Es gibt verschiedene Methoden, wie man eine stark verdrallte Angelschnur entdrallen kann. In diesem Artikel wird genau beschrieben, wie es geht.
Ein häufiger Problemfall
Wenn Sie gegen das Verdrallen der Schnur präventiv vorgehen wollen, lesen Sie folgendes Artikel: Montage gegen Schnurverdrallung. Sonst finden Sie weiter unten die Beschreibung der gängigsten Methoden, wie eine bereits verdrallte Angelschnur wieder entdrallt werden kann.
Im Sommer wird oft und gerne mit Spinnern* gefischt. Diese Köder sind in der warmen Jahreszeit besonders erfolgreich. Doch sie haben einen „Haken“ – aufgrund ihrer Konstruktion und der dadurch entstehender Drehbewegung verdrallen sie die Schnur sehr schnell, sodass die Entstehung der sogenannten „Perücken“ unausweichlich wird.
Als Resultat muss man die kostbare Zeit am Wasser mit der Entwirrung der Schnur vergeuden, die oft unentwirrbar sind und zum Abschneiden der Schnur führen können. Die handelsüblichen Dreifach-Wirbel, die von Herstellern oft als die Lösung schlechthin angepriesen werden, verzögern die Verdrallung bloß etwas, schaffen das Problem aber nicht gänzlich ab.
Für Bootsangler einfach
Als Bootsangler hat man die Möglichkeit natürliche Flussströmung zum Entdrallen der Angelschnur* zu nutzen. Dafür positioniert man sich mit dem Boot direkt in der Strömung und lässt die Schnur ohne Köder einfach für ihre ganze Länge abdriften. Nach einiger Zeit (je länger umso besser ist am Ende der Entdrallungseffekt) zieht man sie wieder ein.
Im stehenden Gewässer gibt es keine Strömung, deshalb wird hier dasselbe Prozedere optimalerweise während der Fahrt durchgeführt, wenn die Strömung durch Fortbewegung des Bootes erzeugt wurde. Man nutze somit am besten die Fahrzeit zu der Angelstelle bzw. den Rückweg, um die Schnur zu entdrallen.
Für Uferangler schwierig
Was tun aber, wenn am Fluss vom Ufer geangelt wird? Hier muss man nach einer besonders strömungsstarken Stelle Ausschau halten. Am besten man sucht sich eine lange Buhne mit stark herausragendem Buhnenkopf aus. Besonders an Buhen, die sich an Flussabschnitten mit Außenkruven befinden, ist die Strömung sehr stark.
Hier wird die Schnur einfach ins Wasser gelassen, damit die Wasserströmung sie mitzieht und etwirrt. Dem ganzen Vorgang sollte man mindestens 20 Minuten Zeit lassen, was sich in der Pause am besten anbietet.
Auch wenn man beim Angeln mit den Spinnern das Dreifach-Wirbel nutzt, verdrallt sich die Schnur nach einer Zeit dahingehend, dass sie entdrallt werden muss. Wird dies ignoriert, riskiert man früher oder später eine Perücke, die häufig Schnurverlust nach sich zieht.