Fluoreszierende Farben: Was macht sie besonders?

Obwohl Fluoreszenz ein nachgewiesener physikalischer Vorgang ist, ist ihre Wirkung oft verwirrend. Hier erklären wir das Grundprinzip

Was sind fluoreszierende Farben?

Ultraviolett dringt am tiefsten ins Wasser

Ultraviolett dringt am tiefsten ins Wasser

Fluoreszenz verstärkt maßgeblich die Intensität aller Farben des sichtbaren Farbenspektrums, wenn ein Licht mit einer kürzeren Wellenlänge sie bestrahlt. Ein fluoreszierendes Gelb z.B. erscheint als leuchtendes Gelb, wenn es mit grünen, blauen oder violetten Licht (alle Farben mit kürzeren Wellenlängen als Gelb) beleuchtet wird. Zugleich wird es aber nicht heller, wenn es vom roten oder orangenfarbigen Licht beleuchtet wird, da diese Farben längere Wellenlängen haben.

Alternativ werden fluoreszierende Farben als UV-aktive Farben genannt. Der Grund dafür liegt in der kürzesten Wellenlänge des UV-Lichts, das entsprechend am tiefsten ins Wasser durchdringt und auch noch bei starker Trübung die Fluo-Köder gut sichtbar macht. Mehr zu den Hintergründen dieser Vorgänge im folgenden Artikel: UV-aktive Köder

Fluoreszierende Farben am Beispiel von Fischködern

Der Fluo-Effekt

Der Fluo-Effekt

Die Wahl der fluoreszierenden Kunstköder für den Fischfang ist sehr stark sowohl von der Wasserfarbe als auch von den Lichtverhältnissen abhängig – je dunkler, trüber und tiefer, desto weniger Licht dringt durch das Wasser und umso mehr sollte der Köder leuchten. Dabei ist es natürlich auch sehr wichtig nicht zu übertreiben – der Fluo-Effekt (bzw. der Leuchteffekt) sollte die Fische betören und nicht abschrecken.

Angler wissen, dass das UV-Licht gerade an bewölkten Tagen eine starke Wirkung auf fluoreszierendes Material ausübt. Die Fluo-Köder wirken insbesondere an grauen Tagen sehr lebendig, auch in der Luft. An hellen sonnigen Tagen ist die fluoreszierende Wirkung deutlich schwacher. Und ganz wichtig: Wenn es kein Licht gibt, gibt es auch keine Fluoreszenz.

Die Rolle der natürlichen Wasserfarbe

Gewässerfarbe erkennen

Gewässerfarbe erkennen

Jedes Gewässer hat seine eigene charakteristische Färbung wie z.B. Dunkelgrün oder Bräunlich. Die gegebene Wasserfarbe verrät somit, welcher Wellenlängenbereich des natürlichen Lichts das Wasser besonders gut durchdringt. Die Wahl eines fluo-farbigen Köders, dessen Grundfarbe eine längere Wellenlänge als die Wasserfarbe aufweist, wäre folglich denkbar gute Fangtaktik. In einem grünlich schimmernden Gewässer würde nach dieser Formel ein fluo-gelber Köder durch das resorbierte grüne Licht und den Fluo-Effekt stärker als alle anderen Farben auffallen und wäre somit ein wahrer Blickfänger.

Das Bild oben gibt ein anderes Beispiel ab: das Wasser ist bräunlich und bestrahlt einen fluo-roten Köder mit einem Licht, das eine kürzere Wellenlänge hat als die Farbe des Köders. Das Ergebnis – der Hecht konnte einen leicht leuchtenden und somit auffälligen Twister* nicht übersehen und schnappte sich die Beute.
Weiter geht es zu UV-aktiven Ködern und zum Artikel „Verständnis des Lichtes„.

Quellenhinweise