Angeln mit TwitchBaits (Twitchen)

Nichts sieht für einen Raubfisch verführerischer aus, als ein gekonnt geführter TwitchBait. Wenn das auch noch ein Suspender ist, sind die Erfolgsaussichten auf einen soliden Fang sehr hoch.

Wie bedeutet Twitchen?

Angeln mit TwitchBaits

Angeln mit TwitchBaits

Twitchen ist eine spezielle Führungstechnik der Kunstköder beim Spinnfischen. Dabei verwendet man ganz bestimmte Wobbler – sogenannte TwitchBaits – die eine längliche Form aufweisen. Gewöhnlich werden sie an ein Fluorocarbon-Vorfach gehängt und nach dem Auswerfen mit unregelmäßigen Schlägen mit der Rutenspitze durchs Wasser geführt. Im Sommer, wenn z.B. die Großbarsche träge sind, attackieren sie die TwitchBaits besonders gerne, weil sie ihnen echte Fischchen vorgaukeln. Selbst kapitale Stachelritter können in den heißen Jahreszeiten (aber auch nicht nur) einem gut geführten TwitchBait nicht widerstehen.

Wie funktioniert das Twitchen?

Twitchen lässt sich am besten an den Wobblern mit Tauchschaufel und Suspender-Eigenschaften (z.B. Squirrel von Illex) anwenden. Der Vorgang des Twitchens läuft folgenderweise ab: nach dem Auswerfen holt man den Köder gleichmäßig (eher langsam als zu schnell) ein und schlägt dabei unregelmäßig (auch mehrmals hintereinander) mit der Rutenspitze immer wieder kurz Richtung Wasseroberfläche. Die Länge der Ausschläge sollten 30-40 cm nicht übersteigen. Die Bewegungen kommen am besten direkt aus dem Handgelenk und sind kurz aber hart. Nach jedem Schlag bringt man die Rutenspitze genauso schnell in die Ausgangsposition zurück.

Illex DD Squirrel 79

Illex DD Squirrel 79

Soweit die Theorie. In der Praxis wird man fürs Lernen dieser Methode schon etwas mehr Zeit brauchen, als fürs Lesen dieses Artikels. Dennoch ist das Prinzip des Twitchens damit erklärt. Wichtig ist zu verstehen, dass ein getwitchter Wobbler stark nach links und rechts ausschlagen muss, um dadurch einen verletzten oder angeschlagenen Fisch zu imitieren. Darüber hinaus dreht ein gut geführter TwitchBait seinen Körper schon mal um die 180° und kann dadurch dem verfolgenden Räuber direkt ins Auge blicken. Was wiederum für jedes Raubtier gewöhnlich eine blanke Provokation ist.

Kick-Back-Action

Kick-Back-Action ist ein Phänomen. Wie sonst kann man die Bewegungsaktion eines Suspender-Wobblers erklären, der  nach zwei kurzen Schlägen rückwärts zu laufen beginnt? Dennoch ist es mit hochwertigen Suspendern tatsächlich möglich. Das Geheimnis liegt in den speziellen Eigenschaften eines  Suspenders und dem bestimmten Winkel seiner Tauchschaufel. Diese Konstellation erlaubt es dem Köder, durch die bei den Schlägen aufkommenden Wasserverwirbelungen und fehlende Antriebskraft nach oben, sich rückwärts zu bewegen.

Illex Squirrel Führung

Illex Squirrel Führung

Um Kick-Back-Action zu bewerkstelligen, sollten die Ausschläge sehr kurz ausfallen, als ob man mit der Rute sehr schnell peitschen würde. Die Rutenspitze zeigt dabei, wie immer beim Twitchen, Richtung Wasser. Kick-Back-Action ist eine Bewegung, die man von einem Wobbler am wenigsten erwartet und die auf den Räuber umso verführerischer wirkt. Auf folgender Seite kann Kick-Back-Action von Illex Arnaud in einem Video angeschaut werden.

Der Unterschied zwischen Twitchen und Jerken

Eigentlich ist das Twitchen genauso wie Jerken, könnte man meinen. Es gibt doch einen entscheidenden Unterschied: Während der Köder beim Jerken ausschließlich mittels Schläge an der Wasseroberfläche geführt wird, holt man ihn beim Twitchen abwechselnd mal mit Schlägen, mal durch das einfache Einholen. Die Schläge mit der Rutenspitze sind dabei kürzer und plötzlicher (wie Peitschen) als beim Jerken. Darüber hinaus wird ein Twitchbait oft im Mittelwasser oder gar dicht über dem Grund geführt. Im folgenden Artikel geht es um das Thema Angeln mit JerkBaits (Jerken). Und hier finden Sie eine große Auswahl an Twitchbaits*

Quellenhinweise

Wobbel-Techniken – ein Interview mit Hiroshi Takahashi, by Johannes Dietel