Eine Kapselrolle hat beim Raubfischangeln entscheidende Vorteile, die wir in diesem Ratgeber ausführlich erläutern. Es gibt allerdings auch einige Nachteile, die ebenso erwähnt werden.
Kapselrollen-Testsieger: Diese Modelle lohnen sich
Underspin 80 A
![]() |
|
Die Daiwa Underspin 80 A ist eine leichte, linksseitig bedienbare Spinnrolle, die speziell für das Forellenangeln in Bächen und kleineren Gewässern konzipiert wurde. Mit einem Gewicht von nur 360 g, einem Aluminiumgehäuse und Gummigriff ist sie handlich und gut für feineres Angeln geeignet. Die Spule ist durch eine perforierte Glocke abgedeckt, was das Ablassen von Wasser erleichtert, und der Auslösemechanismus ermöglicht ein einhändiges Werfen.
Bereits vormontiert mit monofiler Schnur eignet sich die Rolle auch für Einsteiger. Während die Rolle in der Praxis zunächst als zuverlässig und angenehm zu bedienen beschrieben wird, berichten einzelne Nutzer von Qualitätsproblemen nach wenigen Monaten, insbesondere beim Schnureinzug. Trotz ihrer praktischen Konstruktion scheint die Haltbarkeit nicht durchgängig überzeugend.
Vorteile:
- Sehr leicht und kompakt, ideal für feines Forellenangeln
- Einhandbedienung durch Auslösehebel möglich
- Bereits mit Schnur bespult und sofort einsatzbereit
Nachteile:
- Nur ein Kugellager – begrenzte Laufruhe und Haltbarkeit
Abumatic SX
![]() |
|
Die Abu Garcia Abumatic SX ist eine kompakte Spincast-Rolle mit durchdachter Technik für ein komfortables und schnurschonendes Angelerlebnis. Ausgestattet mit dem S-matic Casting-Design und dem Quadcam-Tonabnehmersystem ermöglicht sie präzise Würfe und einen schnellen Schnureinzug. Die Rolle ist bereits mit Berkley Trilene XL monofil bespult und verfügt über drei Kugellager sowie ein weiches Zugsystem für gleichmäßiges Drillen.
Nutzer schätzen das geringe Gewicht und die einfache Handhabung. Kritisch angemerkt wird jedoch, dass sich die Rolle nicht auf jede Rute montieren lässt – insbesondere bei dickeren Rollenfüßen kann es mit manchen Spinnruten zu Kompatibilitätsproblemen kommen. Wer eine Rute außerhalb des Abu-Sortiments nutzen möchte, sollte dies vor dem Kauf prüfen.
Vorteile:
- Präzises Wurfverhalten dank Quadcam- und S-matic-System
- Vorgespult mit hochwertiger Schnur (Berkley Trilene XL)
- Leicht, komfortabel und einfach zu bedienen
Nachteile:
- Kompatibilitätsprobleme mit manchen Ruten wegen breitem Rollenfuß
- Nur für Rechtshänder geeignet
Abu Garcia 507
![]() |
|
Die Abu Garcia 507 ist eine robuste Spincast-Rolle mit beidhändiger Bedienbarkeit, die durch ihre solide Verarbeitung und moderne Ausstattung überzeugt. Sie verfügt über ein 5-Lagersystem, ein Carbon-Matrix-Bremssystem und kommt mit einem leichten Polymer-Gehäuse und Aluminium-Vorderkonus. Die hohe Übersetzung von 5.1:1 sorgt für zügigen Schnureinzug, während das Design gezielte Einhandwürfe erleichtert.
Nutzer loben das ruhige Laufverhalten und die gute Wurfweite. Kritik gibt es jedoch für die Qualitätskontrolle: Mehrere Käufer berichten von fehlerhaft montierten oder beschädigten Rollen bei Lieferung, was Nachbesserungen oder Ersatzlieferungen erforderlich machte. Wer ein funktionierendes Exemplar erhält, zeigt sich allerdings sehr zufrieden mit Performance und Langlebigkeit. Die Rolle ist relativ groß und schwer, was bei längerem Gebrauch beachtet werden sollte.
Vorteile:
- Hochwertige Ausstattung mit 5-Lagersystem und Carbon-Bremse
- Schneller Schnureinzug (Übersetzung 5.1:1) und gute Wurfleistung
- Beidhändig bedienbar, ideal für Einhandwürfe
Nachteile:
- Relativ großes und schweres Gehäuse
- Sensibler Auslöseknopf, erfordert Eingewöhnung
Die besten Kapselrollen im Vergleich
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Modell | Underspin 80 A | Abumatic SX | Abu Garcia 507 | Abumatic Synchro | Mitchell Turbo Spin |
Übersetzung | 4.3/1 | 3,6:1 | 3,90:1 | 3.9:1 | 3,4:1 |
Schnurfassung | 95m in 22/100 | k.A. | 200 m / 0,22 mm | 145 m / 0.30 mm | 65 m / 0,25 mm |
Schnureinzug | 55 cm | 100m / 0,25 mm | 65 cm | 63 cm | 42 cm |
Kugel-/Walzlager | 2 | 3 | 4 | 3 | 2 |
Bremssystem | Heckbremse | Sternbremse | Sternbremse | Syncro Brems-System | Sternbremse |
Gewicht | 260 g | 238 g | 630 g | 354 g | 227 g |
Eigenschaften/ Ausstattung |
|
|
|
|
|
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Wie ist eine Kapselrolle aufgebaut?
Die Kapselrolle ist eine Version der Stationärrolle. Unter einer Kapsel, der Abdeckung, sitzen die Spule und das Schnurfang-System, das aus einem oder aus zwei Stiften besteht. Die Freigabe der Spur erfolgt bei einer Kapselrolle durch den Druck auf einen eigens dafür vorgesehenen Knopf, den Freigabeknopf. Alternativ funktioniert die Schnurfreigabe auch durch Druck auf einen Schnurfreigabehebel. Danach ist die Kapselrolle für den Auswurf bereit.
Welche Vorteile hat eine Kapselrolle?
Der besondere technische Aufbau einer Kapselrolle hat einige Vorteile. Denn durch diesen Mechanismus kann die Angelrute einfach und sicher mit nur einer Hand bedient werden. Für Anfänger, die den Umgang mit Rute und Schnur noch nicht so perfekt beherrschen, ist das Handling mit Kapselrolle ideal.
Ein zusätzlicher großer Pluspunkt bei Kapselrollen ist die Tatsache, dass sie nach außen praktisch vollkommen abgekapselt sind. Das bewährt sich vor allem dann, wenn man direkt dicht am Ufer im hohen Gestrüpp angelt.
Gibt es Nachteile im Umgang mit Kapselrolle?
Es gibt einige Einschränkungen im Gebrauch der Kapselrolle. So hat sie in Hinblick auf die Stärke der verwendeten Schnur begrenzte Kapazitäten. Mehr als 0,30 Millimeter Schnurstärke sind bei dieser Rollen-Art nicht möglich.
Begrenzt ist auch das Fassungsvermögen der Schnur. Läuft die Schnur nicht optimal über die Rolle, gibt es nur radikale Abhilfen. Wenn sich die Angelschnur beim Drill in der Kapsel verklemmt oder sie eine sogenannte Perücke bildet, kann man sie nur noch abschneiden. Bei einer qualitativ hochwertigen Kapselrolle kommt das jedoch selten vor.
Wann kommt Kapselrolle am besten zum Einsatz?
Das Einsatzgebiet für eine Kapselrolle wird von ihren Vorteilen geprägt, die sie gegenüber der gewöhnlichen Stationärrolle hat. Das zeigt sich z.B. beim Fischen mit einer treibenden Pose. In diesem Fall ist es sehr praktisch, dass Sie die Freigabe der Schnur mit nur einem Finger kontrollieren können. Sie behalten so ständig die Kontrolle über die Pose und können schnell reagieren.
Bevorzugt eingesetzt werden die Kapselrollen beim Angeln von Raubfischen. Denn im Verlauf des Drills lässt sich sehr einfach und schnell der Schnurfangstift lösen. So wird rasch Schnur freigegeben. Das bringt besonders dann große Vorteile, wenn man in schnell fließenden Gewässern angelt. Auch können sich Äste und Gräser nicht im Rotor oder im Bügel für den Schnurfang verheddern.
Aus welchen Materialien soll die Kapselrolle hergestellt sein?
Achten Sie beim Kauf einer Kapselrolle auf ein erträgliches Gewicht. Damit sie leichter ist, sollte die Rolle aus Graphit oder Aluminium gefertigt sein. Die Schnurlaufröllchen bestehen am besten aus Titan, Aluminium oder Edelstahl. So halten sie der Krafteinwirkung der Sehne besser stand.
Genauso wichtig ist die Leichtläufigkeit. Ebenfalls aus Edelstahl sollte die Hubstange bestehen. Das empfiehlt sich wegen der Querkräfte, die auf Ihre Kapselspule einwirken. In ihrem Durchmesser sollten Hubstange und Rolle gleich sein. Dann kann sich unter einer sehr hohen Kraftumlenkung nichts verbiegen.
Was ist bei Zahnrädern und Übersetzung zu beachten?
Achten Sie beim Kauf einer Kapselrolle auf hochwertiges Material der Zahnräder. Hier kommen Bronze oder Messing infrage. Im Normalfall erwerben Sie ein Modell für Rechts- oder Linkshänder. Sie können auch eine Kapselrolle erwerben, die Sie je nach Bedarf umbauen können. Das birgt jedoch einigen Aufwand.
Achten Sie darüber hinaus auf die Übersetzung der Rolle, die auf ihr individuelles Angel-verhalten passen soll. Je höher der auf der Spule angegebene Wert ist, umso mehr Schnur rollen Sie mit einer Umdrehung auf. Allerdings spielen hierbei auch Spulendurchmesser und Schnurdicke eine Rolle.
Wie bespult man eine Kapselrolle richtig?
Sowohl monofile als auch geflochtene Angelschnur lassen sich auf die Kapselrolle relativ leicht aufspulen. Starten Sie mit dem Stopperknoten, den Sie mit ein paar Windungen an das Schnurende setzen. Der überstehender Rest wird einfach abgeschnitten. Oft ist die geflochtene Schnur rutschig und dreht auf der Spule durch. Hier hilft es, ein wenig Klebeband auf der Oberfläche der Spule anzubringen. Fädeln Sie die Angelschnur jetzt durch die Rutenringe. Sie wird ein paarmal um den Spulenkern der Rolle gedreht.
Abgeschlossen wird das Ganze mit einem Sicherungsknoten. Jetzt knoten Sie das offene Schnurende einfach um den Schnuranfang vor der Rolle. Ein Überhandknoten genügt hier vollkommen. Haben Sie diesen Knoten festgezogen, können Sie Zug ausüben und beobachten, wie sich die Windungen Kern der Spule legen. Je mehr Zug Sie nun ausüben, desto fester kann sich die Spule selbst sichern. Welcher Druck der Beste ist, müssen Sie ausprobieren. Auch hier spielt persönliches Maß eine wichtige Rolle. Nun können Sie Ihre Angelschnur auf Zug hin aufkurbeln.