Angeln auf Schwarzbarsch: Lebensraum, Technik, Köder

Schwarzbarsch ist ein relativ kleiner Raubfisch mit einem recht aggressiven Temperament, dem viele Angler rund um die Welt verfallen sind.

Lebensraum der Schwarzbarsche

Schwarzbarsch

Schwarzbarsch

Der Schwarzbarsch (Micropterus dolomieu) ist ein Vertreter der Gattung der Sonnenbarsche. Ursprünglich stammt er aus Nordamerika, wurde jedoch über die Jahre auch nach Europa eingeführt und kommt heute in einigen Seen in Deutschland, der Niederlande, Italien, Frankreich, Dänemark und Südfinnland vor. Der Schwarzbarsch ist ein Einzelgänger und weist einen territorial aggressives Verhalten auf. Er bevorzugt warme, klare und vegetationsreiche Gewässer.

Schwarzbarsche sind äußerst anpassungsfähig und lauern ihrer Beute im Hinterhalt auf. Dabei schlagen sie blitzschnell zu, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Sie ernähren sich von kleinen Fischen, Krebstieren, Insekten und Amphibien. Beliebt ist der bis zu 70 cm lange und bis zu 5 kg schwere aber nicht leicht zu fangende Raubfisch nicht nur in Europa und den USA, sondern auch in Japan.

Schwarzbarschangeln in den USA

Angeln auf Schwarzbarsch

Angeln auf Schwarzbarsch

Schwarzbarsche sind in den USA unangefochtene Nationalfische, die praktisch in jedem Binnengewässer vorkommen. Obwohl sie selten größer als 50 cm werden, liefern sie im Drill brutale Kämpfe und sind bei allen Sportfischern sehr beliebt. Darüber hinaus jagen sie meist im Flachwasser und sind somit gut erreichbar. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es Profi-Angler, die es durch Schwarzbarsch-Angelwettbewerbe (z.B. der Bassmaster-Classic) zum beachtlichen Reichtum gebracht haben.

Inzwischen hat sich die Bassmaster-Classic zu einem dreitägigen Spektakel entwickelt, das mit theatralischem Abwiegen der Fische und unzähligen Stunden Berichterstattung einhergeht. Dem Gewinner winkt ein Preis im sechsstelligen Bereich sowie lukrative Werbeverträge. Kein Wunder, dass es in vielen amerikanischen Schulen Angelunterrichte gibt und die Fische in privaten Gewässern gezüchtet werden, dabei die Scheu vor Menschen verlieren und sich wie in diesem Video einfach beim Füttern schnappen lassen!

Der größte gefangene Schwarzbarsch

Jeder Hobby-Angler kann in den USA durch das Schwarzbarschangeln steinreich werden. Voraussetzung dafür ist ein Fisch, dessen Gewicht 22 Pfund und 4 Unzen (10,08 kg) überragt. Dies ist der größte offiziell anerkannte Schwarzbarschfang in Nordamerika, der 1932 von George Perry erzielt wurde. Inzwischen träumen alle Angler von dem Fang ihres Lebens, denn für den neuen Rekord stehen dem glücklichen Angler Millionen Dollar Preisgeld zur Verfügung.

Auch in Japan sehr populär

In Japan kommt der Schwarzbarsch mittlerweile fast flächendeckend. Eingeführt wurde er von Akabishi Tetsuma, einem japanischen Geschäftsmann, der im Jahr 1925 einige Fische aus Kalifornien holte und sie in den Ashinosee, circa 80 Kilometer von Tokio, einsetzte. Da die einheimischen Angler die Neuankömmlinge nicht so richtig annahmen, gerieten die Raubfische in Vergessenheit und die Population wuchs über die Jahrzehnte in aller Ruhe. Erst in den 70ern wurde der Schwarzbarsch in Japan als Sportfisch entdeckt und hat sich seitdem über das ganze Land verbreitet. So werden heute die besten Kunstköder fürs Schwarzbarschangeln in Japan produziert.

Angelplätze fürs Fischen auf Schwarzbarsche

Seerosen

Seerosen

Als ein sehr gefräßiger Raubfisch jagt der Schwarzbarsch in flachen Bereichen bevorzugt in Ufernähe. Schilfränder, kleinere Untiefen, überhängende Zweige und Äste, eingesunkene Baumstämme oder mit Wasserpflanzen bewachsene Flächen gehören zu lukrativen Hotspots beim Angeln auf diese Spezies. Kanal- oder Bachmündungen sind ebenfalls gute Stellen. Die beste Zeit für die Pirsch ist von der Morgendämmerung bis zum Mittag. An manchen Gewässern beißen die Räuber auch in der Abenddämmerung und selbst nach Sonnenuntergang sehr gut.

Schwarzbarschangeln mit Wobbler

Viele Schwarzbarsch-Angler fangen ihren Angelausflug mit dem Crank-Wobbler an. Dabei handelt es sich um kleinere, rundliche Wobbler. Ihre Führung ist denkbar einfach: Nach dem Auswurf werden sie mit konstanter Geschwindigkeit eingeholt und produzieren dabei starke Druckwellen unter Wasser. Da die Schwarzbarsche sehr territorial eingestellt sind, attackieren sie einen Crank nicht nur aus Hunger sondern auch aus reiner Aggression, um ihn aus eigenem Revier zu verjagen.

Es macht auch nicht viel aus, wenn der Wobbler mal an dem Boden anstößt oder gegen die Steinpackung knallt. Im Gegenteil, jeder Unregelmäßigkeit bei der Führung scheint die Barsche noch mehr auf den Köder anzustacheln. Oft haben die Cranks laute Tungsten-Rasseln ins sich, die auch entfernte Fische auf sich aufmerksam machen. Während an seichten Stellen ein Floating-Wobbler das Mittel zum Zweck ist, greift man an tieferen Stellen zu einem Sinker.

Auf Schwarzbarsche mit Drop-Shot-Montage

Drop-Shot Montage mit einem Creature-Bait

Drop-Shot Montage mit einem Creature-Bait

Wenn die Schwarzbarsche mal nicht auf Wobbler einsteigen wollen, kann man sie mit einer Drop-Shot-Montage aus der Reserve locken. Als Köder wird ein Creature-Bait serviert, der aus Gummi hergestellt wird und wie eine Mischung aus einem Fisch und überdimensioniertem Insekten aussieht. Auf folgender Abbildung sieht man, wie eine Creature-Bait-Montage aufgebaut ist. Auch für die sogenannten Rubber-Jiggs haben die Schwarzbarsche eine Schwäche. Dabei handelt es sich um spezielle Jigköpfe mit Fransen, die mit Gummifischen bestückt werden und beim Jiggen sehr attraktives Spiel abgeben.

Beißverhalten des Schwarzbarsches

Im folgenden Video ist ein typisches Verhaltensmuster des Schwarzbarsches zu sehen: Zuerst zeigt sich der Fisch in Anbetracht eines attraktiven Köders zurückhaltend und unbeeindruckt. So richtig zubeißen will er anfänglich nicht. Doch lässt man den Köder lange Zeit vor seiner Nase tanzen, hat er irgendwann genug und beißt zu.

Obwohl es im Video um einen Schwarzbarsch handelt, ist sein Verhalten für die gesamte Barschfamilie repräsentativ. Auch unser einheimischer Flussbarsch ist anfänglich sehr zögerlich und muss zu einem Biss oft mühsam verführt werden. Hat man aber den Köder lange genug vor seinem Maul hin und her zappeln lassen, wird auch der hässlichste Gummifisch irgendwann zu einer Nervensäge und muss verschluckt werden.