Neben verschiedenen Formen unterscheiden sich die Jigköpfe nach der Art der Befestigung ihrer Kopföse. Dies ist der entscheidende Faktor, der den Führungsstil eines Gummiköders vorgibt.
Schwerpunkt entscheidet
Während Jigkopf-Form den Wasserwiderstand und die Ausrichtung des Köders nach dem Aufschlagen am Gewässergrund bestimmt, entscheidet die Einhängeöse eines Jigkopfs über die Köderführung und die Wassertiefe, in der er eingesetzt wird. Befindet sich die Einhängeöse an der Spitze des Bleikopfes, spricht man von einer Frontbefestigung. Ist die Einhängeöse etwas von der Spitze entfernt angebracht, handelt es sich um einen Jigkopf mit Zentrumsbefestigung.
Im Englischen werden die beiden Jigkopf-Arten entsprechend Weight Forward Jig und Weight Centered Jig genannt. Die englische Bezeichnung baut einen sehr wichtigen Bezug auf den Schwerpunkt des Jigs auf, der zusammen mit der Jigöse einen entscheidenden Einfluss auf die Führungsmöglichkeiten und das Spiel des Gummiköders nimmt. Wie es genau funktioniert, wird weiter unten beschrieben.
Jigköpfe mit Frontbefestigung
Der Schwerpunkt bei Jigköpfen mit Frontbefestigung befindet sich hinter der Einhängeöse. Somit streben sie unter Wasser im Schwebezustand eine tendenziell senkrechte Position an, wie es auf folgendem Bild ersichtlich ist. Deshalb steigen Jigköpfe mit Frontbefestigung beim Anheben bzw. Anzupfen sofort in die Höhe und sind dadurch vor allem für flaches Wasser optimal geeignet.
Wenn man z.B. im Frühling (wenn die meisten Räuber im Flachen jagen) die Gunst der Stunde nutzen will, sollte der Gummiköder mit dem sogenannten Bananen-Jigkopf bestückt werden. Dieser Jig ist ein richtiger Senkrechtstarter, der im Flachwasser selbst auf Distanz das beste Köderspiel ermöglicht. Darüber hinaus sinkt ein Bananen-Jigkopf im schlammigen Boden nicht so schnell ein, weil seine Absinkgeschwindigkeit deutlich langsamer als die der anderen Bleikopftypen ist. Mögliche Hänger lassen sich durch die Frontbefestigung auch viel besser lösen.
Jigköpfe mit Zentrumbefestigung
Ein zentrumbefestigter Jigkopf hat seinen Schwerpunkt genau dort, wo sich seine Öse befindet. Das bedeutet, dass er als ausgewogen bezeichnet werden kann und beim Anheben waagerecht aufsteigen würde. Hängt man diesen Bleikopf an den Karabiner und lässt ihn hängen, so steht der Haken (Bild unten) fast waagerecht. Dieselbe Ausrichtung würde auch ein mit diesem Jigkopf bestückter Gummifisch unter Wasser anstreben.
Somit sind zentrumbefestigte Jigköpfe oder Weight Centered Jigs fürs Vertikalangeln vom Boot am besten geeignet. Auch beim Angeln an den Spundwänden oder von Stegen und Brücken erweisen sie einen guten Dienst.
Der bekannte Erie-Jig ist ein gutes Beispiel für einen zentrumbefestigten Jigkopf. Er ist aber nicht nur beim Vertikalangeln sondern auch beim Fischen vom Ufer gut zu gebrauchen. Vor allem dann, wenn die Räuber mit aufgewirbelten Sediment-Wolken gut anzusprechen sind (die er beim Zupfen hinterlässt).
Jigköpfe mit Standardbefestigung
Die oben beschriebenen Jigköpfe mit ausgeprägter Front- bzw. Zentrumbefestigung werden in erster Linie von ambitionierten Anglern gebraucht, die ganz genau wissen wann, wo und bei welchen Gummiködern sie bestimmte Jigkopf-Modelle einsetzen. Das bedeutet, dass die meisten Jigköpfe auf dem Markt ihre Jigösen irgendwo in der Mitte haben, also zwischen dem Schwerpunkt und der Spitze des Jigbleis.
Der am weitesten verbreitete Rundkopf ist ein typisches Beispiel für diese „goldene Mitte“. Im Schwebezustand ist sein Haken schräg ausgerichtet und kann somit bei den meisten Angeltechniken eingesetzt werden. Ob beim Vertikalangeln oder beim Fischen vom Ufer – mit einem runden Jigkopf, dessen Einhängeöse kurz von seinem Schwerpunkt angebracht ist, kann man universal aber ebenso erfolgreich angeln.
Jigkopf-Befestigungen im Überblick
Zum besseren Verständnis noch mal alle drei wichtigste Arten der Befestigung der Kopföse an Jigköpfen nebeneinander aufgestellt. Man sieht deutlich, dass die Standard-Befestigung deshalb so heißt, weil sie sich zwischen beiden Extremen befindet und somit eine Mittellösung bildet (hier finden Sie ein sehr breites Angebot an Gummifischen und Jigköpfen*).
Was ist besser: Glänzender oder matter Jigkopf?
Möchte man in einem Angelladen Jigköpfe kaufen, sollte man nicht gleich zu der frisch angelieferten glänzenden Ware greifen sondern gezielt nach Ladenhütern suchen, die infolge eines Oxidationsprozesses ihren Glanz längst verloren haben. Bei allen Händlern gibt es solche Jigs, weil die meisten Angler gewöhnlich zu der neuesten und scheinbar besseren Ware greifen.
Die dunklen Jigköpfe sind deshalb so gut, weil man bei ihnen ganz sicher sein kann, dass sie ihre Funktion voll und ganz erfüllen: Sie bringen den Köder auf den Grund und lassen ihn dabei spielen, ohne den Räuber durch zu viel Glanz zu verschrecken. Oxidierte Jigköpfe sind matt, dunkel und haben eine sehr unscheinbare graue Farbe, die kaum auffällt.
Es gibt allerdings Situationen, wenn auch ein glänzender Jigkopf seine Fangberechtigung hat. In der Dämmerung z.B. oder in stark getrübtem Gewässer, wenn die Sicht eingeschränkt ist, kann das von der glänzenden Jig-Oberfläche reflektierte Licht einen vorbei ziehenden Räuber auf sich aufmerksam machen. Ein oxidierter Jigkopf wäre hier gar nicht wahrgenommen worden.
Im nächsten Beitrag beschreiben wir verschiedene Jigkopf-Formen und geben Angel-Tipps.