Faulenzen angeln: Wie genau funktioniert diese Methode?

Gerade bei schwierigen Wetter-Bedingungen und beißfaulen Fischen lohnt es sich zu „faulenzen“. Auch wenn die Bezeichnung dieser Angeltechnik etwas seltsam klingt, ist sie dennoch sehr effektiv.

Der Unterschied zum Jiggen

Faulenzen angeln

Faulenzen angeln

Faulenzen ist keine eigenständige Angeldisziplin, sondern nur eine etwas vereinfachte Variante vom Jiggen. Beide Techniken arbeiten mit Gummiködern, die nach dem Auswurf zuerst auf den Boden absinken müssen, um anschließend über dem Grund hüpfend geführt zu werden. Der wesentlicher Unterschied zu der Jiggen-Technik besteht beim Faulenzen darin, dass man dabei den Köder nicht mit der Rutenspitze vom Boden anhebt sondern allein durch die Kurbelumdrehung der Angelrolle.

Das ist auch der Grund dafür, warum diese Technik „Faulenzen“ genannt wird, sie ist eben einfacher durchzuführen als das klassische Jiggen. Um den Köder über dem Grund hüpfen zu lassen, muss man beim Faulenzen nicht jedes Mal mit der Rutenspitze nach oben ausholen – das entspannte rhythmische Ankurbeln mit der Rolle reicht hier völlig aus. In folgender Abbildung sehen Sie, worin der Unterschied zwischen dem Faulenzen und dem Jiggen besteht.

Faulenzen Angeltechnik

Faulenzen Angeltechnik

Jiggen Angeltechnik

Jiggen Angeltechnik

Sprunghöhe bestimmen

Gerade für Einsteiger ist die Faulenzen-Technik häufig viel einfacher zu erlernen als das Jiggen. Während man beim Jiggen den Köder schlagartig mit der Rute anhebt und deshalb die Höhe der Sprünge, die der Köder unter Wasser macht, nur mit reichlich Erfahrung und Übung gut einschätzen kann, gestaltet sich die Köder-Kontrolle beim Faulenzen viel einfacher.

Beim Faulenzen muss man nur wissen, wie viel Schnur mit einer Kurbelumdrehung auf die Spule eingezogen wird, um die Höhe der Sprünge zu bestimmen. In der Regel reichen zwei Kurbelumdrehungen mit einer 2500 Stationärrolle für eine anständige Führung völlig aus. Darüber hinaus bleibt die Schnur beim Faulenzen immer auf Spannung und muss nicht wie beim Jiggen nach jedem Anhieb zügig aufgenommen werden.

Faulenzen-Angelechnik

Faulenzen-Angelechnik

Wann ist Faulenzen besser als das Jiggen?

Da das Anheben der Köder durch die Kurbelumdrehung nicht schlagartig (wie beim Jiggen) sondern gleichmäßiger ausfällt, ist die Faulenzen-Technik über alle Jahreszeiten hinweg geeignet, insbesondere dann, wenn zu starke Sprünge des Köders die Räuber eher irritieren als anziehen würden, z.B. bei Wetterumschwung und starken Druckluft-Veränderungen. Darüber hinaus kann die Köderführung beim Faulenzen besser kontrolliert werden, da der Gummifisch hierbei keine zu großen Sprünge nach oben macht und die Schnur deshalb niemals schlaff wird. Das erleichtert die Bisserkennung erheblich.

Man sollte sich immer vor Augen halten, dass der Köder beim Faulenzen eindeutig flacher als beim Jiggen läuft. Manchmal schleift er sogar gerade zu am Boden. Dadurch können wiederum Räuber angesprochen werden, die z.B. aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen träge sind und sich eher für langsam hüpfende als für agil springende Fische interessieren. Die Rute bleibt beim Faulenzen immer in derselben Position – in der Regel parallel zu der Wasseroberfläche.

Wenn Sie das Faulenzen-Angeln ausüben möchten, brauchen Sie je nach Zielfisch eine passende Spinnrute: Hier bieten wir diverse Angelruten-Kaufratgeber.