Sprungschicht im See: Entstehung und Bedeutung für Angler

Die Sprungschicht gibt dem Angler wichtige Informationen über das Verhalten der Fische. Sie zu kennen und zu interpretieren, ist für den Angelerfolg sehr wichtig.

Was bedeutet Sprungschicht und wie entsteht sie?

Sprungschicht beim Angeln

Sprungschicht beim Angeln

Wer beim Angeln in einem See erfolgreich sein möchte, muss sich ständig mit den Lebensbedingungen der Fische auseinandersetzen. Natürlicherweise halten sich die Fische dort auf, wo es genügend Futter und Sauerstoff gibt und die richtige Temperatur herrscht. Was viele Angler nicht wissen: Die sogenannte „Sprungschicht“ (Metalimnion) gibt uns wichtige Informationen genau über diese Faktoren. Sie bezeichnet die Grenzschicht zwischen dem warmen Oberflächenwasser und dem kalten Tiefenwasser. Die Sprungschicht ist relativ flach (etwa 20 bis 30 Zentimeter) und wird deshalb so bezeichnet, weil in ihr die Wassertemperatur sprungartig abfällt. Oftmals ist das Wasser über ihr bis zu zehn Grad wärmer als unter ihr.

Die Sprungschicht entsteht vor allem Im Sommer, wenn das Oberflächenwasser durch Sonneneinstrahlung erhitzt wird. Wärmeres Wasser weist eine geringere Dichte als kälteres Wasser auf. Zusätzlich hat Wasser eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit. Als Resultat setzt sich das leichte warme Wasser auf dem schweren kalten Wasser ab – und wird nur durch eine schmale Sprungschicht getrennt. Sprungschichten entstehen jedoch nicht in allen Seen. In flachen Seen bis sechs Meter Tiefe sorgt der Wind dafür, dass die Wasserschichten häufig umgewühlt werden und sich warmes und kaltes Wasser vermischen. Hier sinkt die Wassertemperatur von oben nach unten gleichmäßig ab.

Bedeutung der Sprungschicht fürs Angeln

Angeln am See

Angeln am See

Fische halten sich immer dort auf, wo es Nahrung, Sauerstoff und eine angemessene Temperatur gibt. Diese Faktoren werden von der Sprungschicht beeinflusst. In ihr lagert sich das trübe Plankton ab, wodurch kaum Licht in das Tiefenwasser gelangen kann. Im Umkehrschluss heißt das, dass unter der Sprungschicht kaum Photosynthese und dementsprechend auch kaum Sauerstoffproduktion stattfinden kann. In den Tiefen eines Sees entsteht vor allem im Hoch- und Spätsommer ein Gewässer, das für die meisten Fische zu kalt ist und zusätzlich wenig Sauerstoff und Nährstoffe bereithält. Wer hier angelt, wird möglicherweise lange auf den erhofften Fang warten.

In relativ klaren Seen kann die Sauerstoffproduktion auch unterhalb der Sprungschicht hoch genug sein, sodass die Flossenträger sich dort wohl fühlen können. Hier kann also gezielt nach Fischen geangelt werden, die sich bevorzugt in kälteren Gewässern aufhalten. Ist der See jedoch trüb, ist der Sauerstoffverbrauch unterhalb der Sprungschicht höher als die Produktion und im Laufe des Sommers wird es hier immer leerer – kein gutes Pflaster also für Angler. Wo sich welcher Fisch aufhält, lässt sich mit Hilfe von Tabellen herausfinden, die die bevorzugte Wassertemperatur und den bevorzugten Sauerstoffgehalt der Fische auflisten.

Wie finde ich die Sprungschicht und wie präsentiere ich meinen Köder?

See

See

Je nach Jahreszeit und Tiefe des Sees verändert sich die Höhe der Sprungschicht. Es ist also notwendig, ihre Position zuerst ausfindig zu machen. Hierfür eignet sich am besten ein Tiefen- und Temperaturmessgerät. Dieses wird wie ein Kunstköder in einem Wirbel eingehängt, den man dann absenkt. Das Gerät misst und speichert die Temperatur in Abständen von zwei Metern. Die Daten lassen sich nach dem Einholen bequem ablesen. Ein leistungsfähiges Echolot mit Farbdisplay kann die Position der Sprungschicht noch genauer anhand der Wasserdichte feststellen.

Wo genau der Köder präsentiert wird, hängt auch von den Zielfischen ab. Manche Fische halten sich gerne im sauerstoffreichen und warmen Oberflächenwasser auf, während andere Arten auf der Suche nach dem Plankton in und um die Sprungschicht herum sind. Grundsätzlich hat es sich bewährt, einen Köder etwa einen Meter über der Sprungschicht zu präsentieren und einen weiteren Köder in der Sprungschicht selbst zu platzieren. An besonders heißen Tagen ist es darüber hinaus eine gute Idee, direkt ober- und unterhalb der Springschicht zu angeln, da sie sich an diesen Tagen verschiebt und hier neue Lebensräume für Fische entstehen.