Pöddern auf Aal: Wo und wie genau funktioniert es?

Pöddern ist eine effektive aber nicht unumstrittene Angelmethode auf Aal, bei der kein einziger Haken zum Einsatz kommt.

Wie funktioniert Pöddern?

Pöddern auf Aal

Pöddern auf Aal

Das Pöddern ist eine Fischfangtechnik, die ursprünglich aus Ostfriesland stammt. Angeln können Sie hiermit hauptsächlich Aale mit einfachen Stöcken (Pödderstöcke genannt), die eine Länge von zwei bis drei Metern haben. Das Prinzip ist, ohne aufwendiges technisches Angelzubehör und vor allem ohne Haken Aale mithilfe eines Wurmbündels zu fangen.

Fürs Pöddern werden die Würmer mit einer Stopfnadel einzeln der Länge nach hintereinander auf einen dicken Wollfaden gezogen. Die Wurmkette wird mit der Hand zum Bündel gewickelt und an einem geknoteten Wirbel an der Angelstange festgemacht. Geangelt wird ohne Angelhaken, weil sich die Aale mit ihren feinen Zähnen in der Wollschnur verhaken.

Angelplätze und Bisserkennung

Pöddern können Sie an Fließgewässern sowie Bächen und Zuläufen von Flüssen mit leichter Strömung. Um den Biss wahrzunehmen, müssen Sie den Pödderstock über die gesamte Zeit in der Hand halten. Die Wollschnur sollte möglichst gestrafft gespannt bleiben. Sobald die Aale anbeißen, ziehen sie den Pödder mit sich gegen die Strömung. Der Angler nimmt es wahr durch einen vergleichsweise starken Ruck in dem Pödder.

Welche Ausrüstung braucht man zum Pöddern?

Pöddern-Angelmethode

Pöddern-Angelmethode

Die Hauptbestandteile fürs Pöddern sind eine lange Stange (Pödderstock) und eine dicke Wollschnur. Beides sollte dieselbe Länge von etwa 2-3 Metern haben. Weiterhin brauchen Sie ein Bündel Tauwürmer oder Aalwürmer, auch Pödder genannt.

Die Kette aus Würmern hat durchschnittlich eine Länge von anderthalb bis zwei Metern. Dazu benötigen Sie etwa 20-30 Würmer. Damit die Wollschnur in stärkerer Strömung tief genug absinkt, können Sie ein Gewicht in dem Wirbel befestigen.

Nicht ganz unumstrittene Angeltechnik

Obwohl das Pöddern nach Hamburger Verordnung offiziell erlaubt ist, gibt es dennoch Angler, die diese Technik als nicht waidgerechte Angelmethode ablehnen. Weil man mit den vielen gezeitigt eingesetzten Würmern entsprechend viele Aale fangen kann, wird diese Angelmethode als Massenfangart oft kritisiert.

Fürs Pöddern spricht allerdings die Tatsache, dass ein waidgerechtes Verhalten durch die Einhaltung der gesetzlichen Mindestfangmengen erfüllt werden können: Mittels dieser Technik gefangene Fische bleiben unverletzt, können aussortiert und unversehrt zurück ins Wasser gesetzt werden.

Allerdings kann das Pöddern bezüglich der Behandlung der Tauwürmer als tierschutzwidrig eingestuft werden. So bleibt das Pöddern in der Ethik eines Freizeitanglers eine nicht ganz unumstrittene Massenfangmethode. Zugleich hat sie für die Berufsfischerei keine Bedeutung.