Angeln unter Brücken: Hotspots, Technik, Zielfische

Brücken sind insbesondere im Sommer herausragende Angel-Hotspots. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe hierfür im Detail.

Brücken spenden Schatten

Angeln unter Brücken

Angeln unter Brücken

Es gibt verschiedene Brückenkonstruktionen, darunter Balken-, Rahmen-, Platten-, Fachwerk- und Bogenbrücken. Eine Eigenschaft haben sie alle gemeinsam: Sie spenden Schatten. Sogar Hängebrücken sind aus dieser Perspektive interessant. Der Schatten einer Brücke ist umso stabiler, je geringer der Abstand zwischen der Brückendecke und der Wasseroberfläche ist. Bei hohen Brücken wandert der Schatten mit der Sonne.

Insbesondere in den warmen Jahreszeiten sind Brücken wahre Hotspots für Zander. Diese lichtscheuen Räuber suchen sich an sonnigen Tagen bevorzugt schattige Bereiche im Fluss, um den Tag zu überdauern. Besonders beim klarem Wasser ziehen Flussbrücken Zander geradezu magisch an. Wer an einer schattigen Stelle unter einer Brücke mit dem richtigen Zanderköder angelt, kann seine Fangchancen erheblich steigern.

Brückenpfeiler schaffen Stromschatten

Hotspot Brückenpfeiler

Hotspot Brückenpfeiler

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Angeln unter Brücken ist die durch die Brückenpfeiler erzeugten Strömungsschatten, die den Fischen perfekte Standorte bieten. Hier können die Räuber beim geringen Energieverbrauch viel Beute reißen, die ihnen die Strömung quasi direkt vor das Maul trägt. Ob Friedfische oder Raubfische – sie alle nutzen diese Gelegenheit, um sich ein Insekt, Pflanzensamen oder einen kleinen Beutefisch zu schnappen.

Während Brückenpfeiler, die mitten im Fluss stehen, ideale Verstecke für Zander und Rapfen bieten, ziehen Pfeiler in Ufernähe Hechte und Barsche an, die am liebsten Uferbereiche als Jagdrevier nutzen. Wenn die Strömungsschatten nicht gerade von Raubfischen besetzt sind, werden sie von zahlreichen Friedfischen okkupiert, darunter Nasen, Alande, Rotaugen, Rotfedern, Güster, Ukeleien und viele andere.

Angrenzender Uferbereich

Angrenzender Uferbereich

Angrenzender Uferbereich

Neben den Pfeilern bieten viele Brücken auch andere interessante Strukturen. Oft wird der angrenzende Uferbereich durch Betonplatten oder Spundwände vor Erosion geschützt. Diese Bereiche gehen oft in naturbelassene, seichte Zonen mit vielen Wasserpflanzen und überhängenden Büschen über, die zahlreichen Friedfischarten Schutz und Nahrung bieten. Sowohl Friedfische als auch Raubfische finden hier optimale Bedingungen, was diese Stellen für Spinnfischer und Posenangler gleichermaßen attraktiv macht. Zudem bieten die stabilen Uferstrukturen eine sichere Möglichkeit, die Ausrüstung zu platzieren und sich bequem zu positionieren.

Spinnfischen unter Brücken

Brückenpfeiler

Brückenpfeiler

Beim Raubfischangeln unter Brücken darf man nicht vergessen, dass Raubfische, die hinter Brückenpfeilern auf Lauer liegen, sich meist mit dem Kopf gegen den Strom positionieren. Deshalb sollte der Kunstköder gegen den Strom ausgeworfen und mit dem Strom geführt werden, um den Räubern dadurch einen echten Beutefisch vorzugaukeln. Hier und da kann man den Köder auch quer oder gegen die Strömung einholen, um den Wirkungsradius zu vergrößern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tageszeit. Raubfische sind oft in den frühen Morgenstunden oder in der Dämmerung besonders aktiv und machen Jagd auf Beutefische. In diesen Phasen des Tages ziehen sich die Räuber näher an die Uferbereiche und die dort stehenden Brückenpfeiler heran, wodurch sie für Angler leichter zugänglich sind. Selbst kapitale Räuber finden sich immer wieder mal direkt vor unseren Füßen, ohne dass wir es bemerken.

Posenangeln unter Brücken

Brücken spenden Schatten

Brücken spenden Schatten

Auch das Posenangeln unter Brücken erweist sich als sehr lukrativ. Der oft eingeengte und dadurch beschleunigte Wasserstrom unter einer Brücke erfordert den Einsatz einer Feststellpose, die durch ihren unmittelbaren Köderkontakt überzeugt. Angesichts der Wasserverwirbelungen hinter den Brückenpfeilern ist diese Präzision unerlässlich, da der Köder hin- und hergeschleudert wird und der Angler dennoch den Biss erkennen muss. Eine Feststellpose bietet hierfür die besten Voraussetzungen.

Weiterhin muss auf die Länge der Angelrute geachtet werden, die entsprechend der Brückenhöhe gewählt werden sollte. Andernfalls besteht das Risiko, mit der Rutenspitze gegen die Brückendecke zu stoßen und diese zu brechen. Weiterhin ist es ratsam, geräuscharm und unauffällig zu agieren, um die scheuen Fische nicht zu verschrecken. Grundsätzlich bieten die Brücken eine hervorragende Möglichkeit für Posenangler, da sie oft leicht zugänglich sind und vielseitige Hotspots beherbergen.

Angeln auf den Brücken

Während das Angeln unter Brücken in der Regel problemlos möglich ist, sofern sie sich innerhalb der zum Angeln freigegebenen Uferstrecke befinden, gelten beim Angeln von den Brücken andere Regeln. Die meisten Bundesländer betrachten Brücken neben Wehren oder Schleusen zwar ebenfalls als legitime Bauwerke innerhalb eines Angelgewässers, jedoch ist das Angeln von Brücken nur erlaubt, wenn öffentlich-rechtliche Vorschriften dem nicht entgegenstehen.

Das Hauptproblem liegt darin, dass Brücken häufig als wichtige Verkehrsadern für Fahrzeuge und Fußgänger dienen. Das Angeln könnte den Verkehrsfluss stören und potenziell gefährliche Situationen verursachen. Zudem besteht eine erhöhte Gefahr, dass Passanten durch Angelschnüre oder Haken verletzt werden. Das Werfen der Angel von einer erhöhten Position wie einer Brücke kann außerdem zu Beschädigungen von Gegenständen oder Verletzungen von Personen am Ufer führen.