Angeln mit Kajak: Sportlich auf Hecht & Co.

Wer sich das Schleppfischen nur mit einem Motorboot vorstellen kann, wird sich wundern, dass es auch mit einem Kajak geht.

Vorteile beim Angeln mit Kajak

Angeln mit Kajak

Angeln mit Kajak

Mit einem Kajak können Angler Gewässer erkunden, die für größere oder motorisierte Boote unzugänglich sind. Darüber hinaus schaffen es selbst die Uferangler nicht, sich zu allen Uferbereichen durchzudringen, Kajak-Angler hingegen schon. So gelangt man mit einem Kajak schnell an ungestörte und wenig befischte Stellen. Ein weiterer bedeutender Vorteil ist die Nähe zur Natur. Kajaks sind leise und ermöglichen ein umweltschonendes Fortbewegen sowie leises Anpirschen.

Weiterhin fördert das Paddeln die körperliche Gesundheit, da es eine komplexe Form der Bewegung darstellt. Beim Kajakfahren werden viele verschiedene Muskeln beansprucht und zwar auf eine Weise, die die Gelenke nicht zu stark belastet. Nicht zuletzt ist das Kajak-Angeln auch eine kosteneffiziente Methode des Bootsangelns. Die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten eines Kajaks sind im Vergleich zu den Booten deutlich niedriger.

Schleppangeln mit Kajak

Die gängigsten Angelmethoden auf dem Kajak sind Schleppangeln und Spinnfischen. Beide Techniken sind überaus effektiv und haben je nach Gewässer und Zielfische ihre Vorteile. Das Schleppangeln wird häufig in der Süßwasserfischerei eingesetzt, ist aber auch im Salzwasser beliebt. Dabei wird der Köder hinter dem Kajak hergezogen. Dies imitiert eine natürliche Beutebewegung, die Raubfische wie Hecht, Zander, Forelle oder Lachs zum Anbiss verleitet.

Für die Ausübung des Schleppangelns ist es wichtig, ein stabiles Kajak zu wählen, das ausreichend Platz für die Ausrüstung bietet und eine gute Balance bei Geschwindigkeit hält. Moderne Kajaks sind oft speziell für Angler konzipiert, mit Halterungen für Angelruten und genügend Stauraum für Zubehör. Wichtig ist auch, die Geschwindigkeit des Kajaks dem gewählten Köder anzupassen, um die natürliche Schwimmbewegung des Beutefisches optimal nachzuahmen.

Spinnfischen mit Kajak

Spinnfischen

Spinnfischen

Beim Spinnfischen werden künstliche Köder wie Spinner, Wobbler oder Gummifische durch das Einholen der Schnur im Wasser bewegt, um Raubfische wie Barsch, Hecht oder Zander zu reizen und zum Biss zu verleiten. Um Spinnangeln mit einem Kajak zu betreiben, muss man das Gefährt in aller Regel zuerst anhalten. Ein Sit-on-Top Kajak bietet dabei in der Regel mehr Stabilität und Bewegungsfreiheit als ein geschlossenes Modell.

Beim Spinnfischen mit dem Kajak muss man natürlich zuerst die lukrativen Angelstellen erreichen und während dessen unter überhängenden Bäumen, Brücken und an anderen Hindernisse auf dem Wasser vorbei schwimmen. So sollte das Kajak ausreichend stabil und wendig sein. Auch beim Spinnfischen hilft gut organisierter und sicher verstauter Ausrüstungsplatz, um die Effizienz und Freude beim Angeln zu maximieren.

Kajakangeln in verschiedenen Gewässern

Das Angeln mit einem Kajak variiert erheblich je nachdem, ob man damit in einem See, einem Fluss oder an der Meeresküste unterwegs ist. Jedes dieser Gewässer bietet unterschiedliche Herausforderungen und Möglichkeiten für Angler. Hier sind die wesentlichen Unterschiede:

  1. See: Seen bieten ruhigere Gewässer und eine Vielfalt an Fischarten. Das Angeln vom Kajak aus ist hier oft einfacher, da weniger Strömungen und Wellen die Stabilität beeinträchtigen. Angler können beide Techniken wie Schleppangeln und Spinnfischen nutzen, abhängig von der Fischpopulation und der Gewässertiefe.
  2. Fluss: Flüsse können starke Strömungen haben, was das Steuern des Kajaks nicht einfach macht. Auch sind Flüsse oft reich an Struktur, wie umgestürzte Bäume, Felsbrocken und Untiefen, die einerseits als Verstecke für Fische dienen und andererseits eine Gefahr für den Kajakfahrer darstellen.
  3. Meeresküste: Küstenfischen kann sehr lohnend sein, birgt aber auch größere Risiken durch die z.T. starke Strömungen, Gezeiten und plötzlichen Wetteränderungen. Küstenangler müssen sehr aufmerksam in Bezug auf die Wetterbedingungen sein und spezielle Salzwasserausrüstung verwenden, die gegen Korrosion beständig ist. Zudem ist die Navigation in Küstengewässern oft komplexer.

In allen drei Gewässer-Arten ist es wichtig, die topografische Umgebung zu studieren und entsprechend zu planen. Während Seen und Flüsse in der Regel leichter zugänglich und weniger gefährlich sind, birgt die Küste erhöhtes Risiko. Somit sind Sicherheitsausrüstung und adäquate Vorbereitung unerlässlich, unabhängig davon in welchem Gewässertyp man fischt.

Was ist besser: Anker oder Ankerstange?

See

See

Beim Kajakangeln stellt sich oft die Frage, ob ein herkömmlicher Anker oder eine Ankerstange die bessere Wahl ist. Ein herkömmlicher Anker ist vor allem in tiefem Wasser oder bei starken Strömungen und Wellen effektiv, da er tief in den Boden eindringt und das Kajak sicher positioniert. Allerdings kann das Auswerfen und Einholen eines solchen Ankers, insbesondere aus einem leichten Kajak heraus, mühsam sein und das Risiko bergen, das Kajak zu destabilisieren.

Eine Ankerstange, auch bekannt als „Stakeout Pole“, ist eine beliebte Anker-Alternative für flache Gewässer. Sie wird direkt in den Boden gestoßen, um das Kajak an einer Stelle zu fixieren. Dies ist besonders nützlich an sandigen oder schlammigen Gründen. Die Ankerstange ist leicht zu handhaben, schnell einsetzbar und ideal für Situationen, wenn man häufig die Position wechseln möchte, ohne einen schweren Anker bewegen zu müssen.

Vorbereitung auf eine Angeltour mit Kajak

Bei der Vorbereitung auf eine Kajak-Angeltour ist sorgfältige Planung entscheidend, um sowohl die Sicherheit der Tour zu gewährleisten als auch die Chancen auf Erfolg zu maximieren. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  1. Wetter prüfen: Überprüfen Sie die Wettervorhersage und berücksichtigen Sie Wind, Wassertemperatur und Wellenverhältnisse. Planen auch Sie für unvorhergesehene Wetteränderungen, insbesondere dann, wenn Sie an der Küste angeln wollen.
  2. Route planen: Legen Sie eine klare Route fest und informieren Sie jemanden über Ihre Pläne, einschließlich der erwarteten Rückkehrzeit.
  3. Sicherheitsausrüstung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Rettungsweste passt und funktionsfähig ist. Packen Sie ein wasserdichtes Kommunikationsmittel, ein Erste-Hilfe-Set und Sicherheitssignale ein.
  4. Angelausrüstung: Bereiten Sie die Rute, Rolle, Köder und sonstiges Zubehör entsprechend den Zielfischarten, den Wetter- und Wasserbedingungen vor.
  5. Kajak überprüfen: Kontrollieren Sie das Kajak auf Dichtigkeit und Stabilität. Überprüfen Sie zudem die Anker- und Lagermöglichkeiten.
  6. Verpflegung und Wasser: Packen Sie ausreichend Wasser und Snacks für die Tour ein.
  7. Persönliche Ausrüstung: Ziehen Sie der Witterung angepasste Kleidung an und vergessen Sie nicht Sonnenschutzmittel und ggf. Insektenschutz.
  8. Navigationsmittel: Nehmen Sie eine Karte oder ein GPS-Gerät mit, um sicherzustellen, dass Sie jederzeit Ihre Position bestimmen können.

Sicherheitsausrüstung fürs Kajak

Rettungsweste

Rettungsweste

Um die Risiken auf dem Wasser zu minimieren und eine sichere Rückkehr zu gewährleisten, brauchen Sie eine grundlegende Sicherheitsausrüstung, diese umfasst folgende Komponente:

  • Rettungsweste: Das Tragen einer speziell für Paddler entworfene Rettungsweste ist beim Angeln mit Kajak unerlässlich. Sie sollte gut sitzen, Bewegungsfreiheit bieten und über Taschen für kleine Ausrüstungsgegenstände verfügen.
  • Wasserdichte Kommunikationsmittel: Ein wasserdichtes Telefon sollte mitgeführt werden, um im Notfall Hilfe rufen zu können.
  • Erste-Hilfe-Set: Ein kompaktes, wasserdicht verpacktes Erste-Hilfe-Set bzw. ein Verbandskasten ist wichtig für die Behandlung von möglichen Verletzungen.
  • Signalgeräte: Pfeifen, Spiegel oder sogar ein Signallicht können hilfreich sein, um auf sich aufmerksam zu machen, wenn man in eine Notlage gerät.
  • Persönliches Ortungsgerät (PLB): In entlegenen Gebieten oder dort, wo das Mobilfunknetz schlecht ist, kann ein PLB lebensrettend sein.
  • Schwimmfähiges Seil: Ein Seil kann in vielen Situationen nützlich sein, beispielsweise um ein gekentertes Kajak zu bergen oder sich an anderen Wassergefährten festzumachen.
  • Wetterfeste Kleidung: Geeignete Kleidung, die vor Kälte und Nässe schützt, ist besonders wichtig, um Unterkühlung zu vermeiden.

Welches Kajak-Typ ist fürs Angeln optimal?

Für das Angeln optimierte Kajaks unterscheiden sich in einigen wesentlichen Merkmalen von Standard-Kajaks und sind speziell auf die Bedürfnisse von Anglern zugeschnitten. Die Wahl des optimalen Kajak-Typs hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Gewässertyps, der bevorzugten Angelmethoden und der persönlichen Präferenzen. So gibt es paddelgetriebene Kajaks und die mit Pedalantrieb, Sit-on-Top und Sit-in-Kajaks, Kajaks aus Kunststoff und die aufblasbaren Modelle. Mehr dazu im nächsten Beitrag.