Angeln mit Multirolle: Grundkurs mit praktischen Tipps

Multirollen sind prinzipiell anders konstruiert als Stationärrollen. Beide Modelle haben beim Angeln ihre Vor- und Nachteile, die manchmal sehr gegensätzlich sind.

Bequem im Gebrauch

Angeln mit Multirolle

Angeln mit Multirolle

Die klassische Multirolle ist ursprünglich ein Attribut des Meeresangelns und repräsentiert traditionell schweres und sehr robustes Gerät, womit große Meeresfische beim Schleppen geangelt werden (auch Big Game Fshing genannt). Allerdings wurden in den USA fürs Angeln auf Schwarzbarsche bereits vor geraumer Zeit kleinere feinmechanische Multirollen-Modelle entwickelt, die inzwischen nicht selten das gestylte Aussehen eines Sportwagens haben. Diese Rollen werden Baitcaster genannt. Eine Baitcaster ist in der Regel kleiner und etwas leichter als eine Stationärrolle. Beim Angeln nimmt man sie samt Rute einfach in die Handfläche. Das Fischen über längere Zeiträume ist dadurch sehr entspannt.

Flexibles Bremssystem

Eine Stationärrolle verfügt in der Regel über eine einzige Bremse, die nur fürs Haken und Drillen de Fische zuständig ist. Eine Baitcaster hingegen hat drei Bremssysteme: Während die eine Bremse der fliehkraftbedingten maßlosen Freigabe der Schnur beim Auswerfen entgegen wirkt, wird die andere dem Gewicht des verwendeten Köders angepasst und beugt ebenso die Überdrehung der Spule vor. Die dritte Bremse reguliert wiederum den Widerstand beim Schnurabzug während des Anschlagens und im Drill.

Shimano Curado Bremssystem

Shimano Curado Bremssystem

Darüber hinaus kann man bei einer Multirolle auch den Daumen als Bremse einsetzen. Ob beim Auswurf oder im Drill – mit eigenem Daumen spürt man den Schnurabzug immer noch am besten und kann dadurch nach Bedarf in die Arbeit der mechanischen Bremssysteme manuell eingreifen.

Schnureinzug und Köderkontrolle

Eine Multirolle besitzt keine konstruierte Umlenkung beim Schnureinzug. Die Schnur wird also nicht wie bei Stationärrollen in einem 90° Winkel über einen Schnurfangbügel auf die Rolle gespult, sondern verbindet den Köder und die Spule kompromisslos unmittelbar miteinander. Der Köderkontakt ist dadurch direkter und die Bisserkennung besser.

Shimano Curado WFT Penzill

Shimano Curado WFT Penzill

Sobald der Köder nach dem Auswerfen die Wasseroberfläche berührt, hat man ihn mit einer Baitcaster-Rolle sofort unter Kontrolle. Bei einer Stationärrolle hingegen verliert man dabei die kostbaren Sekunden – zuerst durch das Zuklappen des Bügels und anschließend durch die Aufnahme der schlafen Schnur auf die Spule.

Tipp zur besseren Biss-Kontrolle

Erfahrene Angler halten bei einer Multirolle den Zeigefinger direkt an der Schnur, um somit die feinsten Bisse immer noch zu erkennen. Bei Stationärrollen ist das aufgrund ihrer Konstruktion sehr umständlich oder gar nicht möglich.

Shimano Curado Haltung

Shimano Curado Haltung

Weiter geht es zum Überblick Multirolle vs. Stationärrolle und hier finden Sie einen Multirollen-Kaufratgeber.