Muräne: Alle Infos zum Fisch

Muränen sehen nicht nur wie Aliens aus, sie haben tatsächlich einen zweiten Kiefer, den sie aus dem Schlund heraus beschleunigen, um die Beute zu packen.

Allgemeines über Muräne

  • Name: Muräne. Engl.: Moray eel
  • Wissenschaftlicher Name: Muraenidae
  • Ordnung / Familie: Aalartige / Muränen
  • Vorkommen: tropische und subtropische Meere
  • Habitat: auf dem Grund in Felsspalten und Korallenriffen
  • Max. Größe: 4 Meter
Muräne

Muräne

Lebensraum der Muräne

Muränen kommen vor allem in flachen tropischen und subtropischen Meeren vor. An den Küsten des südlichen Europa leben zwei Arten, die sogenannten Mittelmeer-Muräne und Braune Muräne. Besonders häufig sind Muränen in den tropischen Korallenriffen anzutreffen. Alle Muränen sind Raubfische und leben mehr oder weniger versteckt in Höhlen, Felsspalten und Korallenriffen. Sie verlassen höchstens nachts zur Jagd vollständig ihren Unterschlupf.

Hält sich die Muräne in ihrem Versteck auf, so schaut meist nur ihr weit aufgerissenes Maul heraus. Dies wird häufig als aggressive Abwehrhaltung der Muräne fehlinterpretiert. In Wirklichkeit muss das Maul so weit geöffnet sein, um eine ausreichende Atmung zu gewährleisten, da durch die verengten Kiemenöffnungen die Atmung erschwert ist.

Kann man eine Muräne essen?

In manchen Gegenden sind Muränen beliebte Speisefische. Der Verzehr besonders großer Arten kann allerdings zu Ciguatera-Vergiftungen führen, da sie als Endglied der Nahrungskette Gifte in ihrem Fleisch anreichern.

Interessante Fakten über Muräne

  • Das Blut der Muränen ist durch hämolytische Proteine giftig. Das Gift kann allerdings durch Erhitzen über 75 °C zerstört werden.
  • Ihre Haut ist schuppenlos und von einer dicken, an der Luft klebrigen Schleimschicht überzogen, die die Tiere beim Gleiten durch scharfkantige Felsen oder Korallen vor Verletzungen schützt.
  • In stark touristisch frequentierten Korallenriffen werden Muränen oft von Menschen gefüttert. An Fütterung gewöhnte Fische verändern ihr natürliches Verhalten, jagen nicht mehr und können Tauchern gegenüber aufdringlich werden, auf sie zuschwimmen und nach ihnen schnappen. Bisswunden von Muränen können stark schmerzen und heilen schlecht.
  • Einige besonders bunte, die tropischen Korallenriffe bewohnende Muränen werden auch zu aquaristischen Zwecken gefangen und importiert. Dies sind vor allem die Sternfleckenmuräne, die Weiße Bandmuräne und die Geistermuräne.

Anatomische Merkmale

Muräne

Muräne

  • Der Körper der Muräne ist schuppenlos, langgestreckt und seitlich abgeflacht, die Anzahl der Wirbel liegt normalerweise zwischen 110 und 200.
  • Die Färbung ist oft bräunlich oder schwärzlich purpurn, tropische Muränen-Arten sind häufig bunt gemustert oder hell.
  • Das Seitenlinienorgan der Muränen ist auf ein bis drei Porenreihen am Kopf und ein bis zwei Poren in der Kiemenregion reduziert.
  • Die Maulspalte ist tief, reicht bis weit hinter das Auge und ist mit zahlreichen Zähnen besetzt.
  • Muränen haben vier Nasenlöcher, von denen zwei an der Schnauzenspitze, die beiden anderen über den Vorderrändern der Augen sitzen. Die Nasenlöcher sind durch ein faltiges Kanalsystem miteinander verbunden, was eine große innere Oberfläche gibt und den Fischen einen ausgezeichneten Geruchssinn verleiht.
  • Die Kiemenöffnungen liegen weit hinten am Kopf und sind klein und oval. Die Kiemendeckel fehlen, wodurch Muränen den Schlangen ähneln.

Wie ernähren sich Muränen?

Alle Muränen sind Raubfische und ernähren sich ausschließlich vom Fleisch. Ausgesprochene Nahrungsspezialisten gibt es nicht. Die verschiedenen Arten ernähren sich je nachdem, ob sie spitze oder abgerundete Zähne haben, von Fischen und Kopffüßern oder von hartschaligen, wirbellosen Tieren, wie z.B. Krebstieren. Nur wenige Arten fressen Muscheln, Schnecken oder Seeigel. Muränen jagen vor allem in der Dämmerung oder nachts, größere Exemplare nur jede zweite oder dritte Nacht oder noch seltener. Dabei spielt ihr gut entwickelter Geruchssinn eine große Rolle. Manche Arten fressen auch Aas.

Da Muränen keine Zunge haben, verfügen sie über einen zweiten Kiefer, mit dessen Hilfe sie ihre Beute verschlingen. Diese anatomische Besonderheit befindet sich im Rachen des Fisches und wird in Sekundenbruchteilen nach vorne beschleunigt, sobald die Muräne die Beute mit dem Maul gepackt hat. Der zweite Kiefer greift die Beute und befördert es weiter in den Rachen.

Fortpflanzung der Muränen

Muräne

Muräne

Über die Fortpflanzung der Muränen ist sehr wenig bekannt. Bei einigen Arten, so bei der Geistermuräne und der Sternfleckenmuräne, wurde ein Geschlechtswechsel festgestellt, der zudem mit einem Sexualdimorphismus einhergeht. Balzende Muränen richten sich auf, umschlingen sich mit den Körpern und reißen das Maul weit auf. Die Riesenmuräne legt 200.000 bis 300.000 Eier, die nach dem Aufquellen einen Durchmesser von 5 mm haben.

Quellenhinweise

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