Quantum Smoke Test (Stationärrolle)

Quantum Smoke Stationärrolle wird oft sehr angepriesen. Leider sind in meiner Praxis einige technische Fehlfunktionen aufgetreten, die ihren Ruf relativieren.

Robust im Einsatz

Die gute Nachricht ist: die Rolle ist tatsächlich robust genug. Im Eifer des Gefechtes, wenn ein kapitaler Hecht vom Ufer gehackt wurde, schmeißt man schon mal die Rute samt Rolle beiseite, um den Fisch bei abgerissener Schnur im letzten Augenblick am Torso zu packen. Auch dann noch, wenn es unfreiwilliges Baden bedeutet.

Hecht

Hecht, gefangen mit Smoke

Die Rolle bekommt also durch intensive Nutzung viele Kratzer und auch schon mal Sand ins Getriebe, dennoch wird sie mit der Zeit nicht klapprig und vermittelt einen stabilen Eindruck. Das von dem Hersteller gepriesener Material erfüllt zumindest in Puncto Festigkeit die Erwartungen. Alle Metall- und Kunststoff-Teile greifen bündig ineinander und verrichten auch bei andauernder Belastung einwandfrei ihren Job.

Ergonomisches Design

Ebenso gut und praktisch ist das sehr leichte Gewicht der Rolle. Dies ist das gelungene Ergebnis eines ausgefeilten ergonomischen Designs (Exo-Skelett).

Wenn man sich allerdings die Rolle genauer anschaut, fällt auf, dass einige der inneren Details (wie z.B. Kugellager) zu nahe an der unverhüllten Oberfläche platziert sind. So denkt man automatisch an den ganzen Staub und Dreck, denen die Rolle beim häufigen Gebrauch ausgesetzt sein muss.

Quantum Smoke 25. Rotor

Quantum Smoke 25. Rotor

Hier kann ich meinerseits eine Entwarnung geben: die Rolle lässt sich nach Bedarf leicht und schnell im Wasser wieder reinigen. Die ganzen Öffnungen und Ausschnitte, die für das leichte Gewicht der Smoke zuständig sind, lassen das Wasser richtig sprudeln und der Dreck wird schnell weggespült.

Spulenbremse – ein Problemfall?

Nach dem ersten Monat im Gebrauch, blieb die Spulenbremse nach Justierung auf ein mal nicht wie erwartet fest eingestellt, sondern lockerte sich ungefähr nach 6-8 Würfen dahingehend, dass sie wieder nachgezogen werden musste. Andernfalls wäre das Haken des Fisches nicht möglich gewesen.

Sonderbar war auch die Tatsache, dass die Rolle am Anfang einwandfrei funktioniert hat und nur nach 4-5 Wochen Nutzung diese Fehlfunktion eingetreten ist. Mechanische Beschädigung schließe ich aus.

Quantum Smoke 25. Bremse

Quantum Smoke 25. Bremse

Ich nahm mit dem Händler Kontakt auf und schickte ihm die Rolle zur Reparatur. Nach einiger Zeit erhielt ich einen Anruf, in dem der Händler mir mitteilte, dass er die Bremse mithilfe der Anweisungen aus dem Haus Quantum selbst repariert hat. Genaue technische Beschreibung dieser Fehlfunktion kann ich jetzt nicht mehr abliefern. Mir was es einzig wichtig, dass die Rolle wieder einsatzbereit war. Und es hat tatsächlich funktioniert – seit dem gibt es bei der Bremseinstellung keine Probleme mehr.

Fehlfunktion der Rücklaufsperre

Zum ersten Mal trat diese Fehlfunktion nach einem Jahr Gebrauch auf, als ich einen Hänger lösen wollte. Ich versuchte also durch die Rutenschläge einen Gummifisch aus der Steinpackung zu befreien, als nach einem Schlag ganz plötzlich die Rücklaufsperre aussetzte und der Rotor sich rückwärts zu drehen begann.

Quantum Smoke 25. Gehäuse

Quantum Smoke 25. Gehäuse

Eigentlich preist Quantum seine so genannte unendliche Rücklaufsperre bei jeder Gelegenheit an. Das bedeutet, dass der Rotor im „Rückwärtsgang“ immer exakt in der Position stoppt, in der er sich beim Ankurbeln befindet. Es ist eine grundsätzliche Funktion einer jeden Stationärrolle, die sowohl optimale Spannung der Schnur z.B. beim Jiggen als auch das Haken der Fische erst möglich macht.

Wenn die Rücklaufsperre beim Anschlagen nicht funktioniert, fängt der Rotor sich rückwärts zu drehen an. Mit so einem Phänomen rechnet man nie. Die Schnur verwickelt sich dadurch sofort an dem Gehäuse und das Haken des Räubers wird sehr schwierig bis unmöglich. Obwohl diese Fehlfunktion bei meiner Rolle selten auftritt, ist sie dennoch eklatant.

Smoke, Caldia und Rarenium im Vergleich

Neben der Smoke bietet der Markt aktuell noch zwei andere Stationärrollen der selben Leichtgewicht-Klasse an. Folgend ein Vergleich der wichtigsten technischen Parameter von Quantum Smoke, Daiwa Caldia und Shimano Rarenium:

Hersteller Quantum Daiwa Shimano
Rolle Quantum Smoke 25* Daiwa Caldia 2500* Shimano Rarenium 2500*
Gewicht 216 g 230 g 205 g
Übersetzung 5.2:1 4.8:1 5.0:1
Schnureinzug 72 cm 71 cm 74 cm
Kugel-/Walzlager 11 6 7

Quantum Smoke Fazit

Pro

  1. Die Rolle ist sehr leicht und robust zugleich: moderate äußere mechanische Belastungen hinterlassen zwar Gebrauchsspuren, alle Details bleiben dennoch intakt und die Rolle läuft stabil.
  2. Staub und Schmutz Partikel dringen zwar wegen der Exo-Skelett-Bauweise in das Innere der Rolle vor, lassen sich aber durch dieselbe ergonomische Konstruktion schnell und restlos abspülen.
  3. Die Laufeigenschaften der Rolle sind hervorragend: alle Kugellager sowie Schnurlaufröllchen und der Schnurführer verrichten zuverlässig und präzise ihren Job.

Kontra

  1. Funktion der Spulenbremse deutet auf eine Fehleranfälligkeit hin: die Bremsjustierung kann sich nach einigen Würfen schnell wieder auflockern, sodass eine neue Justierung notwendig ist. Obwohl ich im deutschsprachigen Internet keine Präzedenzfälle gefunden habe, trat dieser Fehler zumindest bei mir auf.
  2. Beim Anschlagen setzt die Rücklaufsperre manchmal aus. Das ist eine akute Fehlfunktion, die das Haken der Fische unmöglich macht. Dieses Problem könnte mit dem Verschleiß des gesamten Rotor-Mechanismus zusammenhängen, da es erst nach einem Jahr im Gebrauch aufgetreten ist.

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