Hechtköder: Worauf muss man bei der Wahl achten?

Obwohl Hechte als gefräßig gelten, muss man dennoch ganz genau wissen, wann welche Köder die besten Chancen haben.

Was man über die Hechte wissen sollte

Hecht

Hecht

Hechte sind Süßwasser-Raubfische, die vor allem in den nördlichen Hemisphären weit verbreitet sind und innerhalb ihrer natürlichen Habitate meist an der Spitze der Nahrungskette stehen. Sie sind geschickte Jäger, die ihre Beute am liebsten aus dem Hinterhalt überraschen. Lange Verfolgungsjagden scheuen die Hechte, weil sie dabei sehr schnell ermüden. Das ist schon mal eine wichtige Information, die sich jeder angehende Hechtangler gleich am Anfang seiner Angelkarriere verinnerlichen sollte.

Was ist der beste Hechtköder?

Am besten sind die Hechte auf langsam bis moderat führende Köder anzusprechen, wenn die Räuber instinktiv spüren, dass sie sich die Beute mit einer einzigen sehr kurzen aber heftigen Beschleunigung schnappen können. Schnell geführte Köder, die z.B. beim Angeln auf Rapfen üblich sind, ignorieren die Hechte.

Sehr gute Hechtköder sind Gummifische mit breiten Schwanztellern, die beim Jiggen langsam zum Boden fallen, oder auch Spinner mit breitflächigen Rotorblättern, die beim Rotieren viel Wasser verdrängen und nur langsam vorwärts kommen. Über die ganze warme Jahreszeit hindurch besitzen sie solides Fangpotenzial und haben schon unzählige Hechte rund um den Globus an Land befördert.

Anatomie der Hechte bestimmt die Köderwahl

Jagdverhalten der Hechte

Jagdverhalten der Hechte

Weitere wichtige Hinweise für die Wahl des richtigen Hechtköders gibt die Anatomie dieser Räuber. So sind die Augen der Hechte groß, licht-resistent und stets nach oben gerichtet. Das bedeutet, dass Hechte wenig lichtscheu sind (anders als Zander) und ihre Beute nicht nur mithilfe des Seitenlinienorgans sondern auch mit dem Augenlicht lokalisieren.

Wenn die Hechte auf der Lauer liegen oder durch das Wasser auf der Suche nach Beute patrouillieren, können sie am besten von unten nach oben gucken. So sehen sie am besten Kunstköder, die eine Etage über ihnen durchs Wasser geführt werden. Aus diesem Grund gehören schwimmende Wobbler und die im Mittelwasser geführten Blinker zu den besonders vielversprechenden Kunstködern beim Hechtangeln.

Faktor Wassertrübung beachten

Hechtwobbler für trübes Wasser

Hechtwobbler für trübes Wasser

Beim Nachstellen von Hechten sollte man nicht einfach blind zu den Richtung Oberfläche treibenden Ködern greifen sondern zuerst die Witterungsbedingungen analysieren: Ist z.B. das Wasser sehr trüb, bringt auch ein sehr teurer japanischer Floating-Wobbler nichts, weil der Räuber ihn schlicht nicht sehen würde. Beim trüben Wasser sollte man nicht auf optische Reize sondern auf das Bewegungsmuster der Köder setzen, das betont ausladend sein muss, damit der Hecht ihn mit seinem Seitenlinienorgan auf langer Distanz wahrnehmen kann.

Die besten Hechtköder für Herbst und Winter

Wie alle anderen Tiere haben auch Hechte ihre Fressvorlieben, die sich nach Jahreszeiten unterscheiden. So stehen z.B. im Herbst und Winter vor allem große und fette Beute ganz oben auf dem Speiseplan der Hechte. Im Herbst müssen sich die Fische eine Fettschicht für den Winter anfressen und beißen bevorzugt auf große und fette Beute. Optimale Köder sind jetzt voluminöse Gummifische zwischen 18 und 25 cm. Auch große Wobbler und Blinker sind im Herbst vielversprechend.

Wegen der niedrigen Temperaturen halten alle Fische im Winter ihren Metabolismus auf Sparplan. Jegliche Anstrengung kostet sie jetzt zu viele Energieressourcen. Daher entscheiden sie sich nur dann zur einer Attacke, wenn die Beute viel Nahrung mit einem Schlag suggeriert – mit anderen Worten, wenn sich die Anstrengung eindeutig lohnt. Dieses Gefühl vermitteln den Hechten vor allem langsam geführte Gummiköder, wie z.B. sehr große Twister.

Hecht, gefangen auf Twister

Hecht, gefangen auf Twister

Fängige Hechtköder für Frühling und Sommer

Im Frühling sind die Fische nach der langen kalten Winterzeit ausgezehrt und brauchen dringend Nahrung. Diese können sich die Räuber jetzt nur schwer beschaffen, weil sie nach dem Laichgeschäft zusätzlich erschöpft sind. Daher sind im Frühjahr mittelgroße Gummifische zwischen 15 und 20 cm oder auch bauchige Wobbler, die sich langsam mit stark ausladenden Bewegungen durchs Wasser bewegen, Mittel zum Zweck.

Im Sommer wiederum ist bei allen Räubern das große Fressen der Brutfische angesagt. So stopfen sich große wie kleine Hechte das Maul mit den kleinen Fischchen voll. Sommer ist die einzige Jahreszeit, in der man mit Miniwobblern auch kapitale Hechte fangen kann (mehr dazu im nächsten Beitrag). Allerdings bedeutet es nicht, dass große Köder im Sommer keine Chance haben. Über alle Jahreszeiten hinweg gilt: Je größer der Köder umso größer sind die Chancen auf einen kapitalen Raubfisch.

Welche Rolle spielt die Farbe bei Hechtködern?

Hechtköder

Hechtköder

Wenn man sich die im Fachhandel angebotenen Kunstköder anschaut, müssen die Fische sehr launische Wesen sein, die viel Wert auf die richtige Farbe legen. Die Schuppenträger sind zwar imstande einzelne Farben zu unterscheiden, doch der Angler muss bei der Wahl der Köderfarbe viele Umweltfaktoren einkalkulieren. So beißen z.B. die Boddenhechte am besten auf Gummifische mit silber-blauem Schimmer, der den Heringen nachempfunden ist, der Lieblingsnahrung der Boddenhechte.

Im Schweriner See wiederum gibt es beim Hechtangeln keinen anderen besseren Kunstköder als im Barsch-Design. Die Stachelritter sind im See sehr stark verbreitet und stehen bei den meisten Raubfischen ganz oben auf der Speiseliste. Weiterhin gibt es noch eine ganz besondere Kunstköder-Farbe, die vor allem bei schlechten Lichtbedingungen und im trüben Wasser sehr erfolgreich ist. Mehr dazu im nächsten Artikel: Fluo-Köder.

In einem anderen Beitrag finden Sie einen Ratgeber für Hechtwobbler.