Angeln mit Leuchtköder: Worauf es dabei ankommt

Fluoreszenz und Phosphoreszenz sind zwei Arten, Kunstköder leuchten zu lassen. Was ist der Unterschied und wann bedeutet leuchtend auch fängig?

Selbstleuchtende Köder – Welche Mittel gibt es?

Meeresangeln mit Leuchtköder

Meeresangeln mit Leuchtköder

Selbstleuchtend sind Kunstköder dann, wenn Phosphor-Partikel in ihre Lackierung oder in das Material eingebaut wurden. Die Energie des Lichts lädt die Phosphor-Teilchen auf und lässt diese in der Dunkelheit nachleuchten.

Im Unterschied zu phosphoreszierenden bieten fluoreszierende und UV-aktive Köder lediglich den Effekt, indem eigene Farben durch das UV-Licht in ihrer Wirkung verstärkt werden bzw. „aufleuchten“. UV-aktive und Fluo-Farben leuchten bei Dunkelheit nicht nach – für ihren Leuchteffekt muss immer eine gewisse Grundbeleuchtung mit UV-Strahlen vorhanden sein.

Natur als Vorbild

Biolumineszenz kommt in der Natur meistens dann vor, wenn Beute oder Fortpflanzungspartner angelockt werden sollen. Doch sind alle Fische wirklich verrückt auf einen Leuchteffekt, der so aussieht, als wäre ein Glühwürmchen auf Hochspannung ins Wasser gefallen? Welche Erfahrungswerte gibt es in Süß- und Salzwasser?

Angeln mit Leuchtködern im Süßwasser

Zander

Zander

Zander, die als Augenräuber bekannt sind, reagieren gut auf ein dezentes Leuchten. Auch Barsche und Hechte werden vom leichten Glimmen angezogen. Doch wirft man einen Blick auf nächtliche Gewässer wird schnell klar: Beutefische leuchten nicht. Von Fangerfolgen berichten Angler meist bei wenig Tageslicht oder trübem Wasser.

Dezente UV-Aktivität und leicht aufgeladene Phosphorpartikel bringen Licht, doch gelten im Süßwasser nicht als Heilmittel für unpassende Aktion oder schlechte Köderführung. Auch Wobbler und andere Hardbaits mit Leuchteffekt sind umstritten, denn die Frage „War es jetzt die Aktion oder das Leuchten, das den Fisch verführte?“ bleibt meist unbeantwortet.

Meeresangeln mit Leuchtköder

Leuchtköder

Leuchtköder

Die Meere abklopfen und schweißtreibende Drills erleben – mit selbstleuchtenden Ködern besteht hier die Chance zu Punkten. In Norwegen, Island und weiteren Tiefseegebieten sind leuchtende Bleie und Pilker schon lange als fängig bekannt. Dorsch, Leng und andere reagieren gut auf den zusätzlichen optischen Reiz.

In den Tiefen sind keine natürlichen Lichtstrahlen vorhanden. Die nachleuchtenden Phosphor-Köder entfalten dann die beste Wirkung. Hier trifft die Devise „Match the Hatch“ im Gegensatz zu Süßwasserregionen zu: Fischarten wie der Tiefsee-Anglerfisch machen sich Biolumineszenz zu nutzen: Wie eine Laterne trägt der Anglerfisch einen Vorsatz am Kopf, der aufgrund von Kleinstlebewesen leuchtet und Beutefische anzieht.

Leuchtköder selbst bauen

Pilker selbst mit Phosphor-Farbe oder Pigmenten auszustatten ist als DIY-Leuchtköder zielführend: Lack anschleifen, weiß grundieren und dann die Farbpigmente auftragen. Auch aufwändige Experimente zu selbst gegossenen Gummifischen mit Phosphorpigmenten sollen zielführend sein. Viele Angler kaufen allerdings lieber leuchtende Köder und sparen so Zeit und Lehrgeld. Bei Amazon finden Sie zahlreiche Leuchtköder-Angebote*.