Das Klopfen mit dem Wallerholz erzeugt Schallwellen, die das feine Gehör der Welse stimulieren und sie zur Geräuschquelle locken. Wie genau es funktioniert, erläutern wir in diesem Beitrag.
Wie funktioniert das Angeln mit Wallerholz?
Bereits vor über hundert Jahren entdeckten Fischer, dass Welse besonders sensibel auf die an der Wasseroberfläche erzeugten ploppenden Geräusche reagieren, die sie stark anzuziehen scheinen. Um diese spezifischen Laute künstlich zu erzeugen, wurde das Wallerholz entwickelt. Beim Angeln positioniert man sich mit einem Boot über einer vielversprechenden Stelle im Gewässer, lässt die Rute samt Köder ins Wasser und beginnt, mit dem Wallerholz auf die Oberfläche zu klopfen.
Soweit sind die Grundsätze des Angelns mit Wallerholz erklärt. In der Praxis jedoch hat diese Technik ihre Tücken. Eine Vielzahl an Faktoren – von der Wahl des richtigen Wallerholzes, des Köders, der optimalen Jahres– und Tageszeit bis hin zu Witterungsbedingungen und dem Einsatz eines Echolotes – können den Erfolg maßgeblich beeinflussen. Mehr dazu weiter unten.
Warum ziehen ploppende Geräusche Welse an?
Welse besitzen ein äußerst sensibles Seitenlinienorgan, das ihnen in den trüben Tiefen ihrer Lebensräume eine präzise Orientierung und effiziente Nahrungssuche ermöglicht. Da sich Druckwellen unter Wasser hervorragend ausbreiten, können Welse selbst feinste Vibrationen ihre Beutetiere über Distanz wahrnehmen. Die ploppenden Töne, die mit einem Wallerholz erzeugt werden, imitieren Geräusche, die Welse wahrscheinlich mit Nahrung in Verbindung bringen – etwa das Platschen von Beutetieren an der Wasseroberfläche oder das Schmatzen der Mäuler ihrer Artgenossen – und üben dadurch eine starke Anziehungskraft auf die Fische aus.
Welche Jahreszeit ist optimal fürs Klopfen?
Besonders wirksam ist das Angeln mit dem Wallerholz im Sommer, während der Hauptfresszeit der Welse. In dieser Phase lösen die Geräusche nicht nur den Nahrungstrieb der Welse aus, sondern können auch den Konkurrenzinstinkt wecken, da die Tiere glauben, andere Welse vertreiben zu müssen. Zur Fortpflanzungszeit könnten die Männchen auch die schmatzenden Geräusche laichbereiter Weibchen im Sinn haben. Je nach Jahreszeit können die mit dem Wallerholz erzeugten Töne also verschiedene Instinkte der Welse ansprechen, die sie zur Quelle der Geräusche unterschiedlich intensiv anlocken.
Wie wählt man das optimale Wallerholz?
Früher wurde das Wallerholz ganz aus Holz gefertigt, wobei Apfelholz als das beste dafür galt. Heute gibt es verschiedene Modelle, die aus Holz, Kunststoff oder auch kombinierten Materialien bestehen. Erfahrene Welsangler greifen allerdings zu Geräten aus Hartholz, wie z.B. Buche oder Eiche. Diese haben niedrige Resonanzfrequenz und erzeugen besonders starke und dumpfe Klänge. Weiche Holzarten oder Kunststoff eignen sich wiederum fürs Angeln in seichten Gewässern.
Ein wichtiger Teil des Wallerholzes ist sein Kopf. In flachen Gewässern mit einer Tiefe von etwa 2-3 Meter, wo der Schall sich nicht ungehindert ausbreiten kann und Welse oft scheuer sind, empfiehlt sich ein Wallerholz mit einem kleinem Teller von 20-30 mm im Durchmesser. Diese Modelle erzeugen präzise, dezente Klopftöne, die das empfindliche Gehör der Fische ansprechen, ohne sie zu verschrecken. Oft bestehen solche Hölzer aus industriellem Holzmaterial wie Kiefer oder Fichte.
Für tiefe Talsperren ist ein Wallerholz mit einem großen Teller von etwa 30-40 mm unverzichtbar. Er erzeugt voluminösere und kräftigere Schallwellen, die auch in große Tiefen vordringen. Auch beim Wellengang sollte man zu größeren Tellern greifen, da die Schläge mit den kleineren Tellern an der aufgewühlten Oberfläche verpuffen. Darüber hinaus sollte man auf die Holzlänge achten. Will man vom Bellyboat klopfen, darf die Länge etwas kürzer ausfallen, als wenn man von Schlauchboot klopft.
Wie benutz man ein Wallerholz richtig?
Der Angler hält das Holz locker in der Hand und taucht den Teller mit einer gleichmäßigen Bewegung ins Wasser. Dann wird das Holz aus dem Wasser gehoben und wieder eingetaucht usw. Der ganze Vorgang erfolgt sehr fließend. Jedes mal, wenn der Teller ins Wasser eintaucht, steigt sofort eine Luftblase an die Oberfläche und erzeugt ein charakteristisches Plopp-Geräusch. Die Intensität und der Rhythmus der Schläge sind beim Angeln mit Wallerholz entscheidend.
Die gängige Frequenz ist etwa 6 bis 8 mal Klopfen, eine halbe Minute abwarten, dann wieder 6 – 8 mal klopfen usw. Im stillen Wasser reicht ein sanftes Klopfen, während beim Wellengang kräftigere Schläge notwendig sind. Wichtig ist, dass das Wallerholz konstant und gleichmäßig bewegt wird, um eine authentische akustische Reizwirkung zu erzielen. Unregelmäßige Klopfgeräusche können die Welse abschrecken. Man sollte das Holz auch nicht zu fest mit den Fingern umklammern, um ein Gefühl für den Wasserwiderstand zu behalten.
Mit Boot und Echolot gezielt zum Erfolg
Obwohl das Wallerholz für viele Hobby-Angler eher ein Mythos als ein Angelinstrument ist, gibt es dennoch unzählige Welsangler, die regelmäßig damit Fische fangen. Dabei steckt der Teufel im Detail bzw. in der Ausrüstung. So gehört z.B. ein mit Echolot ausgestattetes Boot zwingend dazu. Man kann zwar auch vom Ufer aus klopfen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wels zufälligerweise in der Nähe schwimmt und sich spontan zum Ufer wagt, ist sehr gering.
Mit einem Boot positioniert man sich gezielt an einer vielversprechenden Stelle, wirft den Köder aus und beginnt mit dem Klopfen. Währenddessen wird die Köderlinie auf dem Echolot-Monitor genau beobachtet. Sobald erkennbar ist, dass ein Wels vom Gewässerboden aufsteigt und sich in Richtung Oberfläche bewegt, wird das Klopfen eingestellt. Der Angler bereitet sich in diesem Moment auf einen möglichen Biss vor, der mal abrupt mal vorsichtig erfolgt. Auch kann man den Köder mit der Rute vorsichtig zum Fisch lotsen.
Köder fürs Angeln mit Wallerholz
Neben den Klopfgeräuschen muss der Waller natürlich auch mit dem passenden Köder zum Anbiss verleitet werden. Da Welse opportunistische Räuber sind, gestaltet sich die Köderwahl vielfältig. Dennoch ist es hilfreich, dass der Köder eine starke Lockwirkung besitzt, entweder durch seinen Eigengeruch oder durch Zugabe von Lockstoffen. Tauwurmbündel gelten als Klassiker beim Wallerangeln und bieten immer die beste Fangchancen. Weitere Köder mit Potenzial sind Muscheln, Köderfische und Frösche, besonders in Gewässern, wo sie natürlicher Bestandteil der Nahrung der Welse sind.
Ausrüstung fürs Angeln mit Wallerholz
Beim Angeln mit dem Wallerholz greift man am besten zu einer robusten Bootsrute mit schneller oder semiparabolischer Aktion. Die Angel sollte zwischen 1,8 und 2,2 Meter lang sein und ein Wurfgewicht zwischen 80 und 150 Gramm aufweisen. Diese Parameter erlauben ein flexibles Hantieren in beengten Bootsverhältnissen und meisten die Belastungen im Drill zuverlässig. Auch eine stramme Baitcastrute macht am Boot eine gute Figur, da sie sehr handlich ist.
Weiterhin gehört eine robuste Multirolle zum Bootsangeln dazu. Sie bietet durch ihr spezielles Getriebe und unmittelbare Schnurführung einige Vorteile. Besonders bei geflochtenen Schnüren und bei hoher Belastung im Drill zeigt die Multirolle ihre Stärke: Sie ermöglicht einen kraftvollen, ruckfreien Schnureinzug und eine präzise Köderführung. Eine starke und einwandfrei funktionierende Bremse ist ebenso unerlässlich, um die Kolosse zu bändigen.
Die besten Wallerhölzer im Vergleich
Mittlerweile werden Wallerhölzer industriell hergestellt und das in überaus guter Qualität. Auf Amazon gibt es zahlreiche Wallerholz-Modelle zu kaufen. Wir haben die besten davon herausgesucht, die Sie in folgender Tabelle sehen können.
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | |||||
Artikel | Big River Clonk | Black Cat Wallerholz | Jaxon Wallerholz | Zeck Wallerholz | Black Cat Wallerholz | Wallerholz Stefan Seuss |
38 cm lang | 37 cm lang | 41 cm lang | 32 cm lang | 20 cm lang | 40 cm lang | |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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