Angelwetter für Zander: Luftdruck, Wassertrübung, Lichteinfall

Einflussfaktoren für das Beißverhalten der Zander sind nicht nur zahlreich sondern auch z.T. widersprüchlich. Hier erläutern wir die Hintergründe.

Welches Wetter ist optimal für Zander?

Gefangener Zander

Gefangener Zander

Weil die Zander nachtaktive Raubfische sind, haben sie sehr lichtempfindliche Augen. So wäre tagsüber die erste Voraussetzung für ein gutes Zanderwetter ein bedeckter Himmel. Beim Sonnenschein verstecken sich die Raubfische am liebsten in gut geschützten schattigen Bereichen – z.B. unter den Brücken oder in tiefen Gumpen. An Flüssen und Kanälen bei üppiger Vegetation ist die schattige Uferseite also immer der sonnenbestrahlten Seite vorzuziehen.

Ganz sicher ist, dass stabile Wetterlage über mehrere Tage hinweg und ohne starke Luftdruckveränderungen das optimale Wetter fürs Zanderangeln darstellt. Weitere Faktoren wie z.B. bedeckter Himmel oder Sonnenschein müssen im Kontext der Jahreszeiten betrachtet bzw. bewertet werden. Darüber hinaus gilt die Dämmerung – ob morgen früh oder beim Sonnenuntergang – bei jedem Wetter als die beste Voraussetzung fürs Nachstellen von gestreiften Raubfischen.

Bei welchem Luftdruck beißen Zander am besten?

Bedeckter Himmel

Bedeckter Himmel

Wie alle anderen Fische, spüren auch die Zander sehr gut die kleinsten Luftdruckveränderungen und beißen entsprechend am besten beim seit Tagen konstant bleibenden Luftdruck. Dieser Witterungsfaktor scheint einen großen Einfluss auf ihr Fressverhalten zu haben. Es gibt verschiedene Theorien, die diesen Einfluss zu erklären versuchen. Weit verbreitet ist z.B. die These, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser beim fallenden Luftdruck sich verringert, was bei manchen Fischarten zu Atemnot führt.

Andere Theorie besagt, dass Fische bei verändertem Luftdruck mithilfe ihrer Schwimmblase einen Druckausgleich vollziehen müssen, um an ihrem gewohnten Standort bleiben zu können. Ob dieser Ausgleich sie tatsächlich Anstrengungen kosten, bleibt allerdings offen. Weitere Faktoren, die Einfluss auf das Fressverhalten der Zander nehmen, sind: sinkende Temperaturen, Windstärke. Diese erklären wir im nächsten Beitrag: Zander angeln Tipps.

Wie trüb soll das Wasser beim Zanderangeln sein?

Zander im trüben Wasser

Zander im trüben Wasser

Da Zander lichtscheu sind, meiden sie die Stellen mit direkter Sonneneinstrahlung. Wenn das Wasser allerdings sehr trüb ist, können die Zander trotz knallender Sonne in Beißlaune sein. Denn trübes Wasser stoppt die Lichtstrahlen und blendet die Räuber nicht. Daraus folgt, dass das Angeln auf Zander tagsüber vor allem in den warmen Sommermonaten, wenn das Wasser oft getrübt ist, vielversprechend sein kann. Im Winter hingegen ist das Wasser fast immer kristallklar, sodass jetzt vor allem die Tageszeit (am besten Dämmerung) fürs Zanderangeln vielversprechend ist.

Nichts geht über die eigenen Erfahrungen

Angelwetter

Angelwetter

Eins vorab: Auch wenn man beim Zanderangeln bereits oft die Enttäuschung hinnehmen musste, dass das Wetter nicht das gebracht hat, was es bringen sollte, lernt man bei konsequenter Beobachtung und Analyse der Witterungsbedingungen langsam aber ganz sicher immer mehr dazu. Zumindest ein Teilnehmer fängt aus diesem Grund bei jedem großen Anglerturnier immer! Ungeachtet des Wetters und dessen Einfluss auf dass Beißverhalten der Fische.

Neben der Wassertemperatur, die stark jahreszeitabhängig ist und somit einen vergleichsweise konstanten meteorologischen Parameter bildet, sind vor allem Luftdruck und Wind jene Faktoren, deren Entwicklung schwer vorausschaubar ist und die das Beißverhalten der Zander sehr stark beeinflussen können. In weiteren unseren Beiträgen erläutern wir diese Aspekte ausführlicher: Luftdruck und das Fischverhalten, Windfaktor beim Angeln, Angeln bei der Hitze.