Angeln mit Popper: Zielfische, Führung, Montage

Popper provozieren vor allem dadurch, indem sie bei der richtigen Führung ein sehr spezifisches Geräusch erzeugen. Das scheint zahlreiche Raubfisch-Arten außerordentlich zu reizen.

Besonderheit der Konstruktion

Popper sind speziell geformte Wobbler, die man sofort erkennt: Sie haben eine charakteristische nach innen gewölbte, konkave Schnauze, die bei der Führung an der Oberfläche ein eigenartiges ploppendes Geräusch und spritzendes Wasser erzeugt. Diese Kombination aus optischen und akustischen Reizen macht den Popper zu einem effektiven Köder für die Oberflächen-Angelei. Nach hinten wird der Körper eines Poppers gleichmäßig wieder schmal.

Popper werden entweder aus Holz oder aus Kunsthof hergestellt. In ihrem Inneren befindet sich oft eine durchgehende Metallachse, die die vordere und hintere Öse verbindet, an denen die Haken befestigt sind. Dies verleiht dem Popper zusätzliche Stabilität und verhindert, dass sich die Haken unter Belastung lösen. Darüber hinaus können Popper mit Rasseln ausgestattet sein, die unter Wasser für eine zusätzliche Geräuschkulisse sorgen.

Richtige Führung und Montage

Popper werden ruckartig direkt an der Oberfläche geführt. Dabei schieben sie bei jedem Ruck einen kleinen Wasserschwall vor sich hin und machen zugleich ein ploppendes Geräusch. Die Raubfische können dieses Geräusch zwar nicht hören, doch die dabei um den Köder entstehenden Druckwellen nehmen sie sehr deutlich wahr. Insbesondere Rapfen und Hechte fallen auf diese Reize regelmäßig herein.

Wenn bei moderater Führung das Platschen des Poppers keine Attacken provoziert, sollte man einen deutlich aggressiveren Lauf ausprobieren. Durch starke Schläge werden sogar Sommerbarsche aus ihrer Trägheit herausgerissen und zu einer Attacke verleitet. Generell können die Rucke beim Wellengang stärker ausfallen als beim spiegelglatten Wasser. In der Abbildung oben ist eine Popper-Montage für Rapfen dargestellt.

Die Räuber attackieren den Popper meist in den kleinen Ruhepausen nach jedem Ruck. Deshalb sollte man gerade in diesen Augenblicken konzentriert sein und das Wasser um den Popper herum ganz genau beobachten. Einer der Vorteile beim Angeln mit Popper ist, dass man die Fischattacken sehen kann. Im Gegensatz zu anderen Kunstködern, die stets unter der Wasseroberfläche bleiben, bietet der Popper diese einzigartige visuelle Erfahrung.

Der richtige Anschlag beim Biss

Wenn man an der Oberfläche einen Wasserschwall sieht, der auf den Popper zukommt, ist es entscheidend, die Nerven zu bewahren. Selbst wenn das Wasser explodiert, sollte man ruhig bleiben. Viele Angler machen den Fehler, in diesem Moment zu früh anzuschlagen und dem Raubfisch seine Beute direkt vor der Nase wegzuschleudern. Erst wenn ein deutlicher Ruck in der Rute zu spüren ist, sollte man den Anhieb setzen.

Bei einer Rapfen-Attacke kommt es häufig vor, dass der Raubfisch seine Beute zunächst mit einem Schwanzschlag betäuben will. In so einem Fall sollte man unmittelbar darauf die Einholgeschwindigkeit erhöhen. So wird ein panisch flüchtender Fisch imitiert, woraufhin der Räuber noch entschlossener reagiert, um sich die Beute zu schnappen.

Ist die Farbe des Poppers von Bedeutung?

Wie bei allen Oberflächenködern, ist auch bei einem Popper nicht die Farbe seine wichtige visuelle Eigenschaft sondern die Silhouette. Da die Räuber einen Popper fast immer von unten erblicken, sehen sie seine Silhouette sehr deutlich, die Farbe bleibt hingegen im Schatten. Trotzdem kann die Farbwahl bei Poppern nicht völlig außer Acht gelassen werden.

Unter bestimmten Bedingungen, wie etwa an stark bewölkten Tagen oder in der Dämmerung, kann eine auffällige Köderfarbe, wie z.B. Neon oder Pink durchaus einen Unterschied ausmachen. Auch wenn die Silhouette im Vordergrund steht, können grelle Farben vor allem beim schwachen Licht die Bissquote positiv beeinflussen. Mehr Infos zu diesem Thema im nächsten Beitrag: Wahl der richtigen Köderfarbe.

In welchen Gewässern lohnt sich ein Popper?

Beim Popper-Angeln auf Rapfen ist der Einsatz in nahezu jedem Gewässer sinnvoll, in dem diese Fischart vorkommt. Die zahnlosen Räuber jagen bevorzugt in oberflächennahen Bereichen und reagieren besonders empfindlich auf ploppende Geräusche, die der Popper erzeugt. Daher ist es ratsam, den Popper an jedem potenziellen Hotspot einzusetzen, an dem man Rapfen vermutet – sei es am Buhnenkopf, in der Nähe von Zufluss-Mündungen oder direkt in der Strömung.

Beim Angeln auf Hechte und Barsche sollte man beim Einsatz von Popper etwas selektiver vorgehen. Da diese Räuber nicht explizit an der Oberfläche jagen sondern nur dann, wenn dafür in ihrem Habitat bestimmte Gründe vorlegen, z.B. viele flache Stellen, die mit gesunder Vegetation bewachsen sind und wo es Brutfische nur so wimmelt. Dann lohnt sich auch das Angeln mit dem Popper. In tiefen Gewässer hingegen, jagen weder Hechte noch Barsche an der Oberfläche, sodass auch ein Popper nicht viel bringt.

Richtige Ausrüstung fürs Angeln mit Popper

Für das Angeln mit Popper eignen sich grundsätzlich harte Spinnruten mit einer Länge zwischen 2,10 und 2,40 Metern. Diese Rutenlänge ermöglicht präzise Würfe und bietet genügend Hebelwirkung, um den Popper effektiv über die Wasseroberfläche zu führen. Die Rute sollte eine schnelle Aktion haben, um die ruckartigen Bewegungen des Köders präzise umzusetzen und gleichzeitig eine gute Rückmeldung beim Biss zu bekommen.

Das Wurfgewicht wählt man in der Abhängigkeit vom Köder und dem Zielfisch. Fürs Angeln auf Rapfen, Döbel und den Barsch kommen kleine Popper zum Einsatz. So reicht eine Spinnrute mit 15 bis 25 Gramm Wurfgewicht völlig aus. Beim Hechtangeln werden hingegen auch mal ganz gewichtige, große Popper an die Leine gehängt. Hier sollte man sich gleich eine professionelle Jerkrute zulegen, die genau solche Oberflächenköder optimal in Szene setzt.

Popper ist kein Köder für zwischendurch

Viele Angler meiden die Popper, weil diese Köder ihnen einfach zu suspekt vorkommen. Tatsächlich sehen sie mit ihrer konkaven Schnauze und dem sich verjüngtem Hinterteil sehr ungewöhnlich für einen typischen Raubfischköder. Doch der Einstieg lohnt sich. Denn der Popper bringt nicht nur viel Dynamik sondern auch reichlich Abwechslung ins Wasser. Gerade in stark frequentierten Gewässern bescheren Popper manchmal wahre Sternstunden den Anglern. Es ist allerdings sehr wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um die Führungstechnik eines Poppers zu erlernen, da sie recht anspruchsvoll ist.

Um den richtigen Rhythmus zu finden und den Köder so zu führen, dass er wie ein lebendes Beutetier wirkt, bedarf es vieler Übungsstunden. Es erfordert Geduld und Ausdauer, bis sich ein gewisser Automatismus einstellt und man den Popper intuitiv und wirkungsvoll einsetzen kann. Sobald dieser Punkt aber erreicht ist, wird das Angeln mit einem Popper nicht nur entspannter, sondern auch ausgesprochen spannend. In folgender Tabelle präsentieren wir einige Popper-Modelle, die sich im Markt behaupten konnten.

Unsere Produktempfehlungen basieren sowohl auf den Ergebnissen eigener Tests als auch auf den Bewertungen zahlreicher Kunden und Experten. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
Falls Sie einen Popper selbst bauen wollen, hier finden Sie eine genaue Schritt-für-Schritt Anleitung.