Hechtangeln mit Spinnerbait: Wie, wo und wann?

Obwohl Spinnerbaits ursprünglich in den USA fürs Schwarzbarschangeln entwickelt wurden, werden sie bei uns vor allem als Hechtköder eingesetzt.

Hechte lieben Spinnerbaits

Hecht, gefangen mit Spinnerbait

Hecht, gefangen mit Spinnerbait

Durch seine besondere Konstruktion scheint ein Spinnerbait größer zu sein als er tatsächlich ist. Die rotierenden Spinnerblätter auf der einen Seite und ein üppiger Haarbüschel auf der anderen schaffen sehr viel Volumen und verheißen dem Räuber ein saftiges Leckerbissen. Da wird der Esox seiner Natur entsprechend sehr schwach. Zieht man neben dem Hunger auch noch Faktor Aggression in Betracht, der allen Hechten innewohnt, reizen die von Spinnerblättern ausgehenden Druckwellen die Raubfische zusätzlich.

Spinnerbaits sind also ultimative Köder fürs Hechtangeln, könnte man meinen. Doch wer denkt, dass die Hechte automatisch auf Spinnerbaits einsteigen, der irrt sich. Wie bei jeder anderen Angelmethode und allen anderen Zielfischen muss man auch beim Hechtangeln mit Spinnerbait ganz genau wissen, wo und vor allem wann ein Fang mit diesem Köder am wahrscheinlichsten ist.

Spinnerbait mit Bucktail

Spinnerbait mit Bucktail

Flachwasser im Frühling und Frühsommer

Im April-Mai, wenn Hechte nach dem Ablaichen erschöpft und hungrig sind, punkten Spinnerbaits vor allem mit ihrem Volumen. Sobald der Esox einen vorbei schwimmenden Riesenhappen sieht, schätzt er seine Chancen diesen einzuholen blitzschnell ein und verspricht sich dabei viel Nahrung mit einem Schlag – genau das braucht ein hungriger Räuber nach dem langen Winter und anstrengender Fortpflanzung. Gleichmäßige Führung mit leichten Beschleunigungen im flachen Wasser ist jetzt die beste Angeltaktik.

Seerosenfeld

Seerosenfeld

Im Sommer sind die besten Hostspots fürs Hechtangeln mit Spinnerbaits vor allem Seerosenfelder, die einerseits Sauerstoff produzieren und andererseits Schatten vor der knallenden Sonne bieten. Hierher begeben sich die Räuber, um aufzuatmen und zu jagen. Da der Haken bei einer Spinnerbait-Drahtkonstruktion nach oben ausgerichtet ist und zusammen mit dem Spinnerblatt eine bündige Konstruktion bildet, bietet ein Spinnerbaits auch in stark bewachsenen Bereichen kaum Angriffsfläche für Treibgut oder Kraut. So schafft man im Sommer auch noch aus den dichtesten Krautfeldern die Hechte rauszuholen, wo jeder andere Köder längst verloren wäre.

Tiefgang im Spätsommer und Herbst

Flachwasser im Herbst

Flachwasser im Herbst

Im August-September, wenn die Wassertemperatur in stehenden Gewässern über 25 Grad ansteigt, flüchten die Räuber in tiefere Bereiche, wo es wesentlich kühler ist und die Sonnenstrahlen diffuser werden. Jetzt wirft man am besten einen gut bebleiten Spinnerbait aus, der zügig in die Tiefe kommt und auch bei schneller Führung nicht sofort an die Oberfläche aufsteigt. Bei Bedarf kann an besonders tiefen Stellen ein zusätzliches Blei vor dem Köder geschaltet werden. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine Spinnerbait-Montage für Hecht aufgebaut ist.

Spinnerbait-Montage für Hecht

Spinnerbait-Montage für Hecht

Im Herbst, sobald die Tage kürzer werden, Nordwinde einsetzen und das Wasser abkühlt, ist ein Spinnerbait mit keinem anderen Köder zu schlagen. Da die Räuber sich vor dem Winter noch richtig Speck anfressen wollen, sind sie vor allem mit großen Ködern gut anzusprechen. Jetzt punkten auch Spinnerbaits mit mehreren Spinnerblättern, die den Räubern mehrere Fische oder gar einen kleinen Schwarm vorgaukeln. Insbesondere, wenn die rotierenden Blätter verschiedene Formen aufweisen, senden sie unterschiedlich frequentierte Druckwellen aus und wirken auf die Räuber noch überzeugender.

Im nächsten Artikel finden Sie einen Ratgeber für Raubfischkescher.