Ein Überblick über die besten Schnüre für unterschiedliche Fischarten: Welche Angelschnur für Hecht, Zander, Karpfen und andere Fischarten ideal ist.
Welche Schnurstärke für welchen Fisch?
Die Wahl der passenden Angelschnur hängt von mehreren wesentlichen Faktoren ab. Zunächst ist die Tragkraft der Schnur von entscheidender Bedeutung, da sie in direktem Zusammenhang mit der Größe und Kampfstärke des Zielfisches steht. Darüber hinaus sind solche Parameter wie Dehnbarkeit, Abriebfestigkeit und das Sinkverhalten der Schnur ebenso von Relevanz und sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Angelschnüren: geflochtene und monofile Schnüre. Diese unterscheiden sich erheblich in den oben genannten Parametern und weisen teils sogar gegensätzliche Eigenschaften auf. In der folgenden Tabelle haben wir daher Richtwerte für die optimale Schnurstärke je nach Zielfisch zusammengefasst, um vor allem Einsteigern eine erste hilfreiche Orientierung zu bieten.
Zielfisch | Monofile in mm | Geflochtene in mm |
---|---|---|
Aal | 0,30 – 0,35 | 0,15 – 0,20 |
Aland | 0,12 – 0,14 | nicht empfohlen |
Äsche | 0,14 – 0,18 | nicht empfohlen |
Bachforelle | 0,10 – 0,12 (Posenangeln) | 0,08 – 0,10 (Spinnfischen) |
Barbe | 0,24 – 0,28 | 0,14 – 0,16 |
Barsch | 0,12 – 0,18 | 0,08 – 0,12 |
Brassen | 0,14 – 0,18 | nicht empfohlen |
Döbel | 0,14 – 0,16 | 0,08 – 0,10 |
Dorsch | 0,30 – 0,40 | 0,16 – 0,18 |
Felchen | 0,12 – 0,16 | nicht empfohlen |
Flunder | 0,30 – 0,35 | nicht empfohlen |
Giebel | 0,12 – 0,16 | nicht empfohlen |
Güster | 0,12 – 0,16 | nicht empfohlen |
Hasel | 0,08 – 0,10 | nicht empfohlen |
Hecht | nicht empfohlen | 0,18 – 0,20 |
Hering | 0,22 – 0,28 | 0,10 – 0,14 |
Hornhecht | 0,20 – 0,22 | 0,12 – 0,17 |
Huchen | nicht empfohlen | 0,18 – 0,22 (Spinnfischen) |
Karausche | 0,14 – 0,16 | nicht empfohlen |
Karpfen | 0,16 – 0,20 (Posenangeln) 0,35 – 0,45 (Grundangeln) |
0,18 – 0,20 (Grundangeln) |
Kliesche | 0,24 – 0,28 | 0,10 – 0,12 |
Maifisch | 0,16 – 0,20 | nicht empfohlen |
Makrele | 0,30 – 0,50 | nicht empfohlen |
Meerforelle | 0,20 – 0,26 | 0,12 – 0,14 |
Nase | 0,12 – 0,14 | nicht empfohlen |
Quappe | 0,22 – 0,28 | 0,14 – 0,18 |
Rapfen | nicht empfohlen | 0,12 – 0,16 |
Regenbogenforelle | 0,18 – 0,25 | 0,10 – 0,15 |
Renke | 0,16 – 0,20 | nicht empfohlen |
Rotauge | 0,12 – 0,16 | nicht empfohlen |
Rotfeder | 0,12 – 0,16 | nicht empfohlen |
Saibling | 0,10 – 0,12 (Posenangeln) | 0,08 – 0,10 (Spinnfischen) |
Schleie | 0,20 – 0,25 | 0,10 – 0,12 |
Scholle | 0,25 – 0,35 | nicht empfohlen |
Seeforelle | 0,30 – 0,35 | 0,14 – 0,16 |
Seezunge | 0,30 – 0,35 | 0,12 – 0,16 |
Steinbutt | 0,30 – 0,35 | 0,16 – 0,18 |
Streber | 0,08 – 0,10 | nicht empfohlen |
Stör | 0,30 – 0,35 | 0,20 – 0,25 |
Ukelei | 0,08 – 0,10 | nicht empfohlen |
Wels | 0,45 – 0,60 | 0,30 – 0,50 |
Wolfsbarsch | nicht empfohlen | 0,14 – 0,16 |
Zander | nicht empfohlen | 0,12 – 0,16 |
Zährte | 0,08 – 0,10 | nicht empfohlen |
Ziege | 0,10 – 0,14 | nicht empfohlen |
Zope | 0,10 – 0,14 | nicht empfohlen |
Wie wähle ich die richtige Friedfisch-Schnur?
Die Wahl der richtigen Schnur für das Friedfischangeln hängt von der Fischgröße, der Angelmethode und den Gewässerbedingungen ab. Für das klassische Posenangeln auf kleine Weißfische ist eine dünne, monofile Schnur in Stärke 0,14 – 0,18 die beste Wahl. Solch eine Sehne ist unauffällig, dehnbar und sinkt zuverlässig auf den Grund – alles Eigenschaften, die das leichte Posenangeln auf die flinken Friedfische sehr angenehm und zugleich effektiv gestalten.
Wenn es wiederum um große Friedfische wie z.B. Karpfen geht, müssen andere Anforderungen erfüllt werden. Hier setzen erfahrene Angler häufig auf eine Kombination aus geflochtener Hauptschnur und einem monofilen Vorfach. Während die Flechtschnur aufgrund ihres geringen Durchmessers weite Würfe ermöglicht, fungiert das monofile Vorfach als Puffer, der die Fluchtversuche der Fische abfedert und so die Gefahr des Ausschlitzens minimiert.
Wie wähle ich die richtige Raubfisch-Schnur?
Beim Spinnangeln auf Raubfische kommen Kunstköder zum Einsatz, die durch das Einholen den Raubfischen eine leckere Beute vorgaukeln. Diese Konstellation determiniert auch den Einsatz einer geflochtenen Angelschnur als das Mittel zum Zweck beim Spinnangeln. Dank ihrer hohen Tragkraft bei gleichzeitig geringem Durchmesser ermöglichen geflochtene Schnüre präzise Würfe über große Distanzen.
Zudem sind Flechtschnüre nahezu dehnungsfrei, was eine direkte Köderführung und eine verbesserte Bisserkennung sicherstellt. Zugleich werden auch beim Raubfischangeln Vorfächer benutz, um verschiedenen Zielfischen gerecht zu werden. Während beim Hechtangeln Stahlmaterial zum Einsatz kommt, bindet man beim Zander- und Barschangeln Fluorocarbon als Vorfach an.
Welche Schnur für Forellen?
Monofile Schnüre sind eine hervorragende Wahl für Forelle, insbesondere beim traditionellen Posenangeln. Sie bieten eine gute Dehnbarkeit, die Stöße abfedert und verhindert, dass der Haken bei plötzlichen Fluchten ausschlitzt. Eine Schnurstärke von 0,16 bis 0,20 Millimetern ist in der Regel ausreichend. Diese Stärke bietet genug Tragkraft, um auch größere Forellen sicher zu landen, während die Schnur gleichzeitig unauffällig im Wasser bleibt.
Geflochtene Schnüre können ebenfalls beim Forellenangeln eingesetzt werden, besonders wenn eine sehr feine Köderführung und präzise Wurfweiten gefragt sind, wie beim Spinnfischen mit leichten Wobblern, Blinkern oder Spinnern. Aufgrund ihrer geringen Dehnbarkeit bieten geflochtene Schnüre eine exzellente Bisserkennung und ermöglichen es, auch feinste Zupfer wahrzunehmen. Hier ist eine Schnurstärke von 0,08 bis 0,12 Millimetern empfehlenswert.
Welche Schnur für stark verkraute Gewässer?
Die Fähigkeit von geflochtenen Schnüren, das Kraut regelrecht „durchzuschneiden“ macht sie in stark verkrauten Gewässern sehr nützlich. Geflochtene Schnüre bestehen aus zahlreichen feinen, aber extrem robusten Fasern. Diese Fasern sind nicht nur sehr stark, sondern auch scharf genug, um beim Drill oder bei kräftigem Ziehen durch das Kraut zu gleiten und sie zu durchtrennen.
Anders als monofile Schnüre, die sich dehnen und häufig im Kraut verfangen, behält eine geflochtene Schnur ihre Spannung und kann dadurch das dichte Unterwasserkraut „durchsägen“, anstatt daran hängen zu bleiben. Diese Eigenschaft ist besonders nützlich, wenn ein gehakter Fisch versucht, sich in den Pflanzen festzusetzen, was in verkrauteten Gewässern häufig vorkommt.
Welche Schnur fürs Meeresangeln?
Ultraviolette Strahlung spielt beim Meeresangeln eine oft unterschätzte Rolle, insbesondere in Bezug auf die Haltbarkeit und Sichtbarkeit der Angelschnur. UV-Strahlen können das Material von Angelschnüren über die Zeit schädigen, indem sie die Molekularstruktur der Polymere in der Schnur verändern. Dies führt zu einer allmählichen Schwächung der Schnur, wodurch ihre Tragkraft und Abriebfestigkeit abnehmen.
Monofile Schnüre sind besonders anfällig für diese Art von Schädigung, da sie aus einem einzelnen Nylonstrang bestehen, der durch UV-Strahlung spröde und brüchig werden kann. Geflochtene Schnüre bestehen jedoch aus modernen Hochleistungsfasern, die auch nach längerer Sonnenexposition ihre strukturelle Integrität bewahren. Selbst dann, wenn sie ständig der UV-Strahlung auf See ausgesetzt sind.
Auf die Farbe der Schnur achten
Auch die Farbe der Schnur ist beim Angeln überaus relevant und muss zur Angelmethode und zum Zielfisch passen. So sollte die Schnur für Weißfische möglichst transparent sein, weil diese Fischarten im Freiwasser schwimmen und den Köder häufig von unten nach oben betrachten. Wäre die Schnur hierbei dunkel, würde sie starken Kontrast zum hellen Hintergrund bilden und die Fische verscheuchen.
Anders ist es bei der Wahl der Angelschnur zum Grundfischen. Für diese Angelmethode muss die Schnur der natürlichen Umgebung entsprechend entweder dunkelgrün oder braun gefärbt sein. Dadurch würde sie mit den Wasserpflanzen oder dem Bodengrund verschmelzen, während Karauschen, Schleien, Brassen oder Karpfen sie von oben betrachten.
Wie oft sollte die Angelschnur gewechselt werden?
Die Lebensdauer der Angelschnur hängt von verschiedenen Faktoren ab. Monofile Schnüre neigen dazu, schneller zu altern. UV-Strahlung, Abrieb und hohe Belastungen schwächen das Material im Laufe der Zeit. Ein jährlicher Wechsel ist hier sinnvoll, besonders bei intensiver Nutzung. Fluorocarbon-Schnüre sind widerstandsfähiger gegen Sonnenlicht und Abnutzung, können jedoch mit der Zeit spröde werden. Auch sie sollten mindestens alle zwei Jahre ausgetauscht werden.
Geflochtene Schnüre halten in der Regel länger, bis zu drei Jahren, da sie aus mehreren verwobenen Fasern bestehen. Dennoch können Abriebstellen die Tragkraft beeinträchtigen. Generell ist es ratsam, die Flechtschnur regelmäßig auf Schäden zu überprüfen und bei ersten Anzeichen von Verschleiß und Abriss einzelner Fasern zu ersetzen. So bleibt die Schnur intakt und der Angler kann sich auf sie beim Angeln voll und ganz verlassen.