Rettungswesten: Ratgeber, Test und Vergleich 2024

Rettungswesten sind bei einer Boots-Angeltour essentiell wichtig für die Sicherheit aller Personen. Worauf Sie beim Kauf von Rettungswesten achten müssen, erklären wir in diesem Artikel.

Rettungswesten Empfehlungen

Rettungsweste

Rettungsweste

Die Einteilung nach den Sicherheitsstufen erfolgt bei Rettungswesten nach der SOLAS-Vereinbarung („International Convention for the Safety of Life at Sea“), die wir weiter unten ausführlich erläutern. In folgender Tabelle finden Sie einen Vergleich von sechs sehr guten Rettungswesten, die der Markt aktuell anbietet.

Abbildung*
Secumar Bravo
Helly Hansen Navigare
Zeraty Unisex Feststoff
Preis-Leistungs-Tipp
Yacht-Pool 2er-Sets
Secumar Scout 275
Mesle Feststoff Weste
ModellSecumar BravoHelly Hansen NavigareZeraty Unisex FeststoffYacht-Pool 2er-SetsSecumar Scout 275Mesle Feststoff Weste
Westen-TypFeststoffFeststoffFeststoffAutomaticAutomaticFeststoff
Max. Körpergewicht120 kg90 kg80 kgab 40 kgab 50 kg100+
Auftrieb100 N (CE 12402-4)100 N (CE 12402-4)50 N (E12402-5)170 N (CE 12402-3)275 N (CE 12402-3)50 N (CE 12402-4)
AuftriebsmaterialPolyethylen-SchaumPolyethylen-SchaumPolyethylen-SchaumLuftLuftPolyethylen-Schaum
Eigenschaften/ Ausstattung
  • 40 mm Taillengurt
  • Fix-Lock-Verschluss
  • verschiedene Größen
  • für Binnengewässer
  • gut sichtbar und weich
  • Reflektoren
  • Pfeife
  • Schrittgurt
  • aus reißfestem Neopren
  • große Armlöcher für max. Bewegung
  • reine Auftriebshilfe
  • mit Lifebelt
  • Signalpfeife
  • Harness (D-Ring)
  • Wartungskits
  • sehr hochwertig und zuverlässig
  • Hover-System
  • Harness-Ring
  • Seenotleuchte
  • flexible EPE Auftriebskörper
  • körpernah anpassbar
  • abgedeckte Rückengurte
Kundenwertung*BewertungenBewertungenBewertungenBewertungenBewertungenBewertungen
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Erhältlich bei*
Unsere Produktempfehlungen basieren sowohl auf den Ergebnissen eigener Tests als auch auf den Bewertungen zahlreicher Kunden und Experten. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Wie viel Auftrieb braucht eine Rettungsweste?

Der Auftrieb von Rettungswesten wird mit der Maßeinheit Newton (N) angegeben. Um einen Menschen über Wasser zu halten, sind Mindest-Auftriebsgrößen nötig. Eine Weste mit 100N ist z.B. nur eingeschränkt ohnmachtssicher, sie wird deshalb nur für mit Badehosen bzw. -Anzügen bekleidete Menschen und nur für Binnengewässer empfohlen.

Welcher Auftrieb ist ohnmachtssicher?

Weil sich die Kleidung eines Menschen mit Wasser voll saugt, muss eine Rettungsweste für alle Fälle mindestens 150N (DIN EN ISO 12402-3) haben. In dieser Kategorie gilt die Schwimmweste als ohnmachtssicher. Sie eignet sich für die Sportschifffahrt und bei Hochsee-Fahrten mit wetterfestem Ölzeug.

Rettungsweste der Kategorie 275N (DIN EN ISO 12402-2) hat eine Auftriebskraft von etwa 30 Kilogramm. Sie ist garantiert ohnmachtssicher und kann mit hohem Körpergewicht und schwerer Kleidung bei extremen Bedingungen auf hoher See getragen werden.

Sicherheitsstufen der Rettungswesten

In folgender Tabelle sehen Sie eine Übersicht über die einzelnen Sicherheitsstufen und Einsatzgebiete der Rettungswesten:

Bezeichnung Auftrieb Norm Funktion
Schwimmhilfe 50 Newton DIN EN ISO 12402-5 (früher DIN EN 393) Mindestauftrieb von 50 Newton, nicht ohnmachtssicher, nicht geeignet für Kinder unter 30 kg; z. B. für das Jollensegeln, bei dem eine Rettungsweste zu sperrig wäre, oder beim Wildwasserpaddeln auch mit einem Brustgurt.
Rettungsweste 100 Newton DIN EN ISO 12402-4 (früher DIN EN 395) Mindestauftrieb von 100 Newton, eingeschränkt ohnmachtssicher je nach Kleidung, Einsatzgebiet: Geschützte Gewässer, Binnenrevier.
Rettungsweste 150 Newton DIN EN ISO 12402-3 (früher DIN EN 396) Mindestauftrieb von 150 Newton, ohnmachtssicher, zumeist vollautomatische Rettungswesten (Sportschifffahrt). Im gewerblichen Bereich gibt es zum Teil noch Feststoffwesten. Einsatzgebiet: Hochsee mit wetterfestem Ölzeug.
Rettungsweste 275 Newton DIN EN ISO 12402-2 (früher DIN EN 399) Mindestauftrieb von 275 Newton, ohnmachtssicher in den meisten Fällen auch mit schwerer, wetterfester Kleidung, Einsatzgebiet: Hochsee und extreme Bedingungen, schwere Schutzbekleidung.
Quelle: Dieser Tabelle wurde der Wikipedia entnommen und steht unter dieser Nutzungslizenz.

Was ist Drehmoment bei einer Rettungsweste?

Eine Rettungsweste ist nur dann vollständig sicher, wenn der Körper der Person so gedreht wird. So bleiben Nase und Mund an der Luft. Bezeichnet wird das als Drehmoment und Freibord. Erreicht wird der Auftrieb eines Menschen an die Oberfläche mit Drehmoment und Freibord bei mindestens 100N (DIN EN ISO 12402-4). Dafür muss die Person jedoch möglichst unbekleidet sein.

Vorteile von Feststoff-Rettungswesten

Rettungsweste

Rettungsweste

Schwimmwesten aus Feststoff sind in jeder Situation sofort einsatzbereit. Ein anderer Vorteil ist ihre Optik: Die zahlreichen Streifen und Reflektoren sorgen dafür, dass man im Notfall schneller von Rettern gefunden wird. Außerdem hat das Material von Feststoff-Rettungswesten eine bestimmte Dicke. Vergleichbar ist es mit Schaumstoff, der im Wildwasser beim Kontakt mit mit Steinen, Boots- oder Paddelkanten den sogenannten Prallschutz bietet. Zugleich bewahrt eine Feststoff-Rettungsweste vor Auskühlung.

Ein Nachteil von Feststoff-Rettungswesten ist, dass sie den Träger wegen ihrer erforderlichen Dicke in der Bewegung einschränken. An warmen Tagen wird darüber hinaus ihre wärmende Eigenschaft auch als Nachteil wahrgenommen. Dadurch neigt man dazu, die Schwimmweste abzulegen, was sich als eine schicksalhafte Fehlentscheidung erweisen kann. Weiterhin ist bei schweren Personen ein hoher Newton-Wert erforderlich, der wiederum nur mit viel Material erreicht werden kann. Das macht die Feststoff-Rettungsweste extrem „fett“.

Automatisch aufblasbare Rettungswesten

Unter Wasser

Unter Wasser

Der wichtigste Vorteil einer automatisch aufblasbaren Rettungsweste ist ihre Ohnmachtssicherheit. Durch die hohe Auftriebskraft wird ein Mensch sicher in die Rückenlage gedreht, sodass er frei atmen kann. Auch die hohe Bewegungsfreiheit im unaufgeblasenen Zustand ist ein Plus. Mit einem halbautomatischen Modell, dessen Auftriebskörper per Hand ausgelöst wird, kann man sogar noch schwimmen. Auf den Auftriebskörpern befinden sich auffällige Reflexstreifen, sie sorgen für optimale Sichtbarkeit bei Rettungsaktionen. Weiterhin haben die aufblasbaren Rettungswesten in der Standardausrüstung eine Signalpfeife. In Not geratene Person können damit Signale für die Suchtrupps setzen.

Der wichtigste Nachteil der aufblasbaren Rettungswesten ist die Tatsache, dass sie in unaufgeblasenen Zustand keinen Auftrieb haben. Während vollautomatische Rettungswesten bei einem Gang über Bord automatisch auslösen, müssen halbautomatische Modelle per Hand ausgelöst werden. Steht man unter Stress oder ist ohnmächtig, funktionieren sie nicht. Im Gegenzug ist bei beiden Varianten eine versehentliche Auslösung ein nicht zu unterschätzender Nachteil. Außerdem sind diese Westen wartungsaufwändig. Eine automatische Weste muss alle zwei Jahre zu Wartung. Außerdem ist ihre Lebensdauer auf etwa 10 Jahre begrenzt.

Rettungswesten für Kinder

Rettungsweste

Rettungsweste

Für Kinder vollkommen ungeeignet sind Westen mit einem Auftrieb von 50N. Diese sind nicht ohnmachtssicher und helfen im Ernstfall gar nicht. Der Kopf des Kindes wird nicht über Wasser gehoben. Für kurze Touren bei nicht so heißen Temperaturen und beim Spielen am Wasser eignen sich vor allem spezielle Kinderschwimmwesten aus Feststoff mit einem Wert 100N. Sie müssen aber gut verarbeitet sein. Auf längeren Bootstouren wiederum brauchen Kinder Rettungswesten, die im Ernstfall ohnmachtssicher sind. Deshalb sind Schwimmwesten mit 150N aufwärts für Kinder dringend anzuraten.

Weil Kinder über lange Zeit und bei hohen Temperaturen in Feststoff-Westen leicht schwitzen und sich nicht gut bewegen können, sollte man bei langen Bootstouren zu den automatisch aufblasbaren Modellen greifen. Zu beachten gilt außerdem das empfohlene Körpergewicht. Es ist auf der Weste angegeben. Vor allem bei Babys und kleinen Kindern bis zwei Jahre muss die Schwimmweste optimal passen. Sie darf an dem kleinen Körper nicht verrutschen. Optimal ist es, bei Rettungswesten für Kinder zusätzlich auf eine auffällige Farbe, Reflexstreifen, eine Signalpfeife, einen Schrittgurt und eine Bergeschlaufe zu setzen.

Im nächsten Beitrag bieten wir Ihnen einen ausführlichen Kaufratgeber für Kinder-Rettungswesten.