Baitcastrollen: Empfehlungen, Test & Vergleich 2024

Baitcaster sind kleine Multirollen, die speziell für das leichte Spinnfischen entwickelt wurden. Dabei müssen diese Angelrollen bestimmten Qualitätskriterien entsprechen, die im Folgenden erläutert werden.

Was ist eine Baitcastrolle?

Baitcastrolle

Baitcastrolle

Die Baitcastrolle stammt von der klassischen Multirolle, die zum Angeln großer Meeresfische beim Schleppen eingesetzt wird. Wegen ihrer praktischen Handhabung und dem unmittelbaren Köderkontakt, entwickelten amerikanische Angler auf Basis einer Multirolle ein neues kleines und feinmechanisches Modell, das fürs Angeln auf Schwarzbarsche gedacht war. Da der Schwarzbarsch in den USA sehr weit verbreitet und sowas wie ein Volksfisch ist, flossen und fließen entsprechend viel Mittel in die Entwicklung der Baitcastrollen.

Welche Vorteile hat eine Baitcaster?

Die Baitcastrollen von heute sind kleine Uhrwerke, die ausgefeilt konstruiert sind und überaus präzise wie zuverlässig arbeiten. Auch in europäischen Gefilden werden die Baitcaster immer beliebter. Sie sind kleiner, leichter und kompakter als die Stationärrollen und dadurch besonders bei jungen Anglern sehr beliebt. Man kann eine Baitcastrolle mitsamt der Rute sehr bequem in der Handfläche festhalten, sodass das Fischen über längere Zeiträume hinweg ganz entspannt bleibt. Zielfische beim Angeln mit Baitcaster sind vor allem Barsche, Hechte und Zander.

Die besten Baitcastrollen im Überblick

Baitcastrolle

Baitcastrolle

Eine hochwertige Baitcasting-Rolle muss nicht automatisch sehr viel Geld kosten. Es ist oft gar nicht notwendig, einige hundert Euro fürs Angelzubehör auszugeben, wenn man nur ausführlich genug verschiedene Modelle miteinander vergleicht. Wir haben Baitcastrollen ausgesucht, die ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis anbieten und der kritischen Prüfung der Angler-Community standhalten.

Abbildung*
Shimano SLX
Preis-Leistungs-Tipp
Piscifun Phantom
Daiwa CC HSL
Lixada Baitcasting
Daiwa Tatula CT
Abu Garcia Pro Max
Balzer Adrenalin
ModellShimano SLXPiscifun PhantomDaiwa CC HSLLixada BaitcastingDaiwa Tatula CTAbu Garcia Pro MaxBalzer Adrenalin
Übersetzung6.3:1‎7.5:17,5:16,3: 17.3:17.1: 15,4:1
Schnurfassung0.25 mm /150 m0,12 mm / 110 m0,29 mm / 100 m0,26 mm / 140 m0,32 mm / 135 m0,30 mm / 145 m0,25 mm / 310 m
Schnureinzug63 cm77 cm75 cmk.A.77 cmk.A.
Kugel-/Walzlager36412 + 177 + 17
BremssystemSternbremse Sternbremse Sternbremse Sternbremse Sternbremse Sternbremse Sternbremse
Gewicht195 g 161 g 195 g 192 g 210 g 209 g 255 g
Eigenschaften/ Ausstattung
  • kompakt und vielseitig einsetzbar
  • Wurfgriff mit viel Kurbelkraft
  • solide Zugkraft
  • sehr leicht, stark und robust
  • sehr präzises Auswerfen möglich
  • verlängerter Karbongriff
  • sehr kompaktes Gehäuse
  • handlich und leicht
  • doppelt eloxierte A-Spule
  • optimal für Einsteiger
  • stabiler Lauf
  • geringe Geräuschentwicklung
  • gute Zugkraft
  • hochwertig verarbeitet
  • für kleine Köder geeignet
  • flacheres Profil
  • kompakt und handlich
  • hohe Getriebeübersetzung
  • Power-Disk Bremssystem
  • Messinggetriebe
  • hochwertig und robust
  • optimal für Zander & Hecht
  • auch für leichtes Pilken geeignet
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Unsere Produktempfehlungen basieren sowohl auf den Resultaten eigenständig durchgeführter Tests als auch auf den systematischen Auswertungen von Erfahrungsberichten zahlreicher Kunden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Wie unterscheiden sich Baitcast- und Stationärrollen?

Bisserkennung mit der Baitcaster

Bisserkennung mit der Baitcaster

Baitcastrollen sind grundsätzlich anders konstruiert als ihr Konterpart – die stationären Rollen. Im Gegensatz zum umgelenkten Schnurabzug, wie es bei Stationärrollen üblich ist, besitzen die Baitcaster eine Direktverbindung zum Köder. Daraus ergibt sich ein wesentlicher Vorteil – die sofortige Köderkontrolle, sobald dieser die Wasseroberfläche berührt hat.

Bei einer Stationärrolle dagegen muss zunächst der Bügel zugeklappt und anschließend die schlaffe Angelschnur gespannt werden, um den Köderkontakt herzustellen. Wenn der Fisch genau in diesem Augenblick zubeißt, bekommt man es nicht mit und kann nicht mit einem Anschlag kontern. Fischverlust ist vorprogrammiert.

Perfekter Köderkontrolle

Besonders gut eignen sich Baitcastrollen für die Führung von Gummifischen, Blinkern und Wobblern. Erfahrene Angler halten beim Fischen mit einer Baitcaster ihren Zeigefinger zunächst direkt an der Angelschnur – so lassen sich auch kleinste Anfasser gut erkennen. Mit einer Stationärrolle wäre solch eine präzise Bisskontrolle ihrer Konstruktion wegen unmöglich.

Welche Rute für Baitcastrolle?

Die Abstimmung zwischen Rolle und Rute ist beim Baitcasting wichtiger als beim konventionellen Spinnfischen. Das Zusammenwirken der Baitcastrolle mit Baitcastrute, die zur besseren Handhabung idealerweise den sogenannten Triggergriff besitzt, ermöglicht beeindruckend weite und zugleich zielgenaue Würfe. So können Jerkbaits oder diverse andere Wobbler noch auf langer Distanz punktgenau platziert werden.

Verschiedene Bremssysteme der Baitcastrollen

Bremssysteme der Baitcastrolle

Bremssysteme der Baitcastrolle

Während Stationärrollen in der Regel über eine einzige Bremse verfügen, die für das Haken und das Drillen der Fische eingesetzt wird, besitzen Baitcastrollen mindestens zwei Bremssysteme: Ein System wirkt gegen das fliehkraftbedingte Überdrehen der Spule beim Auswurf und das zweite Bremssystem reguliert den Widerstand des Schnurabzugs beim Anschlagen und im Drill.

Es gibt allerdings noch die dritte Brems-Möglichkeit, die vor allem durch erfahrene Baitcast-Angler sehr gerne in Anspruch genommen wird: Der Einsatz des Daumens als Bremse. So hat man beim Auswurf oder im Drill ein gutes Gespür für den Schnurabzug und kann die Bremswirkung intuitiv und blitzschnell den gegebenen Umstände anpassen.

Worauf ist beim Kauf besonders zu achten?

Achten Sie bei der Wahl einer Baitcastrolle unbedingt auf die Spule, die besonders leicht sein sollte. Durch wenig Eigenmasse wird ihre Trägheitskraft beim Auswurf gering sein, sodass die Spule sich auch bei locker eingestellten Bremse nicht so schnell überdreht, wodurch nicht nur die verhassten „Perücken“ vermieden sondern auch die Wurfweite vergrößert wird.

Baitcastrolle vs. Stationärrolle

In folgender Tabelle listen wir die wichtigsten Kriterien der beiden Rollen-Modelle auf und erläutern deren Vor- und Nachteile.

KRITERIUM Baitcastrolle STATIONÄRROLLE
Komfort im Umgang + + +
Baitcastrolle ist sehr handlich im Umgang: Die eine Hand kurbelt, die andere nimmt die Rolle in die Handfläche und hält somit auch die Rute fest. Das Fischen bleibt dabei über lange Zeit hinweg entspannt.
+ +
Die Rutenhaltung und das gleichzeitige Kurbeln übt beim längeren Angeln mit einer Stationärrolle wegen den großflächigen Drehbewegungen eine Belastung auf das Handgelenk aus.
Passende Rute + +
Zu Baitcastrollen passen am besten spezielle Ruten mit Triggergriff und sehr eng am Rutenblank sitzenden Ringen.
+ + +
Zu Stationärrollen passen alle konventionellen Ruten.
Bremssystem + + +
Eine Baitcastrolle hat mindestens 2 Bremssysteme:
1. Gegen die Überdrehung der Spule beim Auswerfen. Die Handhabung dieses Bremssystems ist etwas kompliziert.
2. Zur Regulierung des Widerstands beim Haken und beim Drillen der Fische. Der Umgang mit dieser Bremse ist einfach und noch flexibler als bei einer Stationärrolle.
+ + +
Stationärrollen verfügen in der Regel über eine einzige Bremse, die das Haken und das Drillen der Fische ermöglicht. Die Handhabung des Bremssystems ist einfach.
Wurfweite + +
Mittels kontrollierter Drehung der Spulenachse bremst eine Baitcastrolle den Köder nach dem Auswerfen im gesamten Flug etwas ab. Dadurch wird der Köder im Flug stabilisiert, sein Flattern und somit die Verwicklungen der Schnur werden verhindert. Allerdings verkürzt sich auch die Wurfweite etwas.
+ + +
Bei einer Stationärrolle nimmt der Köder nach dem Auswurf die Schnur von der Spule ohne Widerstand auf. Der Köder fliegt also sehr weit aber auch unstabil. Dabei kommt oft vor, dass der Köder im Flug zu flattern beginnt. Dadurch verfängt sich die Schnur oder das Vorfach häufig in den Drillingen.
Wurfpräzision + + +
Eine Baitcastrolle verlangt nach einem gleichmäßig beschleunigten Wurf. Um diesen zu bewerkstelligen, braucht man viel Platz. Dabei fängt die Schwungbewegung hinten langsamer an und beschleunigt sich zum Auswurf. Dadurch ist die Wurfpräzision bei Baitcastrollen wesentlich höher als bei Stationärrollen.
+ +
Eine Stationärrolle erlaubt kurze und stark ruckartige Würfe, die auch in eingeschränkten räumlichen Verhältnissen, (z.B. zwischen Bäumen) getätigt werden können. Die Präzision der Würfe ist aber nicht optimal.
Wurfgewicht + +
Eine Baitcastrolle braucht immer ein Mindestwurfgewicht, um überhaupt in Bewegung zu kommen und dadurch die Schnur entsprechend freizugeben. Mit weniger als 7 Gramm Ködergewicht ist bei den meisten Baitcastrollen nichts zu holen.
+ + +
Die leichtesten Köder (1-5 g) lassen sich mit einer Stationärrolle und der passenden Rute immer noch anständig auswerfen, da die Spule einer Stationärrolle beim Auswurf fest fixiert ist und die Schnur ohne Widerstand abgegeben wird.
Gegenwind +
Bei einer Baitcastrolle überschlägt sich die Spule beim Auswerfen gegen den Wind häufig und bildet die lästigen „Perücken“.
+ + +
Das Auswerfen des Köders beim Gegenwind ist mit einer Stationärrolle unproblematisch möglich.
Köderkontakt + + +
Bei einer Baitcastrolle gibt es beim Schnureinzug keine Umlenkungen. Die Schnur verbindet den Köder und die Spule unmittelbar miteinander. Der Köderkontakt ist direkt und sehr gut spürbar.
++
Bei einer Stationärrolle kommt die Schnur beim Einkurbeln nicht direkt auf die Spule sondern wird erst mithilfe des Fangbügels durch eine konstruierte Umlenkung in einem 90° Winkel aufgespult.
Vertikal-Angeln + + +
Fürs Vertikal-Angeln mit Baitcastrolle braucht man nur eine Hand: Mit einem einzigen Tastendruck wird der Köder sofort auf die notwendige Tiefe befördert.
+
Fürs Vertikal-Angeln mit Stationärrolle braucht man beide Hände: Beim Tiefenwechsel Bügel umklappen, Schnur abgeben und den Bügel wieder zuklappen.
Robustheit + + +
Eine Baitcastrolle ist viel kompakter und bündiger gebaut als die Stationärrolle. Auch bei häufiger aktiver Nutzung bleibt sie länger unbeschädigt.
+ +
Eine Stationärrolle hat groß geformte sensible Details (z.B. Fangbügel), die herausragen und somit in der Praxis leichter beschädigt werden können.
Wartung + +
Die Baitcastrolle verlangt nach einer öfteren und aufwendigeren Wartung, da sie komplexe feinmechanische Mechanismen besitzt.
+ + +
Die Wartung einer Stationärrollen ist relativ einfach und kann in größeren Zeitabständen durchgeführt werden.

Angeltechniken zum Fischen mit Baitcastrolle

Vertikalangeln vom Boot

Vertikalangeln vom Boot

Neben dem klassischen Spinnfischen vom Ufer setzen vor allem Profi-Angler die Baitcastrollen sehr gerne beim Vertikalangeln vom Boot ein. Welche Vorzüge es hat, erfahren Sie hier. Weitere Ratgeber, die Sie im Zusammenhang mit Baitcast-Angeln interessieren können, sind: Vorteile und Nachteile von MultirollenAngeln lernen mit MultirollenWurftechnik bei Multirollen.