Amberjack (Bernsteinmakrele): Alles Wissenswerte zum Fisch

Amberjack ist der Inbegriff mariner Sportfischerei: Er kommt in allen tropischen Meeren vor, ist groß, sehr kräftig und relativ einfach zu fangen.

Amberjack (Bernsteinmakrele)

Amberjack (Bernsteinmakrele)

Steckbrief Amberjack

  • Name: Amberjack (auch Bernsteinmakrele genannt). Engl.: Greater Amberjack
  • Wiss. Name: Seriola dumerili
  • Ordnung: Carangiformes
  • Familie: Stachelmakrelen (Carangidae)
  • Gattung: Seriola
  • Verbreitung: alle tropischen und z.T. subtropischen Meere
  • Lebensraum: freischwimmend
  • Nahrung: Fische, Weichtiere, Krustentiere
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 190 cm
  • Maximales Gewicht: 80 kg
  • Maximales Alter: 15 Jahre
  • Körperform: spindelförmig
  • Körperfarbe: dunkelbrauner oder -grauer Rücken, silbrige Flanken
  • Maul: groß und leicht oberständig
  • Schuppen: im Verhältnis zur Körpergröße recht klein
  • Flossenformel: D XIII/29-35, Anale III/18-22
  • Geschlechtsreife: mit 3-4 Jahren
  • Laichzeit: März bis Juli
  • Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter Angel- und Speisefisch, wird auch gezüchtet
  • Kulinarische Qualität: festes Fleisch mit mittlerem Fettgehalt, optimal geeignet zum Braten, Backen und Grillen
  • Nährwert (100 g Fisch): 94 kcal / 19 g Eiweiß / 2 g Fett
  • Angelsport: sehr beliebter mariner Angelfisch in allen tropischen Meeren
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Der Amberjack ist in warmen Meeren rund um den Globus weit verbreitet. Er bewohnt vor allem tropische und zum Teil subtropische Regionen des Atlantiks, des Pazifiks und des Indischen Ozeans. Sein Lebensraum im Westatlantik erstreckt sich von der Küste Massachusetts in den USA bis nach Brasilien und umfasst dabei die gesamte Karibik und den Golf von Mexiko. Weiterhin gibt es Amberjack-Populationen im Ostatlantik, im Mittelmeer, im Roten Meer sowie auch vor Südafrika, Japan und Panama.

Wichtige Merkmale

Amberjack hat eine für die meisten Fische typische spindelförmige Körperform, einen spitzen Kopf und relativ kleine Augen. Sein Rücken ist dunkelbraun oder -grau gefärbt, die Flanke sind deutlich heller als der Rücken und zum Bauch hin wird er silbrig-weiß. Charakteristisch für diese Art ist der bernsteinfarbene Streifen an beiden Körperseiten. Er erstreckt sich bis zur ersten Rückenflosse und nimmt an Kontrast zu, wenn der Fisch frisst oder auf der Jagd ist.

Die Brustflossen des Amberjacks sind relativ kurz und ungefähr gleich lang wie die Bauchflossen. Die zweite Rückenflosse ist deutlich länger als die Afterflosse. Der Schwanzstiel ist schmal und die Schwanzflosse ist sichelförmig, was dem Fisch eine rasante Beschleunigung bei der Verfolgung von Beute ermöglicht. Jungtiere haben fünf oder sechs vertikale Streifen an beiden Körperseiten.

Wie groß wird ein Amberjack ?

Der Amberjack wird im Durchschnitt zwischen 85 und 95 cm groß. Ältere Fische, die es geschafft haben, den Berufsfischern und Anglern zu entgehen, können bis zu 190 cm groß werden beim 80 kg Gewicht.

Wie ernährt sich Amberjack?

Als typischer Meeresraubfisch ernährt sich der Amberjack von verschiedenen Fischen sowie von Weichtieren und Krustentieren. Besondere Vorliebe haben die Räuber zu Sardinen, wie zum Beispiel Sardinella aurita und Sardinella pilchardus. Junge Amberjacks ernähren sich von Plankton und anderen kleinen Wirbellosen.

Fortpflanzung des Amberjacks

Obwohl nicht alle Fakten über die Fortpflanzung der Bernsteinmakele bekannt sind, vermuten die Wissenschaftler, dass die Fische Laichwanderungen unternehmen. Im westlichen Atlantik laicht diese Art von März bis Juni vor der Küste. Zu den Laichplätzen können auch Riffbänke und Schiffswracks gehören, wie die Zahl der Jungtiere an diesen Orten in den Sommermonaten zeigt. Die frisch geschlüpften Larven leben zuerst pelagisch und wandern mit zunehmendem Wachstum nach und nach Richtung Meeresgrund, wo sie sich um Riffe, Felsen und Wracks herum niederlassen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Amberjacks

Amberjacks

Der Amberjack ist wegen seiner Größe und Temperament ein sehr beliebter Sportfisch in vielen tropischen Regionen der Welt. Sein Fleisch ist bei entsprechender Zubereitung durch Braten, Grillen oder Backen überaus lecker. Neben den Wildfängen wird er auch in den Aquakulturen gezüchtet und in Japan sogar für Sushi und Sashimi verwendet. Da der Amberjack an der Spitze der marinen Nahrungskette steht, bergen Wildfänge das Risiko einer Ciguatera-Vergiftung.

Ciguatoxine werden von marinen Dinoflagellaten produziert, die an Meeresalgen festsitzen und von pflanzenfressenden Fischen aufgenommen werden. Diese wiederum stehen auf dem Speiseplan der Raubfische. So kann das Gift durch den Verzehr von Amberjacks in menschlichen Organismus gelangen. Vergiftete Personen berichten über Magen-Darm-Beschwerden, eine allgemeine Schwäche und den Verlust der Fähigkeit, zwischen heiß und kalt zu unterscheiden. Die Krankheit ist ernst und muss behandelt werden.

Amberjack angeln

Amberjacks sind weder scheu noch wählerisch und können auch von Einsteigern gefangen werden. Wenn die Räuber im Fressrausch sind, kommen sie direkt an die Oberfläche und stürzen sich auf jeden Kunstköder, den man ihnen anbietet, sei es Streamer, Wobbler oder Blinker. Diese Räuber sind extrem starke Kämpfer mit großer Ausdauer. Um zu vermeiden, dass die Ausrüstung im Drill versagt, muss die Tragkraft von Schnur, Wirbel, Haken etc. ganz präzise auf die Fischmasse und aufeinander abgestimmt sein. Mindestens 30 kg Tragkraft ist hierbei fast schon Pflicht.

Bernsteinmakrelen werden am häufigsten von Booten gefangen. Ein erfahrener Amberjack-Angler kann sowohl mit einer Fliegenrute als auch mit Spinnangel erfolgreich sein. Auch Grundruten kommen beim Angeln auf Räuber zum Einsatz. Dabei wird z.B. eine Makrele, die Lieblingsbeute von Amberjacks, im Mittelwasser angeboten. Als Kunstköder sind vor allem Wobbler, Blinker und Popper vielversprechend. Der allerbeste Köder für Amberjack ist jedoch ein lebender Köderfische, deren Einsatz allerdings aus tierschutzrechtlichen Gründen in manchen Ländern verboten ist.


Quellenhinweise