Wie Sie die optimale Führung einer Zikade hinbekommen und was beim Angeln mit diesem Kunstköder alles zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Was sind Zikaden?
Auch wenn man es nicht wüsste (rein theoretisch), was für ein Köder gerade an der Leine hängt, würde man eine Zikade sofort erkennen. Sie bildet eine eigenständige Kunstköder-Art, die weder Blinker noch Spinner noch Wobbler ist. Eine Zikade mag zwar merkwürdig aussehen, dafür ist sie allerdings sehr fängig, vorausgesetzt man weiß mit ihr richtig umzugehen.
Die Vibrationen, die Zikaden beim Einholen ausstrahlen, sind unverwechselbar. Wegen ihrer meist kleinen Körpergröße produzieren sie unter Wasser sehr kurz frequentierte Druckwellen, die ausgesprochen energiegeladen sind und von Räubern noch auf lange Distanzen wahrgenommen werden. Obwohl Zikaden am häufigsten Insekte imitieren, weisen viele Modelle auch Fischformen auf.
Konstruktion und Einhängen der Zikade
Eine handelsübliche Zikade wird ganz aus Blech gefertigt und hat in der Regel vorne und im unteren Bauchteil ein Bleigewicht. Durch das Gewicht und die ovale Form hat dieser Köder hervorragende Flugeigenschaften, was nicht nur Uferangler sehr zu schätzen wissen. Weiterhin haben die meisten Zikaden 2 bis 3 Löcher an ihrer Rückenseite zum Einhängen. Jedes Loch vermittelt dem Köder unter Wasser eine andere Körperausrichtung beim Einholen und eine etwas andere Aktion.
Während das vorderste Loch für Uferangler die beste Wahl ist (die Zikade läuft dabei waagerecht und sendet dezente Druckwellen aus), strahlt sie beim Einhängen aufs mittlere und hintere Loch starke Vibrationen aus und ist am besten beim Vertikalangeln zu gebrauchen. Auf der Abbildungen oben sehen Sie die Unterwasser-Ausrichtung einer Zikade beim Einhängen an verschiedene Löcher.
Einsatz von Zikaden und Zielfische
Manche Angler schwören auf Einsatz von Zikaden in kalten Jahreszeiten, andere hingegen setzen sie fast ausschließlich im Frühling und im Sommer ein. Eins ist ganz sicher – die vom diesem Köder ausgehenden Druckwellen nehmen Fische in allen Jahreszeiten auf lange Distanz wahr.
Da die klassische Zikade ein Insekt imitiert, könnte man meinen, dass unter den Zielfischen beim Angeln mit diesem Köder auch Friedfischarten sein dürfen. In Realität fängt man aber fast ausschließlich Raubfische mit Zikade, da sie aufgrund ihrer heftigen Vibrationen sehr laut und aggressiv wirkt. Dabei werden nicht nur Barsche, Hechte oder Zander mit Zikade gefangen, sondern auch Rapfen, Döbel und sogar Welse.
Einfaches Einholen der Zikaden
Das einfache Einholen ist beim Angeln mit Zikaden eine einfache und zugleich überaus effektive Führungsmethode. Der Köder wird zuerst auf die notwendige Tiefe abgelassen und anschließend an der gespannten Schnur eingeholt. Dabei können sowohl die oberen als auch die unteren Wasserschichten abgeangelt werden. Beim Einholen empfehlen sich – wie es auch beim Angeln mit Spinner der Fall ist – sowohl die variablen Geschwindigkeiten als auch das gelegentliche Zupfen. So werden Räuber zusätzlich gereizt. Zielfische beim Einholen sind vor allem Hechte, Barsche und Rapfen.
Vertikal Angeln mit Zikade
Nach dem die Zikade beim Vertikal Angeln das erste Mal auf dem Boden angekommen ist, wird sie ähnlich wie beim Jiggen richtig stark und hoch angezogen, um die anwesenden Räuber durch heftige Druckwellen aufzurütteln. Anschließend wird sie an der gespannten Schnur zum Boden abgelassen. Die nächsten Anhebungen fallen dann viel niedriger aus. Beim Stellenwechsel macht man wieder zuerst einen heftigen Stoß nach oben usw. Da Zikaden kurz frequentierte Druckwellen aussenden, können diese fast mit jeder Rute gut erspürt werden, was wiederum einen besonderen Reiz auch auf den Angler ausübt.
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