Mondfisch ist der schwerste Knochenfisch der Welt und zugleich eine sehr außergewöhnliche Erscheinung.
Allgemeines über Mondfisch
- Name: Mondfisch. Engl.: Ocean sunfish
- Wissenschaftlicher Name: Mola mola
- Ordnung / Familie: Kugelfischverwandte / Mondfische
- Vorkommen: warme Weltmeere
- Habitat: offener Ozean bis zu 500 m tief
- Max. Größe / Gewicht: 3,3 m / 2.300 kg
- Gefährdung: stark gefährdet
Lebensraum des Mondfisches
Die Wissenschaftler haben immer noch viele Fragen und einige Unstimmigkeiten über den Lebenszyklus des Mondfisches und seinen Lebensraum. Sicher ist nur, dass der Mondfisch vor allem in warmen Meeren vorkommt. Es gibt ihn aber auch in östlichen Teilen des Pazifiks und Atlantiks. Außerdem kommt der Mondfisch im Mittelmeer vor und schwimmt im Herbst sogar in die Nordsee hinein.
Besondere Lebensweise
Ausgewachsene Mondfische leben als Einzelgänger, die sich nur während der Brutzeit zusammentun. Es gibt allerdings Tiere, die lange Zeit oder sogar ihr ganzes Leben in Paaren schwimmen. Mondfische verbringen die meiste Zeit in der Tiefe (bis 500 m) und tauchen nur gelegentlich an die Oberfläche, wo sie nicht wie sonst senkrecht, sondern waagerecht im Wasser treiben. Auf diese Weise lassen sie die Möwen sie von Parasiten befreien.
Im Vergleich zu vielen anderen Fischen schwimmen Mondfische sehr langsam. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt in etwa 3 km/h. Zugleich können sie relativ lange Strecken zurücklegen – bis zu 26 km pro Tag. Das liegt daran, dass die vertikale Form ihres Körpers es ihnen ermöglicht, Strömungen einzufangen, die ihre Fortbewegung beschleunigen. Aufgrund ihrer Körper- und Flossenform schwanken Mondfische beim Schwimmen leicht hin und her.
Interessante Fakten über Mondfisch
- Mondfische werden nur in einigen großen Schauaquarien gehalten, z.B. im Aquàrium de Barcelona, im Oceanário de Lisboa, im L’Oceanogràfic in Valencia, im National Aquarium of Ireland in Galway und hierzulande im Nordsee-Ozeanarium in Hirtshals.
- Engländer nennen den Mondfisch „Ocean sunfish“, weil er eine runde Form hat und gerne an der Wasseroberfläche treibt, um sich zu „sonnen“. Dieses Verhalten hat allerdings einen wissenschaftlich belegten Grund: Die Möwen entfernen mit ihren Schnäbeln Parasiten aus der Haut der Fische.
- Der größte Mondfisch der Welt war über 5 m groß. Die meisten Mondfische werden aber nicht größer als 4 m. Ausgewachsene Mondfische haben aufgrund ihrer Größe kaum Fressfeinde.
- In ihrem natürlichen Lebensraum werden Mondfische bis zu 20 Jahren alt, seltener erreichen sie 25 Jahre. In Gefangenschaft wachsen die Fische zwar schnell und erreichen große Größen, ihre Lebensdauer ist allerdings meist auf 10 Jahre beschränkt.
Wird Mondfisch gegessen?
In der westlichen Welt werden Mondfische selten speziell für den Verzehr gefangen. In Taiwan und anderen Regionen Asiens hingegen ist das gummiartige Fleisch des Mondfisches hoch geschätzt. Auch werden einige Teile des Fisches in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.
Anatomische Merkmale
Der Körper des Mondfisches ist an den Seiten abgeflacht und vertikal gestreckt, was sein Aussehen noch ungewöhnlicher macht. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das völlige Fehlen der Schwanzflosse aufgrund der unterentwickelten Beckenknochen. Stattdessen verfügt der Fisch über einen „Pseudo-Schwanz“, der durch das Zusammenziehen der Rücken- und Beckenflossen gebildet wird.
Die Kiemen der Mondfische haben keine Kiemendeckel und sehen wie zwei ovale Löcher aus. Aufgrund dieser anatomischen Besonderheit werden sie oft von Parasiten oder parasitären Fischen befallen. Der Mondfisch hat kleine Augen und ein kleines Maul, wodurch er für die meisten Meeresbewohner nicht bedrohlich ist. Der Rücken der Mondfische ist bräunlich, grau oder grünlich, die Flanken und die Unterseite hell.
Wie ernährt sich der Mondfisch?
Man nimmt an, dass sich der Mondfisch hauptsächlich von Quallen ernährt. Seine Ernährung kann jedoch auch eine Vielzahl anderer Beutetiere umfassen, darunter Krebstiere, Muscheln, Tintenfische, kleine Fische sowie Aallarven aus der Tiefsee. Regelmäßige Tieftauchgänge helfen dem Mondfisch, diese Vielfalt an Nahrung zu finden. Nach längerem Aufenthalt im tiefen kalten Tiefenwasser stellen die Fische ihr thermoregulatorisches Gleichgewicht wieder her, indem sie sich in der Sonne nahe der Wasseroberfläche aufwärmen.
Fortpflanzung der Mondfische
Mondfische laichen im südlichen Atlantik, im Indischen Ozean und im Pazifischen Ozean. Die Paarungszeit findet im Sommer statt, indem sich die Kolosse in die flacheren Gewässer begeben. Ein erwachsenes Weibchen legt bis zu 300 Millionen Eier ab. Die Larven sind stecknadelkopfgroß und haben eine schützende Hülle in Form eines durchsichtigen Films.
In seinem Larvenstadium ähnelt der Mondfisch äußerlich seinem Verwandten, dem Igelfisch. Hierbei handelt es sich um Mimikry, einer Fähigkeit durch die Form- oder Farbanpassung die anderen Tierarten zu imitieren, um daraus Vorteile für sich zu gewinnen. Im Fall von Mondfischlarven hilft die Mimikry den kleinen Mondfischen, die Fressfeinde abzuschrecken.
Mondfisch und der Mensch
Wenn man Mondfische auf menschliche Weise beschreiben könnte, würde das Wort phlegmatisch gut dazu passen. Sie zeigen keine Aggressionen gegenüber keinem Lebewesen und sind auch für den Menschen ungefährlich. Trotz ihrer beeindruckenden Größe erlauben Mondfische es den Tauchern, in ihre unmittelbare Nähe zu schwimmen und gewöhnen sich schnell an deren Anwesenheit.
Allerdings kommt es in einigen Regionen häufig zu Zusammenstößen mit Mondfischen. Diese Kollisionen können Schäden an Schiffsrümpfen verursachen, und manchmal bleiben die Körper der Fische in den Propellern größerer Schiffe stecken (was ebenfalls zu Unfällen führen kann). Wenn Mondfisch angegriffen wird, kann er sich nicht wehren, da ihm die nötige Geschicklichkeit fehlt.
Wie gefährdet ist der Mondfisch?
Selbst eine ungefähre Anzahl der Mondfische in der Welt zu schätzen, ist sehr schwierig. Diese Spezies ist allerdings überaus vermehrungsfreudig und hat kaum natürliche Feinde, sodass man sich um die Population dieser Art keine großen Sorgen machen muss, zumindest noch nicht. Die Verschmutzung der Meere ist eine der wenigen Gefahren für diese Fische. Oft saugen sie Plastikmüll zusammen mit ihrer Nahrung auf, was ihre Atemwege verstopft und zum Ersticken führt.
Obwohl das Fleisch des Mondfisches weder schmackhaft noch nahrhaft ist, gilt er in östlichen Ländern als Delikatesse. Dabei werden Teile des Fisches verwertet, auch die inneren Organe (einigen davon werden sogar medizinische Eigenschaften zugeschrieben). Der Mondfisch bleibt nach wie vor ein großes Objekt der Begierde von Wissenschaftlern. Vorrangig geht es um die Untersuchung von Migrationsprozessen und Fortpflanzungsmustern.