Petermännchen: Alle Infos zum kleinen aber giftigen Fisch

Das Gift des Petermännchens verursacht Schwellungen, Schmerzen und manchmal sogar Lähmungen. Was Sie beim Stich tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Petermännchen

Petermännchen

Steckbrief Petermännchen

  • Name: Petermännchen. Engl.: Greater weever
  • Wiss. Name: Trachinus draco
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Petermännchen
  • Verbreitung: Küstengegenden des Atlantiks
  • Lebensraum: Bodenbewohner in Tiefen zwischen 10 und 150 m
  • Nahrung: Kleinfische, Garnelen, Würmer
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 53 cm
  • Maximales Gewicht: 1,9 kg
  • Maximales Alter: 5 Jahre
  • Körperform: länglich und keulenförmig mit großem Kopf
  • Körperfarbe: brauner Rücken mit Fleckenmuster, heller Bauch
  • Maul: groß und oberständig
  • Schuppen: kleine Kammschuppen
  • Flossenformel: D1 V-VII, D2 0/21-32, A II/24-34, P 0/15, V I/5
  • Geschlechtsreife: mit 1-2 Jahren
  • Laichzeit: Juni bis August
  • Wirtschaftliche Bedeutung: unbedeutend
  • Kulinarische Qualität: saftiges, zartes und weißes Fleisch mit wenig Gräten
  • Angelsport: kann an der Ost- und Nordsee beim Brandungsangeln gefangen werden
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Petermännchen bilden eine Fischfamilie innerhalb der Ordnung „Barschartige“. Die neun Arten der Petermännchen bewohnen die flachen Küstengegenden des Atlantiks vor Afrika, Südamerika und Europa. Die Art Trachinus draco kommt am häufigsten vor und die gesamte östliche Atlantikküste von Norwegen bis Marokko. Sie dringt sogar bis ins Mittelmeer, die Nordsee und ins Schwarze Meer vor.

Lebensweise des Petermännchens

Petermännchen leben auf dem Meeresboden in Tiefen bis 150 m. Für gewöhnlich halten sie sich allerdings in flacheren Bereichen von nur 5 bis 10 m Tiefe. Diese Spezies bevorzugt weiche Böden wie Sand oder Schlamm, wo sie sich eingräbt, bis nur noch die Augen hervorschauen. So lauert Petermännchen auf seine Beute. Nähert sich z.B. eine Grundel oder eine Garnele dem Versteck, schnellt das Petermännchen blitzschnell hervor und verschlingt seine Beute im Ganzen. Zu seiner typischen beute gehören Kleinfische, Garnelen und Würmer.

Wichtige Merkmale

Petermännchen

Petermännchen

Das Petermännchen ist ein länglicher, seitlich abgeflachter Fisch, der eine Größe von 20 bis 45 cm erreichen kann. Die Oberseite ist dunkler gefärbt als der Bauch, die Färbung besteht aus einem dominierenden braunen Fleckenmuster, gesprenkelt mit grünen und blauen Punkten und Flecken. Wie alle Barschartigen hat auch das Petermännchen die charakteristische, geteilte Rückenflosse, wobei der vordere Teil wesentlich kürzer ausfällt. Die Augen sind nach oben gerichtet und auch das Maul ist ausgeprägt oberständig.

Fortpflanzung des Petermännchens

Petermännchen laichen im Sommer von Juni bis August. Gewöhnlich geben sie ihre Eier weiter vom Ufer entfernt ins freie Wasser ab. Auch die Jungfische leben in den ersten Monaten freischwimmend, bevor sie die bodengebundene Lebensweise der adulten Fische annehmen.

Eines der giftigsten Tiere Europas

Obwohl eine Begegnung mit dem Petermännchen für den Menschen in der Regel nicht tödlich verläuft, ist er dennoch überaus giftig. Sein Gift verursacht Schwellungen, Schmerzen und Lähmungen. Beim Stich ist vor allem für Allergiker das Risiko für Bewusstlosigkeit oder gar Herzstillstand überaus ernst und nicht zu vernachlässigen.

Das Giftdrüsengewebe befindet sich beim Petermännchens in den Flossenstrahlen der vorderen Rückenflosse. Auch am oberen Rand des Kiemendeckels sitzt ein imposanter Giftstachel. Bei manchen Unterarten gibt es am vorderen Rand der Augenhöhle weitere giftige Stacheln.

Stich-Vorbeugung und -Behandlung

Petermännchen im Sand

Petermännchen im Sand

Durch die versteckte Lebensweise des Petermännchens, indem sich der Fisch im Bodensubstrat eingräbt, treten häufig Urlauber auf die Fische. In Deutschland kann das zum Beispiel an der Nord- und Ostsee passieren. Dorthin kommen die Fische in großen Mengen im Sommer, um abzulaichen. Aber auch Urlauber am Mittelmeer müssen sich vor Petermännchen in Acht nehmen.

Wenn mit großem Petermännchen-Aufkommen zu rechnen ist, sollten Sie das Wasser mit Badeschuhen betreten. So kommt das Gift nicht einmal dann mit der Haut in Berührung, sollten Sie tatsächlich auf ein Petermännchen treten. Ist es aber passiert und Sie wurden gestochen, entfernen Sie sofort den Stachel. Anschließend erhitzen Sie die betroffene Stelle auf ca. 50 Grad, um das Gift zu zersetzen. Dazu eignet sich beispielsweise ein Fön. Danach suchen Sie einen Arzt auf, der das Ausmaß der Vergiftung abschätzen kann.


Quellenhinweise