UV-aktive Köder: Wie wirken sie auf Fische?

Während wir UV-aktive Köder nur mit speziellen technischen Mitteln erkennen können (z.B. mit UV-Lampe), werden sie von Fischen noch in großen Tiefen gut wahrgenommen.

Was ist der Clou der UV-aktiven Köder?

Lichtspektrum

Lichtspektrum

Das Farbenspektrum des Sonnenlichts besteht aus Farben mit unterschiedlichen Wellenlängen. Mit bloßem Auge sehen Menschen nur diejenigen davon, die sich innerhalb des Frequenzbereichs von 400 bis 700 Nanometer befinden. UV-Licht oder Ultraviolett grenzt zwar an das für uns sichtbare Violett an, hat aber zugleich sehr kurze Wellenlänge und wird aus diesem Grund von uns nicht wahrgenommen.

Das Fischauge hingegen hat sich im Laufe der Evolution die Fähigkeit angeeignet, auch das Ultraviolett wahrzunehmen. Diese natürliche Entwicklung ist überaus gewinnbringend für die Fische, da UV-Licht aufgrund seiner kurzen Wellenlänge am tiefsten ins Wasser durchdringt und den Fischen die Farbwahrnehmung noch in großen Tiefen ermöglicht, was wiederum sehr vorteilhaft bei der Futtersuche sein kann.

Was bedeutet es fürs Angeln?

Ultraviolett dringt am tiefsten ins Wasser

Ultraviolett dringt am tiefsten ins Wasser

Je kürzer die Wellenlänge einer Farbe ist desto tiefer kann sie durchs Wasser dringen. Dem Farbspektrum entsprechend, schafft Rot somit am wenigsten, etwas weiter kommt Orange, dann Gelb, Grün, Blau und Violett. Ultra-Violett gelangt mit Abstand am weitesten in die Wassertiefe. Der Mensch kann also die Intensität der Farbwirkung unter Wasser erhöhen, indem UV-Farbe ins Farbgemisch der Köder beigegeben wird. Dadurch wird die Wirkung der eigentlichen Köderfarben verstärkt. Als Resultat fallen UV-aktive Köder noch in großen Tiefen den Fische sehr gut auf.

Beim Einsatz von UV-aktiven Ködern ist allerdings Vorsicht geboten. Manche erfahrene Angler weisen hierbei auf den sogenannten Flash-Effekt hin, indem ein Raubfisch im letzten Augenblick vom Zupacken durch die Schock-Farbe des Köders abgeschreckt wird. Diese Abschreckwirkung der UV-aktiven Köder kann sich vor allem im seichten Wasser entfalten, wenn viel Licht vorhanden ist und der attackierende Räuber sich unmittelbar vor dem Köder befindet.

Wahl der richtigen UV-Farbe hängt von Wassertrübung ab

Gewässerfarbe

Gewässerfarbe

Da die natürlichen Gewässer nicht aus destilliertem sondern aus natürlichem Wasser bestehen, das viele organische und andere Partikeln enthält, kommt es bei Lichteinstrahlung zu einer Filterwirkung unter der Wasseroberfläche. Während einige wenige Farben des natürlichen Lichtspektrums durch diese Partikel absorbiert werden, kommen andere Farbtöne dabei besonders gut zur Geltung. In einem See mit einer grünlichen Wasserfarbe würde somit ein grüner Köder besonders gut auffallen. Auch Gelb oder Rot würde im grünlich gefärbten Wasser noch zu sehen sein.

Dennoch ist die Wassertrübung wegen ihrer Filterwirkung für alle konventionellen Farben ein Hindernis. Abhilfe schaffen hierbei wieder die UV-aktiven Farben, die im gleichen oder zumindest ähnlichem Farbton wie die natürliche Gewässerfarbe gewählt werden sollten. Der Clou UV-Farben ist also ihr Katalysator-Effekt, der die Intensität der eigentlichen Farben rasant verstärkt, wenn ein Licht mit einer kürzeren Wellenlänge (nicht nur Ultraviolett) sie bestrahlt.

Fazit: UV-aktive Köder

Je nach Lichtverhältnissen, Wassertiefe und Wassertrübung sollten nicht nur unterschiedlich gefärbte Köder sondern auch Köder mit unterschiedlicher UV-Farben-Beimischung gewählt werden. Während zum Beispiel bei Dämmerung Köder, deren Körper ganz in UV-Farben gefärbt sind, optimal sind, sollte man beim bedeckten Himmel oder bei einem flachen Winkel des Lichteinfalls eher auf Köder mit einzelnen UV-Segmenten zurück greifen – zum Beispiel mit UV-aktivem Bauch oder Flossen.