Angeln mit Blinker: Montage, Einholgeschwindigkeit, Lauftiefe

Wie eine Blinker-Montage aufgebaut ist und wie man die optimale Führung diese Kunstköders hinbekommt, erläutern wir in diesem Beitrag.

Ein Köder für alle Jahreszeiten

Blinker

Blinker

Blinker gehören zu den Kunstködern der ersten Stunde und sind heute in Anbetracht der omnipräsenten Hightech-Wobbler etwas in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, denn verglichen mit anderen Kunstködern, wie z.B. Wobblern, Gummifischen oder Spinnern, haben Blinker signifikante Vorteile beim Angeln: Sie sind Weitwurf-Geschosse und lassen sich in allen Wasserschichten führen.

Weiterhin sind Blinker über alle Jahreszeiten hinweg einsetzbar: Aufgrund ihrer taumelnden Bewegungen, die sie beim langsamen Einholen vollführen, wirken sie auf die Räuber bei jedem Wetter anziehend und fangen das ganze Jahr hindurch zuverlässig Fische. In den warmen Jahreszeiten gaukeln sie den Räubern kranke Beute vor und im Winter passt ihr Laufstill zur Umgebungstemperatur – alle Lebewesen bewegen sich im kalten Wasser langsam und gemächlich, um Energie zu sparen.

Optimale Einholgeschwindigkeit

Auch wenn die meisten Blinker relativ langsam eingeholt werden, gibt es dennoch je nach Blinker-Form und -Gewicht Unterschiede in der Einholgeschwindigkeit. Wichtig ist zu verstehen, dass so gut wie jeder Blinker eine Geschwindigkeitsschwelle hat, nach deren Überschreitung er um die eigene Achse zu drehen beginnt. Dies kann man durch einen Probelauf am Ufer unmittelbar vor unseren Füßen schnell und einfach herausfinden und sich die optimale Geschwindigkeit einprägen.

Richtige Führung eines Blinkers bedeutet, dass er beim Einholen von Seite zur Seite baumelt, ohne sich permanent um die eigene Achse zu drehen. Wobei die eine oder andere sporadische Umdrehung Abwechslung in sein Lauf bringt (genau so wie ein kurzer Stopp zwischendurch), was die Raubfische zusätzlich reizt. Wenn wir allerdings den Blinker die ganze Zeit zu schnell einholen und er sich zu oft um die eigene Achse dreht, wirkt sein Lauf nicht natürlich und die Räuber verlieren jegliches Interesse an dem Köder.

Hecht, mit Blinker gefangen

Hecht, mit Blinker gefangen

Auf richtige Lauftiefe kommt es an

Da ein Blinker eher langsam als zu schnell geführt wird, stellt sich die Frage nach der Lauftiefe, in der man ihn noch effektiv einholen kann, ohne einen Hänger zu riskieren. Das hängt vom Gewicht des Blinkers ab. Während z.B. ein 16 g schwerer Effzett-Blinker im 2 m tiefen Wasser optimal geführt werden kann, wäre ein Gewässerabschnitt mit nur einem Meter Tiefe für diesen Blinker gefährlich. Die Beschleunigung beim Zug würde den Blinker zwar nach oben heben, zugleich aber auch seinen Lauf unnatürlich werden lassen.

Da ein variabler Führungsstil des Blinkers, wie zum Beispiel mit einem kurzen Spinnstop oder einer Beschleunigung zwischendurch, häufig den ersehnten Biss provoziert, sollte man immer etwas Spielraum bei seiner Lauftiefe einkalkulieren. Dadurch wird nicht nur die Gefahr eines Hängers minimiert sondern auch die Chancen erhöht, mal einen anderen Räuber als den Hecht zu verhaften, wie z.B. den Zander. Weiterhin verlangt die Strömung ohnehin nach sehr viel Feingefühl bei der Führung und permanente Anpassung der Einholgeschwindigkeit. Mehr dazu im nächsten Beitrag: Spinnfischen in der Strömung.

Blinker-Montage: Worauf muss man achten?

Blinker Montage für Hecht

Blinker Montage für Hecht

In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine typische Blinker-Montage auf Hecht aufgebaut ist, einen Räuber, der beim Angeln mit Blinker am häufigsten gefangen wird. Achten Sie bitte darauf, dass nicht nur die Angelschnur die für den Hecht ausreichende Tragkraft (mind. 9 kg) besitzen soll sondern auch alle Kleinteile, wie NoKnot, Wirbel, Karabiner und nicht zuletzt das Vorfach. Im nächsten Beitrag erläutern wir den Aufbau der Blinker-Montagen für Forelle, Barsch, Zander und Rapfen.

Mit Blinker lassen sich viele Fische fangen

Unter Wasser

Unter Wasser

Die optimale Lauftiefe und Einholgeschwindigkeit für ein bestimmtes Blinker-Modell zu berechnen, kann man bei etwas Übung schnell erlernen. Hat man den Dreh raus, wird manch einer Blinker zu einem echten Universalköder, mit dem so ziemlich alle unseren einheimischen Raubfischarten (bis auf den Aal) gefangen werden können. Ob an der Oberfläche jagende Rapfen oder auf dem Grund auf Lauer liegende Hechte, Zander, Döbel oder sogar Welse – sie alle haben sich von einem gekonnt geführten Blinker schon mal betören lassen.

Darüber hinaus kann man mit den sogenannten Küstenblinkern auch solchen Meeresräubern wie Lachsen und Meerforellen erfolgreich nachstellen. Küstenblinker sind deutlich schlanker konstruiert als die Modelle fürs Süßwasser. Dadurch lassen sie sich sehr weit auswerfen und deutlich schneller einholen, was in Anbetracht der Größe der zu behangen Flächen im Meer auch notwendig ist. Zum Schluss lässt sich sagen, dass das bekannte Sprichwort „Blinker geht immer“ nach wie vor seine Aktualität hat und dieser Blechköder noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehört.