Monofile und geflochtene Angelschnüre Tragkraft-Tabelle

Die meisten Angelschnur-Hersteller tricksen bei Angaben der Tragkraft ihrer Produkte. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die tatsächlichen Tragkraftwerte moderner Angelschnüre.

Tragkraftwerte von monofilen und geflochtenen Schnüren

Angelschnur

Die Tragkraft einer Angelschnur ist von entscheidender Bedeutung, da sie darüber bestimmt, ob ein gehakter Fisch gelandet werden kann. Zwar könnte man beim Angeln theoretisch die stärkste Schnur verwenden, doch dies würde auch nicht viel bringen, denn je dicker eine Schnur ist, umso abschreckender wirkt sie auf die Fische. Zudem haben dicke Schnüre große Angriffsfläche beim Durchrutschen durch die Rutenringe und fliegen entsprechend nicht weit genug.

Die Kunst der Herstellung von Angelschnüren liegt also darin, eine möglichst dünne Schnur mit hoher Tragkraft zu entwickeln. Genau hier liegt zugleich das große Problem: Die von den Herstellern angegebenen Tragkraftwerte werden häufig übertrieben, da sie als außerordentlich verkaufsförderndes Argument gelten. In Deutschland werden zudem auf den Verpackungen oft lineare Tragkräfte angegeben, die jedoch wenig praxisrelevant sind.

In der folgenden Tabelle haben wir die realistischen Tragkraftwerte von monofilen und geflochtenen Schnüren zusammengetragen, die mit dem aktuellen Stand der Technik tatsächlich erreicht werden können. Zur Ermittlung dieser Werte haben wir eine Vielzahl von Angelschnüren namhafter Hersteller untersucht, wobei sowohl die Herstellerangaben als auch Kundenbewertungen berücksichtigt wurden.

Wie werden Tragkraftwerte beim Angeln erreicht?

Die Tragkraftwerte der Angelschnüre bedeuten weniger das maximale Gewicht eines Fisches, der am Haken hängen darf, ohne dass die Schnur reißt, sondern vielmehr die maximale Belastung der Schnur während des Drills. Diese kann wiederum durch die Rutenaktion beeinflusst werden. So bieten Ruten mit schneller Aktion weniger Spielraum im Drill, sodass die vorgegebene Tragkraft der Schnur schnell erreicht werden kann. Im Gegensatz dazu ermöglichen Ruten mit langsamer Aktion, dank ihrer weichen Beschaffenheit, mehr Flexibilität im Drill, sodass auch größere Fische mit einer dünneren Schnur gelandet werden können.

Zusätzlich zur Rutenaktion kann der Angler die Belastung der Schnur durch die Bremseinstellung der Angelrolle kontrollieren. Eine gut eingestellte Bremse absorbiert während des Drills die Fluchtversuche des Fisches fast genauso effektiv wie die Rutenspitze. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Tragkraft einer Angelschnur ein Richtwert darstellt, mit dem man viele Produkte miteinander vergleichen kann, um das Optimum an Dicke und Belastbarkeit zu wählen. Ob der Angler dann am Wasser es schafft, den Fisch seines Lebens zu landen, hängt von seiner Erfahrung und dem Können ab.

Worauf soll man beim Kauf einer Angelschnur achten?

Angelschnur

Beim Kauf von Angelschnüren, wie auch bei allen anderen Produkten, ist eine kritische Haltung entscheidend. Wenn beispielsweise auf der Verpackung einer 0,22 mm dicken monofilen Schnur eine Tragkraft von über 7,5 kg angegeben wird, sollte man von diesem Produkt Abstand nehmen. Bei Schnüren mit unrealistisch hohen Tragkraftangaben ist es ratsam, auf Produkte zurückzugreifen, die bereits durch unabhängige Qualitätsprüfungen innerhalb der Anglergemeinschaft bestätigt wurden oder deren Angaben zumindest realistisch erscheinen.

Hier finden Sie Bestseller-Liste der geflochtenen Schnüre von Amazon* und zu Monoschnur-Bestsellern geht es hier.