Drohnen machen’s möglich! Wie moderne Technik Anglern hilft, präziser, schneller und erfolgreicher zu sein.
Warum Drohnen das Brandungsangeln revolutionieren
Drohnen kamen zum ersten Mal beim Küstenangeln in den USA und Australien zum Einsatz. Ihr entscheidender Vorteil liegt in der Möglichkeit, Köder über große Distanzen hinaus ins Wasser zu befördern – eine Aufgabe, die beim herkömmlichen Auswerfen ihre Tücken hat. Selbst bei sehr guten Würfen bleibt der Erfolg oft ungewiss, da nicht garantiert werden kann, dass der Köder von Fischen gefunden wird. Mit der Drohne lassen sich diese Schwierigkeiten gezielt umgehen.
Der Köder wird mit einer Drohne samt Montage präzise an jene Stellen im Meer transportiert, an denen sich Fische befinden oder zumindest vermutet werden. Die geeigneten Hotspots lassen sich mit einer Drohne ebenso erfolgreich erspähen. Sobald ein Fisch anbeißt, übernimmt der Angler am Strand die Kontrolle und drillt ihn auf konventionelle Weise. Hinzu kommt, dass der Angler den ganzen Vorgang auf einem Tablet beobachten kann, was noch mehr Spannung ins Spiel bringt.
Das Fischen mit der Drohne hat sich rasch herumgesprochen und weltweit etabliert. Ein zusätzlicher Vorteil des Drohneneinsatzes beim Brandungsangeln besteht darin, dass auf lange und sperrige Brandungsruten verzichtet werden kann. Stattdessen genügt eine kompakte, straffe Meeresrute, um den Fang sicher zu drillen und an Land zu bringen. Dies macht die Ausrüstung nicht nur handlicher, sondern erleichtert auch den Transport – ein weiterer Grund, warum Drohnen immer beliebter werden.
Karpfenangeln mit der Drohne
Beim Karpfenangeln ermöglicht der Einsatz von Drohnen nicht nur eine präzise Platzierung der Montage sondern auch ein gezieltes Anfüttern. Köder und Futter können punktgenau an schwer zugängliche oder weit entfernte Stellen abgelegt werden. Dies ist besonders in großen Seen oder an unzugänglichen Uferbereichen von Vorteil. Zudem bietet die Kamerafunktion der Drohne eine wertvolle Unterstützung, indem sie aus der Luft interessante Spots wie Krautfelder, Plateaus oder kiesige Untergründe sichtbar macht. Auch die Beobachtung von Fressaktivitäten der Fische wird durch Drohnen möglich.
Kann die Drohne ein Echolot ersetzen?
Eine Drohne ermöglicht eine detaillierte Vogelperspektive auf das Gewässer und liefert hochauflösende Videos der Wasseroberfläche. So kann der Einsatz von Drohnen das klassische Echolot effektiv ergänzen oder manchmal sogar ersetzen. Besonders in flachen Gewässern und im klaren Wasser kann die Drohne Krautfelder, Sandbänke, Rinnen und andere Unterwasserformationen anzeigen. Auch das Aufspüren von Fischschwärmen ist mit einer Drohne möglich.
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität: Drohnen können größere Gebiete in kürzerer Zeit abdecken als ein Boot mit Echolot. Zudem sind sie geräuschlos im Vergleich zu Motoren, was die Scheuchwirkung auf Fische und andere Tiere reduzieren kann. Allerdings stoßen Drohnen in tiefen oder trüben Gewässern an ihre Grenzen. Hier bleibt das Echolot das Mittel zum Zweck. Die optimale Lösung liegt also in situationsbedingter Anwendung oder der Kombination beider Technologien.
Was muss eine Angel-Drohne können?
Eine Drohne fürs Angeln sollte eine ausreichende Traglast haben, um Köder, Montagen oder Futter sicher zu transportieren. Eine stabile Fluglage bei Wind und Wellen ist ebenfalls entscheidend, wofür leistungsstarke Motoren sorgen. Eine lange Akkulaufzeit ist ebenso wichtig, da weite Entfernungen auch mal wiederholend zurückgelegt werden und präzise Manöver erforderlich sind.
Eine hochauflösende Kamera erleichtert das Identifizieren von Hotspots und Fischaktivitäten. Zudem sollte die Drohne wasserresistent sein. Ein zuverlässiges GPS und die Funktion, exakt definierte Punkte anzufliegen, sind für das gezielte Anfüttern oder das Ablegen der Montage unverzichtbar. Auch solche Features wie eine „Return-to-Home„-Funktion erhöhen den Nutzen und Schutz der Drohne beim Angeln.
Heute gibt es Drohnen, die speziell fürs Angeln entwickelt wurden. Ein zuverlässiger Köderauswurf-Mechanismus ist dabei essenziell. Dieser wird entweder bereits mit der Drohne geliefert oder kann separat erworben werden – hierfür gibt es mittlerweile einige spezialisierte Anbieter auf dem Markt. Der Mechanismus wird an der Unterseite der Drohne montiert und per Knopfdruck aktiviert. Hier gibt es Drohnen mit Nutzlast*.
Rechtliche Aspekte des Angelns mit Drohne
Gesetzgeber stehen mit jedem technologischen Fortschritt vor der Aufgabe, rechtliche Rahmenbedingungen an die neuen Gegebenheiten anzupassen – so auch im Fall von Drohnen. Zunächst gelten die allgemeinen verkehrsrechtlichen Drohnenverordnungen, die den Luftraum regeln. Hierzu zählen Vorschriften zur maximalen Flughöhe, zur Sichtverbindung zwischen Pilot und Drohne, zu Flugverboten in Naturschutzgebieten usw.
Weiterhin ist es in den meisten Ländern nicht legal, eine Drohne zu verwenden, um einen Fisch damit einzuholen. In anderen Ländern ist es sogar untersagt, Drohnen zum Ausbringen von Ködern oder Montagen zu verwenden. Einige Regionen verlangen wiederum eine Genehmigung für den Einsatz. Doch in den meisten Ländern gibt es noch keine klaren Regelungen für den Drohnengebrauch beim Angeln. Deutschland gehört auch dazu.
Hierzulande gelten bislang die allgemeinen Drohnenregeln, wobei auch der Datenschutz zu berücksichtigen ist. Es muss sichergestellt werden, dass weder Personen noch private Grundstücke unerlaubt gefilmt werden. Angesichts der wachsenden Beliebtheit von Drohnentechnologie beim Angeln ist jedoch davon auszugehen, dass künftig strengere Regulierungen im Rahmen der Fischereigesetze der Bundesländer eingeführt werden.
Die Frage nach der Fairness beim Angeln
Der Einsatz von Drohnen beim Angeln wirft nicht nur verkehrsrechtliche sondern auch ökologische und sogar ethische Fragen auf, die noch weitgehend offen sind. Aus ökologischer Sicht kann die ständige Nutzung von Drohnen empfindliche Tierarten stören, insbesondere in Naturschutzgebieten. Die Geräusche und Schatten einer Drohne könnten beispielsweise Vögel oder andere Tiere aufscheuchen, was ihren Lebensraum negativ beeinflusst. Zudem verunreinigt eine abgestürzte Drohne mit Batterien und Plastikteilen das Gewässer.
Ethisch betrachtet führt die hohe Präzision von Drohnen zu Diskussionen über Fairness im Angeln. Der Einsatz könnte als unnatürlicher Vorteil gesehen werden, der dem ursprünglichen Geist des Angelns – Geduld, Wissen und Intuition – widerspricht. Auch die Möglichkeit, sensible Fischbestände gezielt anzusteuern, wirft Fragen zur Nachhaltigkeit auf. Ein verantwortungsvoller Umgang, der sowohl die Natur respektiert als auch gesetzliche Vorgaben einhält, sollte daher oberste Priorität haben.
Angeln mit Unterwasserdrohne
Neben herkömmlichen Drohnen können auch Unterwasserdrohnen beim Angeln eingesetzt werden. Ihr Hauptzweck liegt jedoch weniger im Ausbringen des Köders, sondern vielmehr im Aufspüren vielversprechender Angelplätze und im Orten von Fischen in größeren Tiefen. Im Gegensatz zu klassischen Echoloten bieten Unterwasserdrohnen eine visuelle Darstellung, die eine genauere Einschätzung der Spots erlaubt – zumindest, solange das Wasser nicht zu stark getrübt ist.
Gleichzeitig sind auch beim Einsatz von Unterwasserdrohnen rechtliche Vorgaben zu beachten, da deren Nutzung in einigen Bundesländern als unzulässige Hilfe beim Angeln eingestuft werden könnte. Zudem besteht die Gefahr, empfindliche Unterwasserökosysteme durch den Betrieb der Drohne zu beeinträchtigen. Im nächsten Beitrag bieten wir einen Ratgeber für Unterwasser-Drohnen.