Umbrella Rig: Erfolgreich aber auch umstritten

Umbrella-Rig ist eine Montage zum Raubfischangeln, die bei der Führung einen Fischschwarm imitiert und deshalb überdurchschnittlich erfolgreicher ist als andere Angelmethoden.

Ursprünglich zum Schwarzbarsch-Fischen in den USA entwickelt, hat sich Umbrella-Rig (oder auch Alabama-Rig genannt) sehr schnell einen anrüchigen Ruf eingebrockt. Zu viel Verletzungspotenzial für die Fische soll diese Montage beherbergen, was insbesondere europäische Angler nicht ohne weiteres hinnehmen wollen.

Wie funktioniert Umbrella-Rig?

Um das Fang- und Gefahrenpotenzial von Umbrella-Rig nachvollziehen zu können, muss man sich mit dem Aufbau und Funktionsweise dieser Angelmontage auseinandersetzen. Sie besteht aus einem Bleikopf, aus dem drei bis fünf Drahtarme – ähnlich den Speichen eines Schirms – abzweigen. An den Enden der Drahtarme werden Köder befestigt.

Beim Angeln wird Alabama-Rig an der Bleikopföse an die Leine gehängt und ausgeworfen. Nach dem Auswurf wird sie einfach und gleichmäßig eingeholt. Dabei bewegen sich die Köder sehr bündig und synchron, wodurch ein Schwarm simuliert wird und das offensichtlich sehr erfolgreich. Denn alle Angler, die mit Alabama-Rig schon mal gefischt haben, berichten über häufige Bisse und wesentlich mehr Ausbeute als es beim Angeln mit üblichen Angelmontagen der Fall ist.

Umbrella-Rig Video

Folgender TV-Spot wurde fürs amerikanische Fernsehen produziert, der die Vorzüge eines Umrella-Rigs marketingtechnisch sehr geschickt in die Szene setzt.

Wie gefährlich ist Umbrella-Rig für die Fische wirklich?

Gleich vorab: Ubrella-Rig kann den Fischen in der Tat üble Verletzungen zufügen, vor allem dann, wenn alle 5 Drahtarme mit Ködern und Haken bestückt werden. Nur muss man bei dieser Montage nicht gleich alle Köder mit Haken versehen. Wird zum Beispiel nur der Leitköder (von dessen starken Reizwirkung auszugehen ist) mit Haken ausgestattet und alle anderen nicht, ist die Montage für den Fisch genauso gefährlich, wie auch ein einzelner Gummifisch, der beim Jiggen geführt wird.

Der Angler entscheidet also selbst, ob er alle 5 Drahtarme „scharf“ stellt oder ob er die Montage taktisch zum Reizen einsetzt und nur einen einzigen Köder mit Haken versieht. Aus dieser Perspektive ist der Paternoster, der hierzulande sehr gerne beim Heringsangeln eingesetzt wird, viel gefährlicher und brutaler als Umbrella-Rig. Oder haben Sie schon mal einen Paternoster gesehen, der mit einem einzigen Haken ausgestattet wurde?