Das Gift des Petermännchens verursacht Schwellungen, Schmerzen und Lähmungen. Was Sie tun können, um nicht gestochen zu werden, erfahren Sie in diesem Artikel.
Allgemeines über Petermännchen
- Name: Petermännchen (Trachinus draco). Engl.: Weever
- Wissenschaftlicher Name: Trachinus draco
- Familie / Ordnung: Petermännchen / Barschartige
- Vorkommen: Küstengegenden des Atlantiks
- Habitat: Bodennähe in Tiefen zwischen 10 und 150 Metern
- Max. Größe / Gewicht: 45 cm / 2,5 kg
- Gefährdung: marginal gefährdet
Lebensraum des Petermännchens
Petermännchen ist eine Fischfamilie innerhalb der Ordnung „Barschartige“. Die neun Arten der Petermännchen bewohnen die flachen Küstengegenden des Atlantiks vor Afrika, Südamerika und Europa. Die häufigste Art, das sogenannte „Gewöhnliche Petermännchen“ bewohnt von Norwegen bis Marokko die gesamte östliche Atlantikküste. Es dringt sogar bis ins Mittelmeer, die Nordsee und ins Schwarze Meer vor.
Petermännchen leben in Bodennähe in Tiefen von bis zu 150 Metern. Meist bevorzugen sie weitaus flachere Stellen von nur 5 bis 10 Metern Tiefe. Diese Spezies bevorzugt weiche Böden wie Sand oder Schlamm, wo es sich eingräbt, bis nur noch die Augen hervorschauen. So lauert Petermännchen auf seine Beute. Nähert sich eine Grundel, ein Leierfisch oder eine Garnele dem Versteck, schnellt das Petermännchen blitzschnell hervor und verschlingt seine Beute im Ganzen.
Anatomische Merkmale
Das Petermännchen ist ein länglicher, seitlich abgeflachter Fisch, der eine Größe von 20 bis 45 cm erreichen kann. Die Oberseite ist dunkler gefärbt als der Bauch, die Färbung besteht aus einer Mischung von Braun, Grün und Blau. Wie alle Barschartigen hat auch das Petermännchen die charakteristische, geteilte Rückenflosse, wobei der vordere Teil wesentlich kürzer ausfällt. Die Augen sind nach oben gerichtet und auch das Maul ist oberständig. Beides macht das Eingraben im Sand überhaupt erst möglich.
Fortpflanzung des Petermännchens
Petermännchen laichen im Sommer. Gewöhnlich geben sie ihre Eier weiter vom Ufer entfernt ins freie Wasser ab. Auch die Jungfische leben in den ersten Monaten freischwimmend, bevor sie die bodengebundene Lebensweise der adulten Fische annehmen.
Eines der giftigsten Tiere Europas
Obwohl eine Begegnung mit dem Petermännchen für den Menschen in der Regel nicht tödlich verläuft, ist er dennoch sehr giftig. In den Flossenstrahlen der vorderen Rückenflosse des Petermännchens befindet sich das Giftdrüsengewebe. Auch am oberen Rand des Kiemendeckels sitzt ein imposanter Giftstachel. Bei manchen Tieren befinden sich am vorderen Rand der Augenhöhle weitere Giftstacheln. Das Gift des Petermännchens verursacht Schwellungen, Schmerzen und Lähmungen an der Eintrittsstelle. Nur bei Allergikern ist das Risiko für Bewusstlosigkeit oder gar Herzstillstand gegeben.
Stich-Vorbeugung und -Behandlung
Durch ihre versteckte Lebensweise im Uferbereich treten häufig Urlauber auf die vergrabenen Petermännchen. In Deutschland kann dies bei einem Urlaub an der Nord- und Ostsee passieren. Dorthin kommen die Fische besonders gerne im Sommer, um abzulaichen. Aber auch Urlauber am Mittelmeer müssen sich vor Petermännchen in Acht nehmen.
Wenn mit großem Petermännchen-Aufkommen zu rechnen ist, sollten Sie das Wasser immer nur mit Badeschuhen betreten. So kommt das Gift nicht einmal dann mit der Haut in Berührung, sollten Sie tatsächlich auf ein Petermännchen treten. Ist es aber passiert und Sie wurden gestochen, entfernen Sie sofort den Stachel. Da sich das Gift bei erhöhten Temperaturen zersetzt, sollten Sie die betroffene Stelle anschließend auf ca. 50 Grad erhitzen. Dazu eignet sich beispielsweise ein Fön. Danach suchen Sie einen Arzt auf, der das Ausmaß der Verletzung abschätzen kann.