Welche Fische besonders gut im Juli beißen und was Sie beim Angeln im Hochsommer generell beachten müssen, erklären wir in diesem Artikel.
Faktor Sauerstoffgehalt im Wasser
Die Hitzewellen im Juli haben einen großen Einfluss auf die Fische. Steigen die Außentemperaturen zu stark an, verändern beinahe alle Flossenträger ihr Verhalten und ihre Standorte. Wird das Wasser über 25 Grad warm, schlägt es den Fischen buchstäblich auf den Magen, sodass sie beißfaul und träge werden. Denn mit hohen Temperaturen sinkt im Wasser das Lösungsvermögen für Sauerstoff. Durch die Wärme bilden sich darüber hinaus mehr Algen und senken die Konzentration dieses lebenswichtigen Elements weiter. Auch der starke Wechsel beim Einfall von Licht im Laufe des Tages sorgt im nährstoffreichen Wasser (sogenannte eutrophe Gewässer) zusätzlich für eine Schwankung bei der Sauerstoffsättigung.
Selbst innerhalb eines Tages wechseln die Fische im Juli ihre Standorte, um neue Stellen mit einer höheren Sauerstoff-Konzentration zu finden. Vor allem dort, wo ausreichend Sonnenlicht in das Wasser dringt, gibt es mehr Sauerstoff. Denn Sonne und Licht schaffen ausgezeichnete Bedingungen für die Photosynthese. Je mehr Licht in das Wasser dringt, desto größer ist auch die Fähigkeit von Pflanzen, Sauerstoff zu bilden. Während sich z.B. die Raubfische in den Monaten Mai und Juni noch an ihren gewohnten, tiefen Plätzen aufhalten, wechseln sie im Juli mit dem Fortschreiten des Sommers in die deutlich flacheren Abschnitte bevorzugt mit Unterwasser-Pflanzen.
Angeln im Juli in den Flüssen
In den Flüssen suchen die Fische im Hochsommer Orte auf, an denen der Sauerstoffgehalt des Wassers höher ist. So begeben sich die Raubfische zu den flachen und gut durchfluteten Stellen, wo sie nicht nur besser atmen sondern auch Beute reißen können, die ihnen die Strömung zutreibt. Da der Gehalt an Sauerstoff im Wasser auch durch den Wind, Schifffahrt und Unterwasserpflanzen steigt, wechseln im Sommer in den Flüssen auch die Friedfische unentwegt ihre Standorte. Als Angler sollten Sie darüber hinaus nach Orten suchen, an denen Bäche und Quellen kühles Wasser in die Flüsse spülen. Lohnenswert sind außerdem Bereiche in der Nähe von Fähranlegern. Durch die Anlegemanöver wird das Wasser hier stark bewegt und die Sauerstoffkonzentration steigt.
Weitere für die Fische bevorzugte Stelle an den Flüssen im Juli sind Außenkurven mit kräftiger Wasserumwälzung. Hier ist die Strömung höher. Das gleich gilt für Uferebereiche mit auflandigem Wind. Die beste Tageszeit für das Angeln im Hochsommer ist die Zeit nach dem Einbruch der Dämmerung. Kühlen die Außentemperaturen etwas ab, fangen Fried- und Raubfische an, umher zu schwimmen. In der Dunkelheit suchen sie nach Nahrung. Dabei kommen sie zum Teil ganz nah an das Ufer. Während die meisten Fische im Frühsommer noch den ganzen Tag über gut geangelt werden können, sind im Juli die Stunden am Morgen und am Abend am aussichtsreichsten.
Angeln im Juli in den Seen
In stehenden Gewässern ändern die meisten Fische im Hochsommer ihre Standorte grundlegend. Die Raubfische sind z.B. an möglichst schattigen Stellen zu finden. Denn die Räuber mögen den direkten Einfall von Licht nicht. Mit ansteigenden Temperaturen und sinkender Sauerstoffkonzentration werden an den tiefen Stellen in den Seen kapitale Räuber quasi nach oben gedrückt, um besser atmen zu können. Die Tiere müssen jetzt flachere Regionen aufsuchen, ob sie es wollen oder nicht. Angeln in den Flachwasser-Zonen, die sich unmittelbar an die tiefen Bereiche anschließen, kann sich jetzt richtig auszahlen.
Das Wasser in stehenden Gewässern wird genauso wie in den Flüssen durch Pflanzen mit Sauerstoff angereichert. Suchen Sie deshalb verstärkt nicht nur nach seichten und sonnigen Bereichen. Auch Stellen, in denen die Wasserpflanzen bei hohen Temperaturen noch zahlreich und gut gedeihen, versprechen Erfolg. Das können Seerosenfelder, Krautbänke oder Schilfgürtel sein. Intensiver befischen können Sie darüber hinaus Orte, wo den stehenden Gewässern Frischwasser zugeführt wird. Durch die Umwälzung des Wassers ist hier der Sauerstoffgehalt höher. Meiden sollten Sie hingegen Bereiche, wo das Wasser sichtlich verfault. Hier gibt es in der Regel so gut wie nichts mehr zu holen.
Angeln auf Döbel im Juli
Einer der interessantesten Naturköder fürs Angeln im Juli ist die Kirsche. Vor allem Döbel verfallen dieser Frucht. Wenn Sie sicher stellen können, dass flussaufwärts Kirschbäume stehen, sollten Sie sich die Gelegenheit mit Kirsche auf Döbel zu fischen auf gar keinen Fall entgehen lassen. Obwohl die meisten Kirschbäume bereits im Juni Früchte tragen, lohnt sich der Versuch mit Kirche vor allem im Juli. Denn die Döbel haben die leckere Frucht bereits gefressen und schlagen beherzt zu, wenn sie die rote Schönheit noch Mal zu Gesicht bekommen. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine Posenmontage mit Kirsche aufgebaut ist. Mehr darüber erfahren Sie hier.