Angeln an der Spundwand: Zielfische, Führungstechnik, Montagen

Es gibt nur zwei Möglichkeiten das Vertical-Angeln ohne Boot auszuüben – von der Brücke und an einer Spundwand. Während das Angeln von den meisten Brücken aus Sicherheitsgründen verboten ist, kann man an den Spundwänden oft ohne Einschränkungen angeln.

Vorteil der Industrialisierung

Spundwand angeln

Spundwand angeln

Obwohl Spundwände von Menschen geschaffen sind und naturfremde Industrielandschaften repräsentieren, schaffen sie dennoch nicht selten interessante Hotspots. Ähnlich den versunkenen Schiffen werden diese Stahlkonstruktionen langsam aber unvermeidlich mit Algen bewachsen, die als Nahrungsgrundlage für das tierische Plankton dienen, das wiederum zum erheblichen Teil aus allerlei Kleinkrebsen besteht.

Die Krebstierchen stehen ganz hoch auf der Speiseliste der Fischbrut, so wird die Nahrungskette mit Raubfischen fortgesetzt. Ganz zum Schluss sind Raubfischangler an der Reihe. Dennoch ist das Angeln an Spundwänden alles andere als einfach. Es erfordert besondere Kenntnisse nicht nur der Witterungs- und Strömungsbedingungen sondern auch spezieller Angeltechniken, um beim Spundwand-Angeln erfolgreich zu sein.

Angeltechniken an Spundwänden

Ausbuchtungen in der Spundwand

Ausbuchtungen in der Spundwand

Neben der klassischen Drop-Shot Methode kann man an Spundwänden auch effektiv Jiggen. Dabei wird der Köder parallel zur Wand ausgeworfen und an zahlreichen Ausbuchtungen vorbei geführt. Meist stehen die Räuber genau in diesen konstruktionsbedingten Vertiefungen und lauern auf Beute.

Doch es gibt eine andere Angelmethode, die noch effektiver als das Jiggen ist und die es vor allem auf Barsche abgesehen hat. Der Köder wird dabei sehr langsam, fast schon in Zeitlupen-Tempo, nahe am Grund und dicht an der Wand geführt. Genaueres über diese Technik wird im folgenden Artikel berichtet: Barschangeln an Spundwänden.

Barsche sind prinzipiell die Zielfische schlechthin beim Angeln an Spundwänden. Da sie sehr kompakte Form aufweisen, passen sie genau in die Spundwand-Ausbuchtungen hinein, die ihnen als perfekte Verstecke dienen.

Zander und Hechte

Hecht

Hecht

Beim Zanderangeln sind vor allem hohe Spundwände interessant. Da diese Räuber sehr lichtscheu sind, suchen sie beim sonnigen Wetter gezielt nach Schattenbereichen, wo sie den Tag überdauern können. Deshalb sollte man insbesondere schattige Stellen an den Spundwänden als potenzielle Zander Hot Spots betrachten und diesen Räubern dort entsprechend passende Köder präsentieren.

Andererseits wissen auch Hechte, dass sich an den Spundwänden häufig Kleinfischschwärme tummeln, und wollen dieses Nahrungsangebot natürlich nicht verschmähen. Doch die Hechte meiden eintönige Landschaften, wo sie sich nicht verstecken können. Die Ausbuchtungen an einer Spundwand wären für sie nicht groß genug. Deshalb sind vor allem Übergänge, wo Spundwand an Steinpackung oder andere Strukturen trifft und dadurch gutes Versteck  geboten werden kann, sehr hecht-verdächtig.

Jahreszeiten beachten

Besonders in warmen Jahreszeiten, wenn reichlich Brutfische vorhanden sind, bergen Spundwände viel Potenzial beim Raubfischangeln. Im Winter sind sie meist leer. In der kalten Jahreszeit ziehen alle Fische in tiefe strömungsfreie Grundbereiche, wo sie dicht beieinander überwintern. Jetzt können nur noch Spundwände an besonders tiefen strömungsfreien Uferbereichen die eine oder andere Überraschung beherbergen.

Die Köderwahl beim Angeln an Spundwänden ist ebenso Jahreszeiten abhängig. Während im Frühling und im Sommer ein im Mittelwasser entlang der Spundwand geführter Wobbler eine Attacke auslösen kann, sind in den zunehmend kalten Tagen im Herbst vor allem die am Grund hüpfenden Gummiköder besonders reizend für die Räuber.