Wassertemperatur im Frühling ca. 15° erreicht hat, beginnt die Laichzeit der Brassen, die bis Juni hineinreichen kann. Da die Brachse ein Krautlaicher ist, legt das Weibchen zwischen 50.000 und 100.000 Eier in den mit Pflanzen bewachsenen flachen Stellen des Gewässers ab. Die Brassen-Larven schlüpfen nach vier bis zwölf Tagen und heften sich mit speziellem natürlichem Klebesubstrakt an Wasserpflanzen fest. Nach drei bis vier Jahren sind die Tiere geschlechtsreif.

Ist die Brasse ein guter Speisefisch?

Wegen der zahlreichen Gräten sind Brassen als Speisefisch öfters mal verpönt. In manchen europäischen Regionen (wie z.B. in Norddeutschland) gelten sie jedoch als beliebter Speisefisch und werden bevorzugt zu Fischfrikadellen verarbeitet. Bei der Zubereitung sollte man das Hack auf jeden Fall ordentlich mit Salz und Pfeffer würzen und frischen Schnittlauch mit klein geschnittenen Zwiebeln hinzufügen, so schmecken Brassen-Frikadellen besonders lecker!

Im nächsten Artikel verraten wir wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema Brassen angeln.