Es gibt schwimmende, sinkende, schwebende Wobbler, einteilige, mehrteilige, mit und ohne Tauchschaufel. Das Spiel und die Führung all dieser Modelle kann sich grundsätzlich von einander unterscheiden.
Welche Wobbler-Arten gibt es?
Innerhalb der letzten 100 Jahre ist die Popularität der Wobbler beim Angeln ununterbrochen gestiegen. Viele von diesen Kunstködern fangen Fische bereits durchs einfache Einholen, was auch der Grund für ihre hohe Beliebtheit ist. Doch wer glaubt, bei der Wobbler-Führung muss man grundsätzlich nicht viel lernen, der täuscht sich. Es gibt sehr viele Wobbler, die ihr Spiel erst dann entfalten, wenn sie unregelmäßig und mit viel Gefühl für Improvisation geführt werden.
Jeder Angler muss also selbst herausfinden, wie sich ein Wobbler am besten durchs Wasser führen lässt, damit seine Eigenschaften voll entfaltet werden können und sein Spiel für die Fische am verführerischsten ist. Folgend beschreiben wir die wichtigsten Wobbler-Typen, deren Eigenschaften und der jeweilige Führungsstil.
1. Crank-Wobbler
Crank-Wobbler haben eine rundliche Form und sind in der Regel sehr laut. Durch die in ihrem Innern eingeschlossen Rassel und charakteristische Zig-Zag Bewegung beim Einholen verursachen sie unter Wasser viel Lärm, der die Raubfische auf sie aufmerksam macht. Aus diesem Grund nennt man sie Seeker, zu Deutsch „Sucher“.
Cranks lassen sich am besten gleich am Anfang eines Angelausflugs einsetzen, wenn das aktuelle Verhalten der Räuber ausgekundschaftet werden muss und man große Wasserflächen nach aktiven Fischen schnell durchforsten will. Beißen die Räuber nicht auf einen Crank, so bedeutet es, dass andere raffiniertere Köder her müssen, um die launischen Fische zu einem Biss zu animieren.
2. Floater-Wobbler
Als Floater werden alle Wobbler bezeichnet, die eine geringere Dichte als Wasser haben. Das bedeutet, dass sie sofort Richtung Oberfläche aufsteigen, sobald sie beim Einholen gestoppt werden. Über 80% aller Wobbler sind Floater. Diese Wobbler-Art sind besonders für Einsteiger optimal geeignet, da sie dem Angler Fehler bei der Führung verzeihen, indem sie nicht so schnell einen Hänger produzieren.
3. JerkBait-Wobbler
Die meisten JerkBait-Wobbler haben längliche Form und besitzen keine Tauchschaufel. Beim Einholen werden sie nicht gleichmäßig eingezogen sondern im Zig-Zag-Kurs regelrecht durchs Wasser gepeitscht. Die Schnur wird dabei nicht wie üblich gleichmäßig mit der Rolle aufgenommen sondern erst nach jedem Schlag. JerkBaits können sowohl zum Fangen großer und aggressiver Raubfische eingesetzt werden als auch argwöhnische Räuber verführen. Wichtig ist ein passendes Modell (Slider, Glider oder Walker) zu wählen.
4. Minnow-Wobbler
Alle Wobbler mit Tauchschaufel, die eine längliche schmale Form haben, werden als Minnows bezeichnet. Minnows sind viel anspruchsvoller bei der Führung als zum Beispiel Cranks und verlangen nach viel Improvisationstalent. Es wurden sogar speziell auf sie abgestimmte Führungstechniken wie z.B. Twitchen oder Jerken entwickelt. Diese sind zwar nicht einfach zu lernen, dafür aber sehr effektiv beim Angeln.
Minnow-Wobbler werden beim Nachstellen von fast allen unseren Raubfischen eingesetzt. Selbst Zander lassen sich von einem gekonnt geführten Minnow effektiv beangeln.
5. Popper (Oberflächen-Wobbler)
Popper sind spezielle Wobbler, die zur Kategorie der Oberflächenköder gehören und entweder aus Kunststoff oder aus Holz bestehen. Sie haben eine nach innen gewölbte Kopfform, die beim Zug durchs Wasser einen kleinen Schwall mit platschendem Geräusch erzeugt.
Meist werden Popper mittels Rutenschlägen geführt. Dabei verursachen sie Druckwellen, die Raubfische noch auf lange Distanz wahrnehmen und dadurch auf sie aufmerksam werden. Die typischen Raubfische, die in Deutschland mit dem Popper gefangen werden können, sind Hechte und Rapfen. Manchmal steigen auf diese Köder auch Welse und auf kleine Popper – Döbel ein.
6. Sink-Wobbler (Sinker)
Sobald diese Wobbler ausgeworfen sind, sinken sie langsam zum Grund. Sinker-Wobbler sind somit für die Führung im tieferen Wasser gedacht. Leider ist die Hänger-Gefahr bei diesen Modellen entsprechend groß. Es gibt sie mit und ohne Tauchschaufel.
Sinker sind Wobbler für Profis. Denn sie werden nur dann eingesetzt, wenn eine ganz bestimmte Stelle am Grund ausgelotet werden soll, die mit den üblichen Wobblern nicht zu erreichen wäre. Dabei muss der Angler die Bodenbeschaffenheit und Sinkgeschwindigkeit des Wobblers ganz genau einkalkulieren, um keinen Hänger zu bekommen.
7. Suspender (schwebende Wobbler)
Suspender haben meist die Form eines Minnows. Sie verfügen über annähernd dieselbe Dichte wie das Wasser, was ihnen einen enormen Vorteil gegenüber anderen Wobblern verschafft. Wenn sie beim Einholen gestoppt werden, bleiben sie an der Stelle schweben und weder sinken sie noch steigen sie an die Oberfläche.
Suspender-Wobbler sind Kunsköder für schwierige Tage. Die meisten Modelle sind leise (haben also keine rasseln in sich) und verführen die Räuber vor allem durch abruptes Ausbrechen, nachdem sie beim Einholen gestoppt wurden.
8. SwimmBait-Wobbler
Mehrteilige Wobbler, die einen segmentierten Körperbau aufweisen, werden SwimBaits genannt. Durch ihre ausgesprochen plastischen Bewegungen sehen sie dem natürlichen Vorbild sehr ähnlich. Beim Angeln werden sie gleichmäßig eingezogen mit kurzen Einholpausen und kleinen Zupfern zwischendurch.
Swimmbaits lassen sich zwar nicht allzu weit auswerfen, dafür haben sie exzellente Schwimmeigenschaften. Bei der Führung schlängeln sie geschmeidig mit ihrem Schwanz und wirken dadurch auf Räuber ausgesprochen realistisch.
9. TwitchBait-Wobbler
TwitchBaits gehören zu der Kategorie der Minnow-Wobbler und weisen darüber hinaus oft Suspender-Eigenschaften auf. Obwohl Twitchbaits zum Angeln fast aller Raubfische unserer Binnengewässer eingesetzt werden können, der Zielfisch Nummer 1 ist dennoch der Barsch.
Die Führung der TwitchBaits ist anspruchsvoll: Von variierter Geschwindigkeit über Einholpausen bis hin zu den kurzen unregelmäßigen Schlägen in die Schnur ist alles dabei, was der moderne Angler zu bewerkstelligen vermag.
10. Leise Wobbler
Alle Jahre wieder kaufen sich angehende Angler Millionen von Wobblern, die auffällig aussehen und mit riesen Tungsten-Kugeln in ihren Bäuchen laut klacken. Dass nur ein Bruchteil dieser Wobbler was am Ende fängt, interessiert keinen. Früher oder später gehen sie eh alle durch einen Hänger verloren.
Aus diesem Grund haben wir eine ganz spezielle Wobbler-Art in unserer Liste aufgenommen – die sogenannten leisen Wobbler, die ohne Kugeln in ihrem Innern auskommen und vor allem beim Angeln auf vorsichtige Räuber wie z.B. kapitale Barsche und Zander sehr erfolgreich sind.
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