Richtige Einstellung der Spulenbremse entscheidet darüber, ob ein Biss in einen Fang verwandelt wird oder ob man als Schneider zurück nach Hause gehen darf.
Erfolgsfaktor Spulenbremse
Die Angelbranche ist sehr lukrativ, deshalb bemühen sich alle Hersteller immer neue ausgetüftelte Ruten, Rollen*, Köder etc. auf den Markt zu bringen und das alles entsprechend so anzupreisen, dass das Fangen der Fische damit so gut wie garantiert ist.
Doch selbst wenn der ersehnte Biss endlich mal kommt, bringt die beste Ausrüstung nichts, wenn die Rollenbremse nicht richtig eingestellt wurde. Einen Biss nicht in einen Fang zu verwandeln kann sehr schmerzhaft sein, insbesondere dann, wenn man bereits sowohl in die Ausrüstung, als auch in das Erlernen der Angeltechnik viel Geld, Zeit und Mühe investiert hat.
Die Faustregel besagt, dass die Spulenbremse so stark eingestellt wird, dass die Schnur beim Haken – also beim schlagartigen Anheben der Rute nach dem Biss – die Anspannung hält und dabei nicht reißt. Klingt logisch und ganz einfach, doch woher weiß ich, dass die Spulenbremse bei mir genau so eingestellt ist?
Wie erreiche ich die richtige Bremseinstellung?
Zuerst sollte man die Bremseinstellung manuell testen, die Schnur wird dabei 2-3 Mal um Paar Finger gewickelt und ruckartig beim geschlossenen Rollenbügel gezogen. Wenn die Schnur mit viel Anspannung aber immer noch relativ geschmeidig von der Spule geht, ist es schon Mal die richtige Richtung.
Mit der Zeit nach ein paar ausgestiegenen Fischen, die entweder durch den Schnurbruch verloren gingen oder durch die zu schwach angezogene Bremse nicht richtig gehakt wurden, entwickelt man langsam das Gefühl, ob die Bremsanspannung nun ausreicht oder nicht. Wichtig ist zu verstehen, dass der Räuber beim Biss auch mal in die entgegengesetzte Richtung mit dem Kopf schlagen kann. Somit würde sich beim gleichzeitigen Anschlagen der Rute die Belastungskraft auf die Schnur multiplizieren. Deshalb hat jeder so seine Kompromisse.
Ich finde es ist besser, wenn die Bremse ein Tick schwächer eingestellt wurde als zu viel Spannung. Weil ich dadurch beim Biss richtig heftig anheben kann, ohne den Schnurbruch zu fürchten. Nicht zuletzt ist es auch für den Fisch gesünder, wenn er ausschlitzt und frei davon schwimmen kann, als wenn die Schnur bricht und der Fisch gepierct ins Wasser zurück schwimmen darf.
Tipp zum Testing der Bremseinstellung
Jeder Angler hat schon Mal durch einen Hänger den einen oder anderen Köder verloren. Dabei ist ein hoffnungsloser Hänger die perfekte Ausgangslage, um die Bremseinstellung ausgiebig zu testen: Man tut einfach so, als ob es an dem anderen Ende der Schnur nicht der Hänger sondern ein Fisch wäre und schlägt mit der Rute richtig an. Jetzt ist es ja egal, ob die Schnur reißt oder nicht. Aber Vorsicht: zu starkes Anschlagen kann nicht nur die Schnur sondern auch sogar die Rute zu Bruch führen.