Schwertfisch: Alles Wissenswerte über den Meeresfisch

Schwertfische gehören zu den stärksten und schnellsten Meeresraubfischen. Es gibt noch weitere Eigenschaften, die diese Fische einmalig machen.

Schwertfisch (Xiphias gladius)

Schwertfisch (Xiphias gladius)

Steckbrief Schwertfisch

  • Name: Schwertfisch (Xiphias gladius). Engl.: Swordfish
  • Wiss. Name: Xiphias gladius
  • Ordnung: Carangiformes
  • Familie: Xiphiidae
  • Gattung: Xiphias
  • Verbreitung: gemäßigt warme bis tropische Meere
  • Lebensraum: offener Ozean und Küstengewässer
  • Nahrung: diverse Schwarmfische
  • Verhalten: Raubfisch, bildet Gruppen
  • Maximale Größe: 5 m
  • Maximales Gewicht: 650 kg
  • Maximales Alter: 12 Jahre
  • Körperform: torpedoförmig
  • Körperfarbe: dunkelbrauner Rücken mit metallischem Blaustich, silberne Flanken
  • Maul: groß mit schwertartig geformtem Oberkiffer
  • Schuppen: klein und stachelig bei Jungfischen, erwachsene Schwertfische sind schuppenlos
  • Flossenformel: D1 0/34-49, D2 0/4-6, P 0/16-18, A1 0/13-14, A2 0/3-4
  • Geschlechtsreife: mit 5-6 Jahren
  • Laichzeit: je nach Lebensraum von Januar bis Oktober
  • Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter Speisefisch, wird mit Langleinen und als Beifang mit Schleppnetzen gefangen
  • Kulinarische Qualität: delikates, feines und saftiges Fleisch / optimal geeignet zum Braten, Backen, Dünsten und Grillen
  • Nährwert (100 g Fisch): 131 kcal / 22 g Eiweiß / 3,8 g Fett
  • Angelsport: beliebter Zielfisch beim Big-Game-Fishing
  • Gefährdung: aufgrund von Überfischung in einigen Regionen gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Schwertfische kommen in allen Ozeanen außer der Arktis vor. Ihre Verbreitungsgebiete erstrecken sich über gemäßigt warme bis tropische Meere. Man findet sie im Atlantik, im indischen Ozean sowie im Ost- und Westpazifik. Darüber hinaus gibt es Schwertfische in der Nordsee und im Mittelmeer. Das Durchschnittsgewicht eines erwachsenen Tieres liegt bei 400 kg. Besonders große Exemplare erreichen 650 kg bei Gesamtkörperlänge von 5 m.

Der Schwertfisch ist ein schneller und geschickter Raubfisch, der sich nah der Oberfläche wie auch in den Tiefen von über 800 m aufhalten kann. Bei der Jagd erreicht der Schwertfisch eine Geschwindigkeit bis 100 km/h und ist somit einer der schnellsten Lebewesen auf unserem Planeten. Sein Jagdrevier liegt sowohl im offenen Ozean als auch in küstennahen Meeresgewässern.

Besonderes Verhalten

Es gibt dokumentierte Berichte von Schwertfisch-Angriffen auf Boote, wonach Teile ihrer Schwerte im Rumpf stecken bleiben. Einige Wissenschaftler nehmen an, dass dies meist bei der Jagd passiert, wenn die Fische im Eifer des Gefechtes bei sehr hoher Geschwindigkeit den Booten nicht mehr ausweichen können und diese rammen.

Merkmale des Schwertfisches

Schwertfisch (Xiphias gladius)

Schwertfisch (Xiphias gladius)

Der Rücken und die Seiten des Schwertfisches sind dunkelbraun gefärbt und haben manchmal einen metallischen Blaustich. Seinen Namen erhielt dieser Fisch durch den extrem verlängerten und spitzen Oberkiefer, der wie ein Schwert geformt ist und etwa ein Drittel der Körperlänge ausmacht. Weiterhin weisen die Jungtiere kleine Zähnchen in ihren Kiefern auf, die allerdings bei erwachsenen Schwertfischen gänzlich fehlen.

Der Körper des Schwertfisches ist torpedoförmig und schuppenlos. Die erste Rückenflosse ist hoch und beginnt am Hinterkopf; die zweite ist sehr klein und befindet sich nah am Schwanz. Die kleinen Brustflossen liegen im unteren Teil des Körpers, die Bauchflossen sind nicht vorhanden. Der Schwanz des Schwertfisches ist halbmondförmig und sehr groß, an dessen Seiten sich je ein knorpeliger Kiel befindet.

Wie unterscheidet sich Schwertfisch vom Marlin?

Der Schwertfisch unterscheidet sich von dem mit ihm verwandten Marlin durch die kurze erste Rückenflosse sowie das Fehlen von Bauchflossen und Zähnen.

Äußere Systematik

Der Schwertfisch (Xiphias gladius) ist die alleinige Art in der Gattung Xiphias und gehört zur Familie Xiphiidae. Er ist das nächstverwandte Taxon zu den Fächer- und Speerfischen (Istiophoridae) und bildet mit ihnen zusammen die Überfamilie der Schwertfischverwandten (Xiphioidea).

Nahrung und Fressverhalten

Fischschwarm

Fischschwarm

Schwertfische sind Einzelgänger, die keine besonderen Nahrungsvorlieben haben. Auf ihrer Speisekarte finden sich sowohl kleine Schwarmfische als auch große räuberische Thunfische und sogar Haie, wobei letztere nicht unmittelbar zu ihrem Beuteschema gehören. In der Regel folgen Schwertfische großen Fischschwärmen, die ihnen als Hauptnahrung dienen.

Bei der Verfolgung ihrer Beute können Schwertfische bis zu einer Tiefe von 800 m abtauchen. Entgegen der oft vertretenen Meinung durchbohren sie ihre Beute mit dem Schwert nicht, sondern schlagen mit dessen Kante auf den Schwarm ein. Diese Methode ermöglicht es dem Raubfisch, seine Beute zu verletzen oder zu betäuben, um sie anschließend leichter zu fangen.

Bemerkenswerte Fähigkeit

Schwertfische haben einen partiellen Stoffwechsel und können die Temperatur in bestimmten Teilen ihres Körpers regulieren. So sind ihre Augen und Gehirn bis zu 15 °C wärmer als das umgebende Wasser. Das beschert ihnen ein exzellentes Sehvermögen bei kalten Temperaturen und einen Wettbewerbsvorteil beim Jagen.

Fortpflanzung des Schwertfisches

Geschlechtsreife erreichen die Schwertfische ab einer Körperlänge von ca. 1,5 m. Bei dieser Größe sind sie fünf bis sechs Jahren alt. Die Fische laichen in tropischen Gewässern bei einer Wassertemperatur ab 23° C. Im Ostatlantik laichen Schwertfische von Januar bis Oktober, im Mittelmeer von Juni bis September. Die Fruchtbarkeit des Schwertfischs ist recht hoch: Ein 70 kg schweres Weibchen legt in etwa 16 Millionen Eier.

Die Jungfische halten sich in oberen Wasserschichten in etwa 2-3 m Tiefe auf. Sie ernähren sich zunächst von kleinen Wirbellosen, beginnen aber bald die Brut anderer Fische zu fressen. Der Oberkiefer eines geschlüpften Schwertfischchens ist zunächst kurz und beginnt bei einer Länge von etwa 1 cm allmählich zu strecken. Auch haben die Jungfische kleine stacheligen Schuppen und gut entwickelte Kieferzähne. Beides fehlt den erwachsenen Fischen.

Big-Game-Fishing auf Schwertfisch

In der Regel ist Schwertfisch für den Menschen ungefährlich. Nur beim sogenannten Big-Game-Fishing kann es für die Sportangler brenzlich werden. Denn sobald er am Haken hängt, wehrt er sich vehement gegen die Gefangennahme. Sein Widerstand ist legendär, selbst der weltberühmte Schriftsteller Ernst Hemingway machte ihn zum Protagonisten seines Romans „Der alte Man und das Meer“.

Es gibt etliche Videos, die zeigen, wie Schwertfische im Drill abrupt die Richtung wechseln und anstatt von dem Boot (also von der Gefahrenquelle) weg zu schwimmen, darauf zu beschleunigen. Dabei springen sei wie Torpedos aus dem Wasser und können einen Menschen aufspießen. Leider macht gerade dieses unberechenbare Verhalten den Schwertfisch bei Sportanglern sehr begehrt.

Wie schmeckt der Schwertfisch?

Schwertfisch-Steak

Schwertfisch-Steak

Das Fleisch des Schwertfisches zeichnet sich durch einen feinen und edlen Geschmack sowie exquisites Aroma aus. Manche Köcher behaupten, je älter der Fisch, desto schmackhafter das Fleisch. Darüber hinaus hat er weder kleine Gräten und noch den stechenden Fischgeruch. Sein Kalorienwert liegt bei 131 kcal pro 100 Gramm, was ihn für die Zubereitung von Diätgerichten geeignet macht.

Weiterhin zeichnet sich das Schwertfischfleisch durch das Vorhandensein vieler Vitamine und Spurenelemente aus. Der Verzehr von Schwertfisch kann die körperlichen und geistigen Fähigkeiten verbessern, die Funktion aller inneren Organe optimieren und den Körper vor vielen negativen äußeren Faktoren schützen.

Gefährdung des Schwertfisches

Schleppnetz

Schleppnetz

Der Schwertfisch wird im östlichen und nordwestlichen Pazifik, im westlichen Indischen Ozean, im Mittelmeer und im südwestlichen Atlantik meist als Beifang mit Schleppnetzen gefangen. Da diese Spezies sehr schnell wächst und bereits im Alter von drei Jahren die Länge von 1,2 Metern erreichen, gilt sie als lohnende Beute der industriellen Fischerei. So sind die Bestände der Schwertfische aufgrund von Überfischung in einigen Regionen gefährdet.